14. Spieltag der Fußball-Bundesliga, Borussia Mönchengladbach gegen SC Freiburg

Sonntag, 5. Dezember 2021, 17.30 Uhr *

Borussia-Park, Mönchengladbach *

VfL Borussia Mönchengladbach - SC Freiburg

 

Das Vorspiel

 

Ich habe gerade noch einmal in meinen Mail-Briefkasten geschaut – eine Antwort vom Restaurant La Cottonneria, einen Steinwurf vom Borussia-Park in der Hennes-Weisweiler-Allee gelegen, liegt noch nicht vor. Ich hatte um einen Tisch gebeten, etwas abseits des Geschehens, um am Sonntag ab 13 Uhr auf meinem iPad via Internetstream von Magenta-TV das Spiel der U23 des SC Freiburg gegen den MSV Duisburg verfolgen zu können und in kurzen Nachrichtenflashes bei baden.fm darüber zu berichten; für alle die kein Abo besitzen oder schlicht andere Prioritäten setzen. Das ist dann quasi das Nettoprogramm – das Bruttoprogramm hatten wir am Sonntag aus Osnabrück, als ich im Stadion an der Bremer Brücke war war und live und ausführlich kommentieren konnte und durfte, was allein schon aus lizenztechnischen Gründen nur drei Mal pro Saison erlaubt ist. Wann immer ich kann, bin ich auch bei der U23 live im Stadion dabei, am Sonntag geht allerdings die Bundesligatruppe unseres SC vor und die kicken nun mal am selben Spätnachmittag in Mönchengladbach. Wenn das Restaurant, in dem ich natürlich auch fein essen würde – das scheint ein vornehmer Laden zu sein – mir einen Tisch zur Verfügung stellt, ein bisschen abseits vom Geschehen (wo ich ggf. auch „Tor!“ schreien kann), werde ich also am Sonntagmorgen, recht früh aufbrechen und gen Mönchengladbach fahren. Ich denke mal so um 7.30 Uhr. Dann sollte ich bis 12.30 Uhr vor Ort sein. Mein ursprünglicher Plan, aus dem Hotel Maischeider Hof in Kleinmaischeid von der U23 zu berichten, in dem ich auf der Rückfahrt übernachten werde, habe ich zunächst verworfen, weil ich laut Computer 1,5 bis 2 Stunden brauchen würde, also – ohne Stau – von 15 Uhr (Spielende U23) bis 17 Uhr, bis ich dann am Borussiapark wäre. Das ist mir ein wenig zu heikel… Um 17 Uhr beginnt schließlich die baden.fm-Bundesligashow.

Das Spiel vor, nach der Corona-Reduktion in NRW erlaubten, 15.000 Zuschauern hat es in sich. Auf der einen Seite die angeschossene Borussia, die das Derby in Köln mit 1:4 verloren hat, auf der anderen der nicht minder angeschossene SC, der drei Spiele hintereinander verloren hat, allerdings ohne dabei desolat zu spielen – ganz im Gegenteil. Wie schon gegen Frankfurt fielen die Gegentore auch in Bochum höchst unglücklich und vorne hatten sie im Abschluss kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu, dass ein Handspiel im Bochumer Strafraum nicht mit Elfmeter geahndet wurde. Absicht? Nein, Absicht war das sicher nicht aber der Arm war weit ausgestreckt, so weit, dass man auch Elfmeter hätte pfeifen können. Es war eine 50:50-Entscheidung und die werden derzeit gerade gerne gegen den SC getroffen. Das ist so eine ärgerliche Phase…

Wenn der SC nicht, ob der drei Niederlagen, verkrampft, sondern auch in Gladbach weiter seine gewohnt guten Leistungen bringt, ist bei Borussia natürlich etwas drin; zumindest ein Remis – das wäre ja schon ein Fortschritt.

Dann könnte ich gut gelaunt die zwei Stunden unter die Winterreifen meines privaten Ford Kuga nehmen, mit dem ich den Trip nach NRW unternehmen werde. In Kleinmaischeid bei Dierdorf, wo ich schon oft Station gemacht habe, werde ich also übernachten und dann am Nikolaustag direkt zur Zeitungsproduktion in den WZO-Verlag fahren. Was ich für die nächste Ausgabe des ReblandKuriers vorbereiten konnte, habe ich bereits vorbereitet, sodass ich nicht in Verdrückung komme, selbst wenn ich am Vormittag zwei, drei Stunden verliere, weil ich noch auf der Autobahn bin. Ein bisschen leid tut es mir für meine Kinder, dass ich am Nikolausmorgen nicht bei ihnen bin, wenn sie ihre Geschenke entdecken – andererseits glauben die eh nicht mehr an den weißbärtigen alten Mann mit dem roten Mantel… Ich denke, ich werde die Familie am Abend in ein Restaurant einladen oder vielleicht Pizza bestellen, um gemeinsam Nikolaus zu feiern.

