2. Spieltag der 60. Saison der Fußball-Bundesliga

Freitag, 12. August 2022, 20.30 UHR *

Europa-Park Stadion, Freiburg *

SC Freiburg - Borussia Dortmund *

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Vo einer knappen Woche in Augsburg: Endlich wieder Mixed-Zone (erstmals nach Corona). Zwar verläuft sich Michael Gregoritsch nach seinen Fernsehinterviews zunächst zu den Augsburger Kollegen, entschuldigt sich dafür mit einem sympathischen Grinsen („Gewohnheitssache“) und steht dann schließlich doch bei BZ-Sportchef René Kübler und mir, den einzigen beiden Freiburger Journalisten in der Mixed-Zone. Ich stelle mich vor, interviewe den Neuzugang dann, der mit einem Treffer und einer Torvorlage natürlich einen Schokoladen-Einstieg beim SC feiern konnte. Dann geht es in die PK, nach der ich auch Christian Streich wieder zum Talk bitte. Dann verschicke ich das Material an baden.fm und Amici, die Agentur, die die SC-Homepage füllt und verabschiede ich auf den Heimweg.

Ich fahre, wie geplant, nur bis Stuttgart, wo ich mal wieder im „Hotel am Wilhelmsplatz“ wohne. Beschwingt gehe ich ins gut besuchte „Il Pomodoro“ und gönne mir zu später Stunde noch ein naturtrübes Waldhaus-Bier („Ohne Filter“) auf einer Terrasse im vermutlich zurecht etwas verrufenen Amüsierviertel der Landeshauptstadt. Mit dem Waldhaus-Fläschchen in der Hand schieße ich ein Selfie und lasse via Facebook die Welt Anteil haben an meiner Beschwingtheit und der Freude über den Auswärtssieg zum Saisonstart. Am Sonntagvormittag gegen elf Uhr schlage ich gut gelaunt wieder bei der Familie auf.

Montag war intensive Arbeit im WZO-Verlag angesagt, Dienstag war es nicht anders – und doch irgendwie… Ab Dienstagmittag war mir (sorry) kotzübel. Ich rauschte offenbar in eine Gastroenteritis hinein, die ich mir bei meinen Kindern eingefangen hatte; die hatten zuvor damit zu tun. Nur mit Mühe schleppte ich mich durch den Arbeitstag und abends durch die Liveübertragung des Drittligaspiels SC U23 gegen Hallescher FC (2:0). Am Mittwoch lag ich flach, meine Hausarztpraxis bestätigte die von mir selbst schon vermutete Diagnose und nahm mich aus dem Rennen. Auf eigenen Wunsch nur bis einschließlich Donnerstag, denn Freitag… da war doch was…

Ebenfalls am Mittwoch erschien unser ReblandKurier. Darin meine nach dem Augsburg-Wochenende verfasste SC-Kolumne. Hier ist sie im Wortlaut:

 

