17. Spieltag der Fußball-Bundesliga, FC Schalke 04 gegen SC Freiburg

Samstag, 21. Dezember 2019, 15.30 Uhr

Veltins-Arena, Gelsenkirchen

FC Schalke 04 - SC Freiburg

 

Nach Bayern ist vor Schalke

Enttäuscht war ich am Mittwochabend vom Ergebnis – nicht vom SC; der hatte mich, vor allem in der zweiten Halbzeit, begeistert. Die Jungs hatten sich verdient, von ihren Fans gefeiert zu werden. „Ihr wart besser als der FCB“ skandierten sie, womit sie zumindest phasenweise Recht hatten. Freilich hatte es auch die anderen Phasen gegeben, in denen Bayern seine Extraklasse gezeigt hatte.

Bei Günter, Heintz und Grifo, die ich nach dem Spiel interviewen konnte, spürte ich die Enttäuschung, nahm aber keine Niedergeschlagenheit wahr. Die Jungs hatte das Spielfeld erhobenen Hauptes verlassen. Er sei stolz auf die Mannschaft und den Auftritt, formulierte zum Beispiel Torschütze Grifo an meinem Mikrofon. Trotz sprach aus den Worten von Christian Streich, der sich mit der Null-Punkte-Bilanz aus den beiden ersten Speilen der englischen Woche, in Berlin und gegen Bayern, überhaupt nicht anfreunden konnte und jetzt unbedingt etwas Zählbares aus Schalke mitnehmen will.

Nachdem meine Arbeit gemacht war, ging ich gesundheitlich gewissermaßen am Stock. Das Doping durch „Boxa-Grippal“ ließ nach und meine Stimme wurde langsam in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel und da ich am Samstag meine Stimme brauche, sagte ich jetzt nicht mehr viel. Gemeinsam mit Kathrin Herzog, Redakteurin beim Wochenblatt (weil am Rhein / Lörrach), die ich als Gast dabei hatte, fuhr ich Richtung Bad Krozingen.

Vor dem Schlafengehen bereitete ich noch das Kollegengespräch mit Reyk Heyer aus der baden.fm-Morgenshow vor, kippte eine Portion „Vick-MediNait“ runter, spülte mit etwas Spätburgunder nach und legte mich flach. Das Schlafmittel in der Erkältungsmedizin ließ mich schnell einschlafen.

Da die von mir redaktionell geleiteten Wochenzeitungen ReblandKurier und Wochenblatt wegen der Weihnachtsfeiertage statt am kommenden Mittwoch bereits am Montag erscheinen, sind der heutige Donnerstag und morgen die Produktionstage. So sitze ich hier – nach wie vor gedopt mit „Boxa-Grippal“ und bereite vor, was ich vorbereiten kann, zumal ich morgen, am Freitag, im WZO-Verlag Urlaub habe und schon heute Abend Richtung Westfalen fahren werde. Ich musste zum Beispiel auch die SC-Kolumne für Montag schreiben, obwohl das Schalke-Spiel noch ansteht. Ich denke, es ist mir trotzdem gelungen, einen sinnvollen und zutreffenden Text zu schreiben. Hier der Wortlaut der Kolumne:

 

SC INTEAM

 