Wenn der SC in Gladbach gewinnt, gibt es sogar noch ein feines Dessert obendrauf…

 

Ich kommentiere das Bundesligaspiel Borussia Mönchengladbach gegen SC Freiburg  am Sonntag ab 17 Uhr in der baden.fm-Bundesligashow.

 

Das Fußballspiel

(Mein 1030. SC-Livespiel am Radiomikrofon)

 

Ich gehe mal davon aus, dass ich den 14. Spieltag der Fußball-Bundesliga der Saison 2021/2022, diesen Sonntag, 5. Dezember 2021, mein Leben lang nicht mehr vergessen werde. Ich bin froh und dankbar, dass ich dabei sein durfte – übrigens als einziger begleitender Medienvertreter aus Freiburg – als dem SC Freiburg der höchste Bundesligasieg seiner Vereinsgeschichte gelang, nach 26 Jahren endlich wieder ein Bundesligasieg in Mönchengladbach gefeiert werden konnte und als der SC, den ich seit 28 Jahren zu jedem Spiel begleite, in einer unwirklich anmutenden Szenerie binnen 37 Minuten sechs Tore erzielte. Nicht auf dem Dorf gegen irgendwen, sondern im Borussia-Park von Mönchengladbach gegen jene Mannschaft, die vor ein paar Wochen noch den FC Bayern München mit 5:0 wieder zurück nach Söder-Land und aus dem DFB-Pokal-Wettbewerb geschickt hatte.

Der SC hat Borussia Mönchengladbach am Sonntag eine Halbzeit lang vorgeführt, traf fast mit jedem Schuss ins Tor – es war ein besonderes Erlebnis, dieses unerwartete Schützenfest im Radio, bei baden.fm,  kommentieren zu dürfen.

Das 0:1 durch Neuzugang Maxi Eggestein fiel schon, als unsere baden.fm-Bundesligashow noch gar nicht begonnen hatte. Es lief noch der Serviceblock von 17.30 Uhr als es in Gladbach bereits ein erstes Mal „klingelte“. Youngster Kevin Schade setzte sich mit seinem Trickreichtum und seiner Schnelligkeit am linken Strafraumeck, nach starker Einzelleistung schließlich noch einmal bedient von Christian Günter, durch, flankte scharf ins Zentrum und Maxi Eggestein war zur Stelle und erzielte das frühe 0:1 (2. Min.). Und dann nahm der Wahnsinn seinen Lauf… „Günni“ Günter wird drei Minuten später einmal mehr zum Flankengott – Kevin Schade stieg extrem hoch und köpfte den Ball ins ungedeckte lange Eck. Erster Bundesligatreffer für den Youngster aus der Freiburger Fußballschule. Es läuft…

Bis zur Pause sollen in diesem skurrilen Spiel noch vier weitere Treffer für den SC fallen – allesamt nach ruhenden Bällen, also nach Freistößen oder Eckbällen, übrigens alle getreten von Tausendsassa Vincenzo Grifo. Philipp Lienhart trifft aus kurzer Distanz, Nicolas Höfler läuft dem Eckball entgegen und verlängert ihn per Kopf ins lange Eck, Lucas Höler profitiert nach einer blitzschnellen Kopfballkombination und befördert den Ball aus kürzester Distanz mit dem Kopf ins Gladbacher Tor und Nico Schlotterbeck köpft einen Freistoß Richtung Yann Sommers Kasten, der Ball wird noch abgefälscht und ist drin. 0:6 zur Pause. Unglaublich.

Nach dem Wechsel passiert nicht mehr allzu viel. Der SC nimmt etwas den Druck raus, bleibt aber die überlegene Mannschaft und hat mit einem Volleyschuss aus 18 Metern von Lucas Höler auch die beste Torgelegenheit der zweiten 45 Minuten. Leider streicht der Ball wirklich extrem knapp über das Gladbacher Tor hinweg…

Dann ist Abpfiff und ein denkwürdiges Spiel ist zu Ende.