SC INTEAM

Dem SC Freiburg ist in Augsburg ein fulminanter Start in die neue Saison gelungen. Der verdiente 0:4-Auswärtssieg durch die Tore von Michael Gregoritsch, Vincenzo Grifo, Matthias Ginter und Ritzu  Doan, alle vier Torschützen trafen in der zweiten Hälfte, deutet an, dass der Sport-Club im Spieljahr 22/23 mit dem mutmaßlich besten Potenzial seiner Bundesligageschichte an den Start geht. Bevor die Fangemeinde aber in   Euphorie ausbricht, sollten zwei Aspekte bedacht werden: Der Gegner vom ersten Bundesligaspieltag war „nur“ der FC Augsburg; keiner der „Granden“ der Liga, sondern ein mutmaßlicher Abstiegskandidat mit einem jungen, bundesligaunerfahrenen Trainer. Borussia Dortmund wird am kommenden Freitag, 12. August, um 20.30 Uhr im restlos ausverkauften Europa-Park Stadion (live bei DAZN und im Radio bei baden.fm) schon ein ganz anderer Prüfstein sein. Ein zweiter Aspekt, den es mit Blick auf die gerade angefangene Saison zu beachten gilt, ist die Tatsache, dass  eine auch in der Breite so leistungsstark besetzte Mannschaft zu führen auch für Trainer Christian Streich absolutes Neuland ist, wie der Coach im Gespräch mit dem ReblandKurier unumwunden zugibt: „Der entscheidende Faktor wird sein, wie die Spieler damit umgehen, wenn sie nicht spielen. Das sind gute Spieler aber alle wollen spielen, weil sie so ehrgeizig sind.  Das zu händeln ist eine Aufgabe, wie ich sie in diesem Maß noch nie hatte. Das ist eine große Herausforderung.“ Der Freiburger Trainer ergänzt: „Nur wenn es als Mannschaft klappt und die einzelnen Spieler die Demut haben, die Anerkennung der Leistung des anderen und dabei trotzdem total ehrgeizig bleiben – was ja so schwer ist – dann können wir es in der Gruppe schaffen, eine richtig gute Mannschaft zu sein.“ Nils Petersen sei es aus dieser Haltung heraus gelungen, A-Nationalspieler zu werden, zieht der Trainer einen seiner Führungsspieler als ideales Beispiel der nun von allen Freiburger Profis geforderten Tugenden heran.  In der „Elf des Tages“ des Fachblattes „Kicker“ stehen am ersten Spieltag mit Matthias Ginter, Christian Günter, Ritzu Doan und Michael Gregoritsch vier Freiburger; genauso viele Spieler wie vom FC Bayern München. Christian Streich ist aber sicher, dass seine „Schäfchen“ auf dem Teppich bleiben. „Dafür sorgt schon der interne Konkurrenzkampf.“ (Zitatende)

 

Schon am Donnerstagmorgen hatte ich krankheitstechnisch Land in Sicht. Die Übelkeit war weg, Verdauung, ja, noch problematisch aber nicht außergewöhnlich belastend. Im Grunde ging es mir, abgesehen von einem gewissen Schwächegefühl ganz gut. Deshalb führ ich auch zur SC-PK, wo ich meine Jahres-Pressekarte fürs Europa-Park Stadion in Empfang nahm und Christian Streich fragte, ob er eine Änderung in der Systematik plane, etwa ein 5-2-3 gegen den Ball, da der Gegner am Freitagabend ja von anderer Statur sei als der FC Augsburg. Streich räumte diese Möglichkeit ein und kündigte ein, zwei personelle Veränderungen an.

Den Rest des Donnerstags verbrachte ich im Schatten  unserer beiden Obstbäume im heimischen Garten. In der Video-Schalte nach Dortmund nahm ich für die Video-Show der Ruhrnachrichten als SC-Experte Stellung zum bevorstehenden Spiel und ich bereitete noch das morgendliche Interview im Frühprogramm von baden.fm vor. Ansonsten freute mich an meiner voranschreitenden Genesung.

 

Heute ist Freitag, Spieltag für den SCF – Borussia Dortmund kommt. Für die Liveübertragung bei baden.fm bin ich gesundheitlich gerüstet. Es brodelt in mir – aber vor Spannung.

Wegen meines kurzen gesundheitlichen Aussetzers bitte ich um Verständnis, dass das Nachspiel des Augsburg-Kicks diesmal identisch ist mit dem „Vorspiel“ des Krachers gegen den BVB. Zwischen 4:1 und 1:4 halte ich alles für möglich. Egal ob Modeste spielt oder nicht. Wenn der Neuzugang aus Köln spielt, ändert das einiges an der Statik des Dortmunder Spiels. Wenn nicht, bleiben sie trotzdem offensiv stark genug, um dem SC Probleme zu bereiten. Wie immer, wenn es gegen Dortmund geht, müssen alle Freiburger an ihre Grenzen gehen, um eine Chance zu haben. In den letzten drei Heimspielen ist das jeweils gelungen; einmal Remis, zwei knappe Siege. Ich drücke die Daumen und freue mich, dass es mir gelungen ist, nach etlichen Besuchen auf dem Ticketzweitmarkt gestern noch ein Ticket für meinen Sohn Ben ergattert zu haben. Ich habe sehr viel Zeit dafür investiert und nie aufgegeben. Dies nur als Hinweis für all die SC-Fans die mich anschreiben in der Hoffnung, ich käme irgendwie an Karten ran. Nee, komme ich nicht; bei Kaufkarten sind wir alle in einem Boot. Ich bin aber froh und glücklich, dass ich meine Arbeit da verrichten kann, wo der SC spielt: Ich kommentiere das Bundesligaspiel SC Freiburg gegen Borussia Dortmund heute Abend ab 20 Uhr in der baden.fm-Bundesligashow.