Aufgrund von Produktionszeiten und Druckterminen entsteht diese Kolumne bereits vor dem letzten SC-Spiel des Jahres beim FC Schalke 04. Dennoch lässt sich  die Hinrunde der Saison in die  „Top 3“ aller Hinrunden in der Vereinsgeschichte des SC Freiburg einordnen.  Zur Winterpause sieht es so aus, als könne es dem Sport-Club 2020 gelingen, den angestrebten Klassenerhalt entspannt bis souverän zu erreichen. Das kommt nicht überraschend, da es im Sommer gelungen war, den Stamm und vor allem die Leistungsträger zu halten, gute Fußballer dazu zu holen und vor allem die Leistungsträger der Vorsaison weiter zu entwickeln und zu noch besseren Fußballern zu machen; eine Spezialität von Trainer Christian Streich. Der Klassenerhalt im Frühjahr war fantastisch – die Hinrunde im Sommer und Herbst ist ein qualitativer  Fortschritt. Das Fußball-Jahr 2019 des SC Freiburg wird als besonders erfreulich in die Analen des Vereins eingehen, der 2020 dem Umzug ins neue, größere  Stadion entgegenfiebert. Dieser sollte und soll unbedingt als Erstligist vollzogen werden. Auch deshalb verzichtete der SC Freiburg im Sommer auf bedeutende Transfereinnahmen. Das Unterfangen war bislang von  Erfolg gekrönt. „Alles richtig gemacht!“ könnte man den Entscheidern, Sportvorstand Jochen Saier, Finanzvorstand Oliver Leki, Sportdirektor Klemens Hartenbach und Cheftrainer Christian Streich zum Jahreswechsel fröhlich zurufen. Die erfolgreiche Hinrunde kann aber nur die viel versprechende Basis für das „Unternehmen Klassenerhalt“ im neuen Jahr sein. Es ist noch nichts gewonnen. Um möglichst frühzeitig auf der sicheren Seite zu sein und dann womöglich sogar neue Ziele zu formulieren, bereitet sich der SC Freiburg akribisch auf die bereits am Samstag, 18. Januar, in Mainz beginnende Rückrunde vor.  Nach Weihnachten und Neujahr geht es für die Mannschaft am Freitag, 3. Januar schon wieder auf den Trainingsplatz. Von Montag, 6. Januar, bis Sonntag, 12. Januar, steht zum sechsten Mal in Folge ein Winter-Trainingslager auf der Anlage des Ayala Polo Clubs im südspanischen Sotogrande auf dem Programm.  Am Freitag, 10. Januar, fährt der SC in diesem Rahmen nach Montecastillo/Jerez und tritt zu einem Kadervergleich in zwei 90-Minuten-Spielen gegen Borussia Mönchengladbach an. Im Trainingslager mit dabei sind dann auch wieder Stammtorwart Alexander Schwolow und A-Nationalspieler Luca Waldschmidt, auf die der SC zuletzt verletzungsbedingt verzichten musste. Die Entscheidung, welcher der beiden herausragenden Keeper, Alexander Schwolow und Mark Flekken, in der Rückrunde zwischen den Pfosten steht, ist eine der spannenden Personalfragen, die es in Spanien zu klären gilt. (Zitatende)

Vorlauf Schalke: Um 13.45 Uhr ist Pressegespräch mit Christian Streich. Um 17 Uhr bin ich bei meiner Familie angekündigt, um den Kofferraum mit dem Gepäck für alle zu füllen, bevor ich dann alleine losfahre. Sonntagabend kommen meine Liebsten per ICE hinterhergefahren, denn morgen ist ja noch Schule und so.

Ich fahre dann heute Abend wieder zu meinem Stamm-Hotel bei Gießen und bringe das letzte Teilstück bis Bielefeld am Freitagvormittag hinter mich. Wochenende und Weihnachten verbringe ich natürlich bei meiner Mutter. Sonntag kommen Yoany und die Kinder ja nach. Am Samstag fahre ich dann das Stündchen auf der A2 nach Schalke und abends wieder zurück. Auch am Sonntag gönne ich mir nochmal Bundesliga live – diesmal aber ohne Radiomikrofon. Um 18 Uhr kickt Freiburgs erster Heimspielgegner des neuen Jahres, der SC Paderborn, gegen Eintracht Frankfurt. Ich bin mal gespannt, ob der Nachbarclub meiner Arminia den mutmaßlich letzten Strohhalm im Abstiegskampf ergreift und gegen die offenbar schwächelnde Eintracht einen „Dreier“ einfährt oder ob die bei neun Punkten verharren. Mit 12 Zählern zur Saisonhalbzeit, kann man den Klassenerhalt noch schaffen, das hat 2012 ein gewisser Christian Streich mit dem SC Freiburg bewiesen, der im Januar Trainer wurde und mit einem Husarenritt und vielen Talenten aus dem SC-Nachwuchs die Tabelle von hinten aufrollte.

So liebe Freunde, ob ich vor den Weihnachtstagen technisch und zeitlich noch Gelegenheit habe, das Reportertagebuch zum Schalke-Spiel fortzuführen, weiß ich noch nicht. Vielleicht geht das erst zwischen den Jahren… Deshalb wünsche ich allen Leserinnen und Lesern frohe Festtage! Ich freue mich schon auf 2020 – den Klassenerhalt schaffen die Jungs ganz sicher, das neue Stadion wird bestimmt mega-geil und mein 1000. Spiel, sicher ein Meilenstein meiner Reporterkarriere (aber noch lange nicht das Ende!), rückt dann auch immer näher.   

Mit „Boxa-Grippal“ und „Vick-MediNait“ geht es heute Abend Richtung Westfalen… Man liest und hört sich!!!