 

Das Nachspiel

Da ich, wie mir der Gladbacher Pressechef mitgeteilt hatte, tatsächlich der einzige begleitende Freiburger Journalist bin, hatte ich nicht nur eine Akkreditierung für das Spiel erhalten, sondern auch eine für die Präsenz-PK der Trainer und sogar eine für die Mixedzone. Ich packte also nach der sogenannten Spielanalyse in der Bundesligashow flink meinen Technikkoffer, ließ mir die Tür für den abgesperrten Gebäudeteil öffnen und fuhr im Lift nach unten. Hier wurde mir ebenfalls nach Vorzeigen meiner Mixed-Zonen-Akkreditierung der Zutritt gewährt. Es war ungewöhnlich leer in diesem Bereich. Vielleicht fünf Journalisten – mehr nicht. Gladbacher Spieler hielten sich fern…

Ich besprach kurz mit SC-Presseprecher Sascha Glunk, dass ich gerne Nico Schlotterbeck interviewen würde, der dann auch alsbald von den TV-Interviews hereingetrottet und dann auch zu mir kam. Jetzt funkte der Gladbacher Ordnungsdienst dazwischen und bestand auf drei Meter Abstand. „Das ist für eine Radiointerview schwierig“, erklärte ich, der Ordner wendete sich an Heike Frenken, eine sehr engagierte Mitarbeiterin der Gladbacher Presseabteilung (die mir zum Beispiel die Location für die Übertragung des U23-Spiels empfohlen hatte – dazu später mehr). Nico sagte, er nähme das auf seine Kappe und wolle gerne zu mir, doch wollte man den Gladbacher Kollegen wohl kein schlechtes Beispiel geben, Regel sei Regel, deshalb müsse der Abstand eingehalten werden. Also gab der Ordner nach kurzer Überlegung, Nico Schlotterbeck mein eingeschaltetes iPhone mit aufgestülptem Windschutz in die Hand – ich stellte meine Fragen aus der Distanz und Nico sprach seine Antworten gut hörbar ins zum Aufnahmegerät umfunktionierte Smartphone. Unter anderem klärte er über seinen etwas provokativ wirkenden Torjubel auf, der eher für seine Kumpels aus dem Fitnessstudio gedacht war, denen er eine solche Jubelpose mit dem Zeigen des Bizeps versprochen hatte – jetzt war es ihm peinlich, weil die Gestik gar nichts mit den Gladbacher Fans zu tun hatte, gegen die er nichts habe, zumal Borussia ein großer Club sei.

Dann war auch mein vielleicht ungewöhnlichstes Radiointerview „auf Distanz“ erledigt. Ich ging in die Pressekonferenz, nach der ich – wie zuletzt wieder üblich geworden – Christian Streich interviewen konnte. Ab sofort sind diese Interviews übrigens in voller Länge auf der HP www.baden.fm zu hören. Der SC erhält die meist recht launigen Talks auch, ob er sie im Internet auf seiner HP einsetzt, weiß ich aber gar nicht. Ich finde jedenfalls nix. Deshalb noch einmal mein Tip für Fans: Ab sofort immer auf der Internetpräsenz von baden.fm, die die Talks mit Christian Streich nach den Spielen – es sei denn die PK ist ausschließlich digital (wie zum Beispiel in Bochum).

Als das Streich-Interview auch erledigt war, blieb ich noch ein bisschen im Presseraum sitzen und ließ den Tag Revue passieren...

Morgens um 7 Uhr hatte der Wecker mich aus dem Schlaf gerissen und ich war nach einem schnellen Käffchen zügig durchgestartet Richtung Mönchengladbach. Bei Freiburg-Mitte fiel mir ein, dass ich das iPad vergessen hatte, auf dem ich das Spiel der U23 im Stream verfolgen wollte. Aus Zeitgründen entschied ich mich, nicht nochmal zurückzufahren, sondern durchzuziehen. So erreichte ich exakt planmäßig um 12.30 Uhr das Restaurant "La Cottonneria", das mir Heike Frenken von Borussias Presseabteilung  für mein Vorhaben empfohlen hatte. Als ich dort aus dem Kuga stieg wurde mir plötzlich klar, dass ich in Bad Krozingen nicht nur ohne iPad, sondern auch ohne Brieftasche gestartet war. „Geht denn heute alles schief?“ dachte ich und fürchtete schon um das sportliche Ergebnis des Tages… (Wie ich mich täuschen sollte...)