 

Das Fußballspiel

(Mein 1.057. SC-Livespiel am Radiomikrofon)

Christian Streich überraschte die Galerie mit dem identischen System, 4-2-3-1, und derselben Startaufstellung wie in Augsburg. Vor 34.700 zahlenden Zuschauern im restlos ausverkauften Europa-Park Stadion entwickelte sich ein höchst intensives, extrem temporeiches und – für die frühe Saisonphase – ausgesprochen gutes Spiel. Zur Überraschung vieler war der SC Freiburg dabei zunehmend dominanter und letztlich die bessere Mannschaft. In der 17. Minute rettet BVB-Keeper Kobel, als er einen Pass von Günter auf Gregoritsch gerade noch wegfischt, in der 22. Minute hält Mark Flekken einen Schrägschuss von BVB-Debütant Modeste. Der Unterhaltungswert der Partie ist hoch. In der 35. Minute herrscht dann ein Jubelsturm im Stadion: Mit einer Flanke aus dem Halbfeld erreicht Günter den Kollegen Ginter, der per Kopf auf Gregoritsch legt. Dem österreichischen Nationalstürmer gelingt sein zweiter Bundesligatreffer im SC-Trikot am zweiten Spieltag durch einen gefühlvollen Kopfball – eine Bogenlampe über Torwart Kobel hinweg ins lange Eck; ganz hohe Stürmerkunst… Günter – Ginter – Gregoritsch – im Europa Park-Stadion herrscht die 3G-Regel…

Jetzt wackelt der große BVB. Bis zur Pause stürmt der SC die Gäste in Grund und Boden – Entzücken auf den Rängen. In der 41. Minute spielen Grifo und Günter die Gäste-Abwehr auf dem linken Flügel geradezu schwindelig. Günter lässt, genial bedient von Grifo, Reus ins Leere und ins Toraus grätschen und passt zurück zu Grifo, der beim Schuss aber Pech hat und seinen Mitspieler Gregoritsch trifft, statt ins Tor. Zwei Minuten später rollt die Maschine über rechts, herrlicher Steilpass von Grifo auf Eggestein, im Zentrum kann Sallai abschließen, trifft den Ball aber nicht richtig, sodass es eher ein Schüsschen wird, das aber abgefälscht wird und Richtung Tor trudelt… ganz knapp geht die Kugel vorbei. Ein 2:0 zur Pause wäre mehr als gerecht gewesen…

Zur zweiten Halbzeit bringt Dortmunds Trainer Terzic Marius Wolf für den Gelb-belasteten Meunier. Freiburg spielt unverändert weiter. In der 55. Minute dribbelt Dahoud von der Mittellinie bis etwa 20 Meter vor das Tor und zieht einfach mal ab – haarscharf zischt der Ball am linken Pfosten vorbei. Es ist zunächst die einzige Chance der Dortmunder, die einfach keine Lösungen finden, um die glänzend organisierte SC-Defensive zu knacken. So müssen halt Distanzschüsse herhalten. Das bekannte Dortmunder Spiel („Klatsch - tief, klatsch – tief“) kann von den höchst konzentrierten und gut gestaffelten Freiburgern komplett unterbunden werden.  Das gilt auch, nachdem Dortmund mit Bynoe-Gittens (18) und Moukoko (17) seine Nachwuchshoffnungen in der Offensive ins Rennen schickt. Zunächst passiert nicht mehr als vorher. In der 77. Minute ist es an Jamie Bynoe-Gittens, mangels aussichtsreicher Abspielmöglichkeit – alles ist von Freiburg zugestellt – einfach mal draufzuhalten; es wird ein Schüsschen aus gut 20 Metern, zentral und ohne Torgefahr. Mark Flekken steht genau richtig. Und dann passiert das Unerklärliche: Der Freiburger Torhüter ist mit den Gedanken vermutlich schon ein oder zwei Schritte weiter, beim Abwurf oder Abstoß, keiner weiß es. Jedenfalls misslingt es dem sympathischen Keeper, den vermeintlich harmlosen Ball aus der Luft zu fischen. Stattdessen „pritscht“ er ihn, ohne es zu wollen, wie ein Volleyballspieler nach hinten und in einer Bogenlampe senkt sich der Ball zum Entsetzen von Flekken und den SC-Fans auf den Rängen ins eigene Netz. Es ist ein Aussetzer, ein Ausnahmefehler, wie er im Spitzenfußball höchst selten passiert – ein Fehler mit Folgen; nicht nur auf der Anzeigentafel, sondern auch auf dem Platz. Sofort ändert sich die Körpersprache beider Teams: Freiburg jetzt verunsichert und wackelig, Dortmund unternehmungslustig und total auf Attacke gebürstet. So gelingt schon wenige Minuten später der erste „Klatsch-tief-Angriff“ der Begegnung, Ticki-Tacka im Freiburger Strafraum und Moukoko schließt ab zum 1:2 (84.). Das Spiel war gedreht. In der 88. Minute schießt Wolf sogar noch das 1:3, allerdings hampelte Moukoko beim Schuss des Kollegen in Abseitsstellung im unmittelbaren Sichtfeld und ganz nahe bei Flekken herum. Eine klare Behinderung des Freiburger Torwarts und daher eine aktive Abseitsstellung, die vom Videoassistenten Günter Perl allerdings nicht gesehen oder anders, nämlich gegen den SC Freiburg ausgelegt wird. Ein grober Fehler, der im Zeitalter des VAR nicht passieren darf.