 

Das Fußballspiel

(Mein 963. SC-Pflichtspiel als Livereporter im Radio)

Knapp 62.000 Zuschauer auf Schalke sahen zum Jahresausklang ein gutes und unterhaltsames Bundesligaspiel, das leistungsgerecht 2:2 unentschieden endete. Der SC Freiburg mischte, auf Augenhöhe mit den favorisierten Schalkern, kräftig mit und griff mutig an. Leider hatten die Jungs von Christian Streich etwas Pech im Abschluss, etwa bei einer Volleyabnahme von Nils Petersen aus spitzem Winkel, die nach neun Minuten knapp am zweiten Pfosten vorbei ging. Auch Christian Günter, Robin Koch per Kopf und Vincenzo Grifo hätten mit etwas mehr Abschlussglück in der ersten Hälfte treffen können.

Dieser Coup gelang freilich den Schalkern nach einem mustergültigen Konter im eigenen Stadion: In der 27. Minute ging es schnell und schnörkellos nach vorne, Glück hatte dann Benito Raman, dessen letzter Pass durch die Beine von Dominique Heintz rutschte und schließlich von Suat Serder aus kurzer Distanz verwandelt wurde.

Schon kurz vor der Pause hätte die in der ersten Halbzeit weitaus offensivere Mannschaft auf dem Platz, der SC, die gefühlte sportliche Ungerechtigkeit korrigieren können, doch Jonathan Schmid, der seine Wadenverletzung überwunden hatte, scheiterte mit einer Doppelchance aus kurzer Distanz in der 44. Minute.

Nach dem Wechsel "drehte" der SC Freiburg das Spiel durch zwei - absolut berechtigte - Elfmeter. In der 54. Minute wurde zunächst Lucas Höler im Schalker Strafraum regelwidrig von den Beinen geholt. Den fälligen Strafstoß, auf den Schiedsrichter Dr. Felix Brych von den Videoassistenten in Köln aufmerksam gemacht werden musste, verwandelte Nils Petersen souverän zum 1:1 Ausgleich.

Der kurz zuvor eingewechselte Chang-hun Kwon, der übrigens  für viel „Alarm“ in der Schalker Hälfte sorgte, traf in der 67. Minute den Pfosten, erlief den Abpraller erneut, bevor er dann selbst von seinem Gegenspieler getroffen wurde – noch im Strafraum und regelwidrig. Brych zögerte nicht den Bruchteil einer Sekunde und zeigte auf den ominösen Punkt. Diesmal lief Vincenzo Grifo an und chippte den Ball am zur Seite hechtenden Schalke-Keeper Schubert vorbei in die Mitte des Tores. „Dafür braucht man vor der Schalker Fantribüne schon Eier aus Stahl“, scherzte der Schütze später im Interview. Ich prophezeite ihm, dass er – wäre Schubert stehen geblieben und hätte den Ball gefangen – an Heiligabend bei Christian Streich den Weihnachtsbaum hätte geben müssen, eine Kerze in jeder Hand… Da der Ball zur 2:1-Führung im Schalker Netzt landete, blieb dem mutigen Elfmeterschützen das erspart...

Der Sport-Club führte gegen, in der zweiten Halbzeit aktivere und bessere, Knappen. Aus dem nun erträumten Sieg sollte aber nichts werden. In der 80. Minute landete eine vom eingewechselten Borello per Kopf unglücklich in die Mitte abgewehrter Ball vor den Füßen des Schalker „Jokers“ Ahmed Kutucu, der direkt abzog und Mark Flekken im Tor keine Abwehrchance ließ.

Da Schalke nun mächtig viel Druck machte, mussten die knapp 3.000 SC-Fans im Stadion ganz am Schluss noch ein wenig um den Auswärtspunkt zittern, doch fehlte den Platzherren vor dem Freiburger Tor genauso das Abschlussglück, wie es dem SC vor der Pause gefehlt hatte. Am Ende ging die Punkteteilung in Ordnung.    

 

Das Nachspiel:

Interviews und PK verliefen launig und bester Stimmung. Wenn auch etwas müde, trat ich gut gelaunt die etwas mehr als 100 km lange „Heimreise“ nach Bielefeld an. Bis ich in meinem Elternhaus im Ortsteil Jöllenbeck ankam, war es fast schon 21 Uhr. Es gab also statt des zuvor angedachten Restaurantbesuchs mit Muttern ein klassisches Abendbrot im reinsten Wortsinn und zu Hause. Ich tauschte mich ein wenig mit meiner Mutter aus, die gewöhnlich zwischen 20 Uhr und 21 Uhr ins Bett geht, wie sie mir erzählte und fuhr anschließend in eine Kneipe in Bielefeld-Schildesche, wo mit Thomas und Klaus zwei alte Jugendfreunde auf mich warteten. Wir kennen uns seit über 40 Jahren, erzählten uns von früher und frotzelten über aktuelle Geschichten aus unserer drei Leben. Klaus, er ist Profi-Musiker, setzte sich schließlich ans Klavier und musizierte für uns. Die Wirtin hatte ihren Laden längst abgeschlossen, sodass wir quasi die einzigen Gäste waren. Es war nett. Erst spät in der Nacht und nach einem Lokalitätenwechsel mit meinen Jungs - ein Vierter aus unserem Bunde von damals, vor rund 40 Jahren, war gewissermaßen aus Darmstadt per whatsapp „zugeschaltet“ - kam ich zu meiner wohl verdienten Bettruhe.