Gleichzeitig fragte ich mich, ob meine Zerstreutheit wohl an meinem Alter läge oder doch an den hochprozentigen Drinks und der extrem kurzen Nacht von Freitag auf Samstag in Zürich. Ich hoffte, dass es Zweiteres war. Die Bedienung im Restaurant wollte nach dem Impfzertifikat einen Lichtbildausweis sehen… Das war alles in meiner Brieftasche, Perso, Presseausweis, alles; auch das Geld und die Kreditkarten. Die junge Dame fragte hilfsbereit nach dem Führerschein – und der lag, weil ich ja diesmal ausnahmsweise mit meinem Privatwagen unterwegs war, im Kuga. Ich holte iden "Lappen" und durfte eintreten und Platz nehmen. Da ich im iPhone über „apple-pay“ verfüge, quasi die digitale Version meiner VISA-Karte drin habe, konnte ich sogar etwas bestellen…

Pünktlich zum Anpfiff des U23-Spiels gegen den MSV Duisburg saß ich mit einer Coke Zero an meinem abseits gelegenen Tisch, stopfte mir die Air-Pods in die Ohren und verfolgte, in Ermangelung des iPads auf dem kleinen iPhone die Magenta-Sport-Übertragung vom Kick im Dreisamstadion. Der vorproduzierte Vorbericht mit Trainer Thomas Stamm war schon gelaufen. Ich meldete mich gemäß unerer Übertragungslizenz einmal in der ersten, einmal in der zweiten Halbzeit und dann noch mit einem Schlussbericht im baden.fm-Programm. Mit der modernen Technik von heut ist das alles kein Problem – niemand im „La Cottonneria“ hat irgendwas davon bemerkt. Am emotionalsten war de Schlussbericht, denn die letzte Aktion des Drittligaspiels brachte den einzigen Treffer, das 1:0 der U23 des SC, per Foulelfmeter von Enzo Leopold, am Ende der Nachspielzeit. Ich war zufrieden mit mir und meiner Reporterleistung – was nicht zwingend immer der Fall ist - vor allem aber - unter erschwerten Bedingungen - mit  dem komplikationslosen technischen Ablauf der Geschichte.

Ich zahlte mit apple-pay, fuhr Volltanken – wieder apple-pay - und schließlich auf den Presseparkplatz des Borussia-Parks. Bald darauf  saß ich oben unter dem Stadiondach auf der Pressetribüne und erlebte als Reporter das, was ich im Spielbericht ausführlich beschrieben habe. Das Analytische gibt es dann gleich im Rahmen meiner bereits fertigen Zeitungskolumne.

Zunächst zurück in den Presseraum, nach Abschluss von PK und Streich-Interview. Ich bin nun mal eine Fußballnase und ich machte mir immer wieder deutlich, wie selten und wie bedeutend das zuvor Erlebte in der Sportwelt war. Dann trottete ich zufrieden mit meinem Rollköfferchen zum Kuga, verstaute den Technikkoffer, schmiss die blaue Puma-Jacke auf den Rücksitz und tippte die Adresse des Maischeider Hofs, meines Hotels für die bevorstehende Nacht, gelegen im Westerwald, ins Navi.

Ich verließ den Presseparkplatz, überholte noch in Stadionnähe den SC-Bus mit einem freundlich gehupten Gruß und erreichte über diverse Autobahnen um 22 Uhr mein Zwischenziel. Die Gastronomie des Hotels Maischeider Hof, das wusste ich, hatte sonntags geschlossen. Die Seniorchefin, eine nette alte Dame,  öffnete mir auf mein beharrliches Klingeln die Hoteltür und überreichte mir den bereitliegenden Zimmerschlüssel. Da ich wusste, dass die dort auch Wein verkaufen, bat ich um ein Fläschchen trockenen Roten und ein Weinglas und verschwand auf mein Zimmer. Ich goss mir ein Gläschen ein und machte meinen Job, sprich, ich bereitete den Radiotalk für den nächsten Morgen vor, schickte alles Notwenige an den Sender, postete noch ein Foto von meiner Flasche Wein und den jubelnden Frank bei Facebook und ließ die Fangemeinde wissen – "man muss die Feste feiern, wie sie fallen!" Unter den hunderten von Likes waren neben jenen von vielen lieben Freunden und FB-Bekannten auch etwa solche von Jörn Schwinkendorf, ex-Profi vom SC, oder auch vom Geschäftsführer des SC Paderborn. Offenbar konnte man meine Freude über den 0:6-Sensationssieg irgendwie gut nachempfinden… Die Flasche Dornfelder trank ich aus am Sonntagabend...