Natürlich könnte man sagen, ob 1:2 oder 1:3, was macht das schon? Fakt ist: Gespielt wurden noch fünf Minuten (inclusive Nachspielzeit). Ob es da 1:2 oder 1:3 steht ist durchaus von Bedeutung für die Moral und den Mut der zurückliegenden Mannschaft.

Am Ende steht das Ergebnis von 1:3 und es ist niederschmetternd, denn der SC Freiburg hat an diesem Abend gezeigt, dass es eine großartige Saison werden könnte. Dass die Mannschaft zu Großem fähig ist. Schade, dass sie sich nicht belohnt hat und durch einen verzeihlichen Ausnahmefehler (Wir sind alle nur Menschen) und eine Fehlentscheidung am Ende ganz ohne Punkt dastand. Das hatte der SC nicht verdient.

 

Das Nachspiel

Meine letzte Liveschalte aus dem Europa-Park Stadion hatte ich, als die Spieler mit hängenden Köpfen das Spielfeld verließen und in die Kabine trotteten. Ich räumte meinen Kram zusammen und ging ebenfalls in die Katakomben. Erst hier wurde mir klar, das – erstmals im neuen Stadion – die Mixed-Zone geöffnet hatte. Für die enttäuschten Jungs vom SC kam ich aber zu spät, die hatten sich bereits in die Kabine zurückgezogen. Nach zwei Jahren ohne Mixed-Zone war das ein Aha-Erlebnis für mich. Im neuen Stadion mit den kurzen Wegen werde ich künftig meine Übertragungs-Technik erst nach den Interviews und der PK zusammenräumen können, wenn ich Spielerstimmen einfangen will.

Nach der PK erhielt ich dann das übliche Interview mit Christian Streich. Der Coach mahnte an, die richtigen Schlüsse aus dem Spiel zu ziehen und er deutete an, was er damit meinte: Mit derselben taktischen Disziplin, demselben Engagement und demselben Mut wie gegen Dortmund könne der SC künftig Spiele gewinnen, meinte er sinngemäß. Auch ich fand, das Ergebnis stand dem Gesehenen diametral gegenüber. Der SC hatte viel geboten, was für den weiteren Saisonverlauf Mut macht.