Am Sonntag fuhr ich nach einem verschlafenen Vormittag, angereichert mit etwas Fußballtalk im Fernsehen, ins nahe Paderborn. Ich schaute mir dort den ersten Heimspielgegner unseres SC im neuen Jahr an, den SC Paderborn, Tabellenletzter aber… nicht von schlechten Eltern. Vorne sind die immer für ein, zwei Tore gut und sie spielen total engagiert. Das merkten auch die mit leerem Akku angetretenen Frankfurter. Zwar sah ich manche Schwäche in der Paderborner Abwehr aber Eintracht fehlte die Spritzigkeit, die geistige Frische und damit letztlich die Effizienz, um daraus Kapital zu schlagen.

Um gegen Paderborn zu gewinnen musst du wahnsinnig effizient sein. Ohne Frage. Wer wüsste das besser als wir Freiburger? Vier Chancen, drei Tore kann ich mich erinnern. Sonst wäre es schief gegangen damals, Anfang der Saison. 1:3 hat der SCF damals beim SCP gewonnen – mit viel Glück übrigens. Eintracht Frankfurt verlor mit 2:1 (2:0). Bei denen war „Flasche leer“. Aber unser SC Freiburg muss vor dem Rückspiel im Januar gewarnt sein. Paderborn glaubt noch an seine Chance im Abstiegskampf und fightet um jeden Ball, verbunden mit ihrem unglaublich konsequenten Offensivspiel. Ab nach vorne und drauf lautet das Paderborner Motto…

Nach dem Spiel ging ich in Bielefeld mit Lars, einem anderen Bielefelder Spezi von einst, jetzt in Düsseldorf lebend, etwas essen und nahm zwischen 23 Uhr und Mitternacht am Hauptbahnhof meine „Kernfamilie“, also Yoany, Ben und Amelie, in Empfang, die mit dem einzigen Direktzug aus Freiburg angereist war. Danach konnte für Familie Rischmüller Weihnachten beginnen.

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Heute ist Donnerstag, 2. Januar 2020, und ich möchte es nicht verpassen, die Leserinnen und Lesern meines Reporter-Tagebuches mit den besten Wünschen für das neue Jahr auszustatten!

Dem SC Freiburg wünsche ich darüber hinaus eine sportlich stressfreie Rückrunde, dass sich der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim besinnen und alle Einschränkungen für das neue Stadion aufheben möge und natürlich, dass der Umzug ins neue Stadion planmäßig zum Beginn der neuen Saison, im August dieses Jahres, vollzogen werden kann.

Durch den Umzug ins Stadion wird das Jahr 2020 ein Besonderes für unseren SC und seine große Fangemeinde.

Ich persönlich darf, so Gott, Göttin oder sonst wer (ich bin nicht so bibelfest) will – bei anhaltender Gesundheit – in diesem Jahr mein 1000. Spiel als Livereporter an der Seite des SC im Radio übertragen. Ein Jubiläum, auf das ich mich wirklich sehr freue. Sollte das Spiel dann ein Heimspiel im ausverkauften neuen Stadion sein, wäre ich sicher nicht unglücklich.

Das ist freilich von vielen Einflussgrößen abhängig. Bin ich so fit, dass ich – wie 2019 – ausnahmslos alle Spiele übertragen kann? Wie lange hält sich der SC dieses Jahr im DFB-Pokal, also wie viele Spiele wird er in diesem Wettbewerb bestreiten? Kommen möglicher Weise noch internationale Pflichtspiele dazu?

963 Spiele waren es bis zum Jahreswechsel. 17 kommen mutmaßlich bis Saisonende im Mai dazu – macht 980.  Irgendwann Ende 2020 müsste es dann so weit sein. Es sei denn, der SC spielt erstens nicht international und fliegt zweitens im DFB-Pokal schon in der ersten oder zweiten Runde raus – und/oder ich falle krankheitsbedingt mal aus. In diesem "worst case" könnte es also sein, dass mein 1000. SC-Pflichtspiel am Mikrofon erst im nächsten Jahr stattfindet. Ich bin aber Optimist und sag mal… November/Dezember 2020 ... gegen Arminia Bielefeld. Wäre das geil oder wäre das geil?