Schon um 6 Uhr am Montagmorgen war ich wieder auf den Beinen. Duschen, anziehen, frühstücken, auchecken und dann auf die Autobahn.  Schließlich wartete in Bad Krozingen der Redaktionsalltag im WZO-Verlag auf mich. Um 11 Uhr traf ich im Verlagshaus ein. Jetzt  ist es 17 Uhr und ich sitze immer noch hier…

Eine meiner ersten Amtshandlungen im Verlag war heute Vormittag das Verfassen der Zeitungskolumne „SC INTEAM“ für den ReblandKurier von kommendem Mittwoch. Hier gibt es eine Vorveröffentlichung:

 

SC INTEAM

Die erste Halbzeit des Bundesligaspiels Borussia Mönchengladbach gegen SC Freiburg hatte etwas Unwirkliches … Der spätere Endstand von 0:6 – ohnehin schon sensationell – stand bereits nach 37 Minuten auf der Videowand des stolzen Borussia-Parks, der sportlich eine seiner schwärzesten Stunden erlebte. Der letzte Erstligasieg in Mönchengladbach war dem SC vor 26 Jahren, damals noch im Bökelberg-Stadion, mit 1:2 gelungen (Tore: Buric und Wassmer). Den furios aufspielenden Freiburgern gelang am Sonntag in der ersten Halbzeit (fast) alles. Schon in den ersten fünf Minuten markierten die Gäste zwei fein herausgespielte Tore. U21-Nationalspieler Kevin Schade bereitete den Premierentreffer des ex-Bremers Maximilian Eggestein dynamisch vor und traf dann selbst, nach einer Flanke von Kapitän Christian Günter, per Kopf zum 0:2. Alle weiteren vier Tore fielen nach sogenannten ruhenden Bällen. Die Co-Trainer Lars Vossler und Florian Bruns trainieren solche Standards mit den Jungs. „Alles ist einstudiert“, erklärte Christian Streich nach dem Spiel und ergänzte: „Dass die Bälle aber so genau kommen, die Laufwege so exakt eingehalten werden, dass kein Abseits vorliegt, weil man ja auf die Kante geht, also dass dann alles zusammen kommt, da gehört dann neben den guten Ideen auch ein bisschen Glück dazu. Aber es ist kein Zufall, dass wir Tore schießen können aus solchen Situationen.“

Neben den zahlreichen perfekt gelungenen Einzelaktionen einer total fokussierten und entschlossen zur Sache gehenden Mannschaft, dürfte bei der Ursachenforschung für den außergewöhnlichen Erfolg, auch das neue Spielsystem, mit dem die späteren Sensations-Sieger im Borussia-Park antraten, von Bedeutung sein.  Exakt abgestimmt auf die erwartete Mönchengladbacher Systematik, trat der SC Freiburg erstmals mit einer sehr mutigen „4-2-3-1-Formation mit dem Ball und gegen den Ball“ (Streich) an. Das war perfekt gecoacht! Mental dürften die drei Tore aus drei Chancen in den ersten 12 Minuten entscheidend gewesen sein. Es war ein unvergesslicher, außergewöhnlicher Abend …  Bis Weihnachten wartet jetzt noch eine Englische Woche, mit Heimspielen gegen Hoffenheim und Leverkusen sowie zwischendrin der Mittwochs-Kick bei Union Berlin auf den SC. (Zitatende)

Danach folgt der Jahreswechsel und am 8. Januar der Kick gegen Arminia… Als Geisterspiel??? Nee, ne!?

Jetzt habe ich schon mal die Zusage für VIP-Karten für meine Bielefelder Spezies, die mich in der alten Heimat immer so gut und gastfreundlich versorgen und dann sowas. Perspektive: Geisterspiel. Dabei müsste doch 2G oder 2G-Plus und reduzierte Platzzahl eigentlich ausreichen, um im Fußball an der frischen Luft kein Super-Spreader-Event zu sein. So weit ich weiß gab es nach dem 2G-Event Köln gegen Gladbach mit 50.000 Zuschauern keinen einzigen Corona-Fall, der auf das Spiel zurückzuführen wäre. Wann lernen wir, mit der Pandemie umzugehen, ohne unsere Wirtschaft zu killen und den Menschen all ihre Freude zu nehmen?

 

Man hört (oder liest) sich!