Und trotzdem: Am nächsten Tag, dem Samstag, fand ich alles zum Kotzen… Leider im wahren Wortsinn, denn ich lag, nach einigen überwunden geglaubten Problemen um die Wochenmitte herum, mit einem höllischen Brechdurchfall flach. Nichts ging. Im Halbschlaf und unterbrochen von Toilettengängen erlebte ich das mediale Bundesligaangebot. Am Abend akzeptierte mein Magen endlich die großen Flüssigkeitsmengen, nach denen mein Körper lechzte und schickte sie nicht gleich wieder zurück. Die Nacht war überraschend ruhig und erholsam. Obwohl es mir am Sonntag spürbar besser ging. Sagten wir alle privaten Termine ab – auch der Besuch meiner Enkelin aus Frankfurt wurde vertagt. Für die Arbeitswoche ahnte ich allerdings eine weitere Krankschreibung. Mein Zustand verbesserte sich allerdings stündlich, sodass ich – auch weil ich im Verlag einiges zu tun habe – jetzt doch am Schreibtisch sitze und nicht krankfeiere. So entstand am heutigen Montagmorgen auch gleich die Kolumne für die nächste Ausgabe des ReblandKuriers (erscheint am Mittwoch). Hier ist sie als Vorabveröffentlichung (nur fürs Tagebuch…):

 

SC INTEAM

Es gibt Spiele, da lügt das Ergebnis. So geschehen am zweiten Bundesligaspieltag, als der SC Freiburg mit 1:3 gegen Borussia Dortmund mit leeren Händen dastand. Bis zur 77. Minute sah der Sport-Club gegen den BVB wie der verdiente spätere Sieger aus; der SC spielte den besseren Fußball, hatte die besseren Chancen und der BV Borussia 09, alljährlich eine der absoluten Top-Mannschaften der Bundesliga, fand einfach keine Lösungen, um die glänzend organisierte Freiburger Defensive zu knacken. Abgesehen von einem Distanzschuss von  Dahoud, der knapp am SC-Tor vorbeistrich (55. Minute), geriet das von Mark Flekken sicher gehütete Tor nicht einmal ernsthaft in Gefahr. In dieser ominösen 77. Minute schoss dann der eingewechselte 18-jährige Jamie Bynoe-Gittens, der 2020 von der U19 von Manchester City in den Nachwuchs der Dortmunder gewechselt war und in Freiburg seine Bundesligapremiere feierte, einfach mal aus gut 20 Metern aufs Tor; ein Schüsschen, zentral zudem, genau auf den Mann und in die fangbereiten Hände des niederländischen Nationaltorwarts Flekken. Dieser, in Gedanken womöglich schon beim nächsten Abwurf, kontrolliert den Ball beim Fangen aber nicht, sondern „pritscht“ ihn geradezu hinter sich, ins eigene Tor. Es war ein absoluter Ausnahmefehler, einer wie er in fünf Jahren einmal vorkommen kann und sich trotzdem kaum erklären lässt. Es war das 1:1 – der „Gamechanger“. Fortan spielte Borussia Dortmund so, wie man es vom achtfachen Deutschen Meister und fünffachen Deutschen Pokalsieger, zudem Weltpokalsieger von 1997, gemeinhin erwartet – mutig, schnell, ideenreich, gefährlich. Genau so  fiel schon sieben Minuten später durch Moukoko das 1:2 (84.). Objektiv irregulär war das 1:3 durch Wolf (88.). So war das Spiel entschieden und die Schlussoffensive der Gastgeber in den letzten fünf Minuten, inclusive Nachspielzeit, aussichtslos. Es ist nur ein Randthema, doch wenn man sich schon einen VAR (video assistant referee) leistet, trotz all seiner Nachteile für die Dynamik des Spiels und das unmittelbare Stadionerlebnis der zahlenden Zuschauer, dürfen solche Fehler, wie beim 1:3, nicht passieren. Ein anderer Fehler, der von Flekken beim 1:1, hatte dem Spiel die Wende gegeben. Sonst hätte der SC vermutlich gewonnen. Das macht bei allem Gram über die Niederlage, Hoffnung. (Zitatende)

 

Heute um 19 Uhr kickt die U23 des SC in der Dritten Liga beim MSV Duisburg. Ich kommentiere das Spiel in Kurzberichten (auf Basis von Bildschirmbildern) bei baden.fm. Und in der Ferne „winkt“ bereits das Baden-Württemberg-Derby beim VfB Stuttgart. Ich habe eine Doppel-Whopper-Reise geplant: Am Samstag VfB gegen den SC, am Sonntag Heidenheim gegen Arminia, ich meine, wenn man schon mal im Schwabenland ist… Mehr dazu im nächsten Tagebuch…