Zurück zum Tagesgeschäft, das ja momentan ruht. Deshalb habe ich in meiner Zeitungskolumne, die heute in den Wochenzeitungen ReblandKurier und Wochenblatt erschienen ist, eine Bewertung der Neuzugänge vorgenommen. Damit verabschiede ich mich bis zum Mainz-Spiel in gut zwei Wochen.

SC INTEAM

Die  Winterpause fällt in diesem Jahr extrem knapp aus. Schon am Samstag, 18. Januar, geht es für den SC Freiburg mit dem Auswärtsspiel bei Mainz 05 weiter, weshalb die Jungs schon am morgigen Freitag, 3. Januar, wieder ins Training einsteigen. Jetzt, in der kleinen Auszeit, ist eine willkommene Gelegenheit, Spezialthemen unter die Lupe zu nehmen, etwa, wie die Neuzugänge für die laufende  Saison einzuordnen sind. Vier Kategorien bieten sich an: „Volltreffer“, die ihre besondere Qualität bereits regelmäßig unter Beweis stellen, „Hoffnungsträger“, die auf dem Sprung dazu stehen, „Talent“, für besonders junge Spieler, die noch Zeit brauchen, in Freiburg aber am rechten Fleck sind und  „Enttäuschung“ als Kategorie für Neuzugänge, von denen man sich deutlich mehr versprochen hat  – und umgekehrt vermutlich auch.   Torhüter Mark Flekken kam bereits im Sommer 2018 vom MSV Duisburg zum SC. So richtig wahrgenommen wird er freilich erst in dieser Saison, da er durch die Verletzung von Stammkeeper Alexander Schwolow von jetzt auf gleich in den Fokus rückte. Seine Verpflichtung  verdient, mit einem Jahr Verspätung, die Einstufung als „Volltreffer“. Mit Niklas Thiede kam zu Beginn dieser Saison ein weiterer Torhüter neu dazu. Auch er konnte sich schon auf höchstem Niveau präsentieren und zeigte dabei Licht und Schatten. Dies und sein Alter, 20 Jahre, lassen ihn der Kategorie „Talent“ zuführen. Nico Schlotterbeck aus dem eigenen Nachwuchs  ist trotz seiner Jugend – der Abwehrspieler ist ebenfalls  20 Jahre jung –  bereits eine vollwertige Alternative in der SC-Defensive – Kategorie: „Hoffnungsträger“. Gian-Luca Itter hatte doppeltes Pech: Er verletzte sich im ersten Training und fiel wochenlang aus. Zudem erwies sich Christian Günter, auf dessen Position der frühere Wolfsburger spielen könnte, einmal mehr als „Dauerbrenner“. Auch Luca Itter ist erst 20 Jahre alt und hat seine Zukunft noch vor sich. Kategorie: „Talent“. Als „Volltreffer“ hat sich die Rückkehr von Jonathan Schmid erwiesen. Er fehlte verletzungsbedingt in nur einem Pflichtspiel. Höhepunkt seiner Hinrunde war sicher der Traum-Freistoß zum 1:0-Sieg gegen Wolfsburg. Lino Tempelmann (20) und Yannik Keitel (19) sind „Talente“ aus dem eigenen Nachwuchs, die noch Zeit brauchen, um in der Bundesliga feste Größen zu werden. Anders sieht das bei Vincenzo Grifo und Shang-hun Kwon aus. Während Grifos Qualitäten im linken Mittelfeld allen SC-Beobachtern bekannt sind, hatte der Südkoreaner nach einer Verletzung und gewissen Anpassungsproblemen erst gegen Bayern und in Schalke  mehr als nur Kurzeinsätze. Sowohl Grifo als auch Kwon dürfen als große „Hoffnungsträger“ für die Rückrunde betrachtet werden – vielleicht gehören beide nach 34 Spieltagen,  als erfolgreiche Flügelzange der Rückrunde, zur Kategorie „Volltreffer“ … Bleiben noch der junge Woo-yeong Jeong (20), der trotz seiner Bayern-Vergangenheit noch nicht über die Kategorie „Talent“  hinausgewachsen ist und Rückkehrer Yoric Ravet, dessen einsatzfreie Hinrunde  als „Enttäuschung“ zu werten ist. Entsprechend auch seine Kategorie als Neuzugang. (Zitatende)