20. Spieltag der Fußball-Bundesliga, SC Freiburg gegen VfB Stuttgart

Samstag, 22. Januar 2022, 15.30 Uhr *

Europa-Park Stadion, Freiburg *

SC Freiburg - VfB Stuttgart *

Das Vorspiel

 

Morgen Stuttgart. Stadion leer. Chance auf Top-4-Platz reell; Hoffenheim kickt gegen Dortmund… Und damit herzlich willkommen im Stuttgart-Tagebuch!

Heute vor einer Woche gab es das „Desaster von Dortmund“; eingeleitet von zwei Standard-Gegentoren, wie Christian Streich immer wieder erläutert, wenn er auf das 5:1 angesprochen wird. In der zweiten Halbzeit sei der SC nahe am 3:2 gewesen und dann hätte es womöglich noch anders laufen können, ist der Trainer bemüht, die Niederlage beim BVB eben nicht als „Desaster“ wahrzunehmen, sondern als normalen Bundesligaalltag; weil man halt in Dortmund auch mal 5:1 verlieren kann. Den 4:1-Auswärtssieg vom Mittwoch in Hoffenheim will der Coach aber auch nicht überbewertet wissen. Hier sei der unterlegene Gast nahe am 2:3 gewesen, was die Partie noch einmal spannend gemacht hätte – und die entscheidende Situation, der VAR-Entscheid „gleiche Höhe“ von Demirovic kurz vor dem 1:3, wodurch der Assistent mit der Fahne überstimmt wurde, sei eine Zentimeterentscheidung gewesen. Letztlich glücklich. Darum freue er sich riesig über das Erreichen des Viertelfinales im DFB-Pokal, der ganze Verein sei darüber sehr froh, und trotzdem wolle er den Sieg vom Mittwoch nicht überbewerten. Streich – und nicht nur er – will den ersten Bundesligasieg im Jahr 2022l. Darum gehe es morgen gegen den VfB und es sei richtig schade, dass diesem Baden-Württemberg-Derby im neuen Europa-Park Stadion nicht 35.000 Zuschauer aus beiden Lagern beiwohnen könnten, sondern nur 500; das sei gar nichts.

So weit einige Aussagen aus der heutigen digitalen Pressekonferenz des SC. Es gebe einige angeschlagene Spieler, unter anderem Kevin Schade, deren Einsatz noch in Frage stehe, man gehe aber davon aus, dass es reichen könnte; bei Kevin Schade und bei den anderen, deren Namen der Trainer nicht verraten möchte, um Stuttgart keine Hinweise zu geben.

 

Ich bin zwei Mal geimpft und zwei Mal geboostert, habe also schon den vierten Pieks, und meine (fast) täglichen Schnelltests sind negativ. Dabei meldet BILD online doch heute, dass Studien aus Israel belegten, dass der vierte Pieks keinen besonderen Schutz gegen Omikron. In meinem Fall scheint das aber so zu sein, denn sowohl meine Frau (drei Piekse) als auch meine neunjährige Tochter Amelie (zwei Piekse) waren diese Woche aus dem Rennen; beide positiv getestet und – zum Glück mit leichtem Verlauf – an Covid19 erkrankt. Ich habe nix und bin guter Hoffnung, dass das so bleibt.

Meine persönliche Vorbereitung auf den Radio-Einsatz im Spiel gegen den VfB begann heute Morgen mit dem Fußball-Talk in der Morning-Show von baden.fm. Nach den zwei Gesichtern des SC in den letzten beiden Spielen prognostiziere ich für morgen die positive Version. Einer der Gründe ist, dass der SC durch das erfolgreiche Mittwochspiel ja eher Rückenwind spürt als unter der Belastung zusammenzubrechen und dass der Ehrgeiz natürlich riesengroß ist, endlich das erste Bundesligaspiel des neuen Jahres zu gewinnen. So lassen sich einige meiner Aussagen von heute Morgen zusammenfassen. Dass der VfB besser Fußball spielt als es der aktuelle 17. Tabellenplatz erahnen lässt, habe ich auch noch gesagt.

Heute Abend geht es für mich dann mit Fußball weiter. Ich werde mich vier Mal in der Radioshow von DJ Matze melden und über das Wohl und Wehe der U23 beim Drittligaspiel in Dortmund gegen BVB U23 berichten. So wie die Kollegen von DAZN bei ihren Bundesligaübertragungen sitze ich aber nicht im Stadion, sondern im Studio, oder in meinem Fall genauer gesagt im Home-Office. Ich schaue mir das Spiel bei Magenta Sport an, sitze konzentriert recht nahe vor meinem 55-Zoll-TV und kommentiere live. Eher selten, weil es halt „nur“ die Dritte Liga ist, eher kurz, weil das Ganze ja in einer Musikshow eingestreut wird und eher zurückschauend und nachrichtlich statt zeitgleich reportierend, weil für Letzteres natürlich die Zeit fehlt und das Format einfach anders beschrieben ist. Der baden.fm-Hörer erfährt aber in jedem Fall, was bei der U23 abgeht und möglich wird das Ganze durch das werbliche Engagement vom Energiedienstleister  badenova, der die Kurzeinblendungen sponsert. Für nebenbei Interessierte ist das ein super Service und wer richtig „heiß“ ist auf die U23 das SC, der leistet sich das Abo von Magenta Sport und hört eh kein Radio, um sich darüber zu informieren.

Wenn ich mein Mikro wieder wegpacke, switche ich heute Abend von Magenta Sport auf DAZN und schaue mir  das Freitagsspiel der Bundesliga zwischen Eintracht Frankfurt und meiner alten Liebe, Arminia Bielefeld an. Da mein erwachsener Sohn Jérôme aus Zürich, der zwar als Kind bei Arminia das Fußballspielen erlernte, heißer Eintracht-Anhänger geworden ist, habe ich bei manchen Spielen durchaus Sympathien für die SGE aber natürlich nicht, wenn es gegen den SC oder gegen Arminia geht. Und heute habe ich zwei Gründe, Arminia die Daumen zu halten. Meine alte Verbundenheit, klar, aber auch eine Wette zwischen Jérôme und mir. Wir haben gewettet, dass derjenige von uns beiden, dessen Mannschaft am Ende der Saison hinter der Mannschaft des anderen liegt, beim ersten eventuellen Auswärtsspiel des erfolgreicheren Teams in der Champions League oder der Europa League den anderen zu einem feinen Abendessen einladen muss. Jetzt wäre das Essen nicht mein Problem – aber was soll ich denn bei einem europäischen Auswärtsspiel von Eintracht Frankfurt? Dann doch lieber mit dem SC nach Barcelona, Madrid oder Mailand, Hauptsache Italien! Oder halt nach Rotterdam oder Novisibirsk oder so. Und dann soll Jérôme halt das Essen zahlen. Meine Reise wäre dann ja in jedem Fall dienstlich – bei Eintracht-Spielen eher nicht… Soweit zum familiären Wetthintergrund.

Erster Schritt Richtung Europas Gloria – ein Heimsieg morgen gegen den schwäbischen VfB.

 

Ich kommentiere das Bundesligaspiel SC Freiburg gegen VfB Stuttgart am Samstag ab 15 Uhr in der baden.fm-Bundesligashow.

 

Das Fußballspiel

(Mein 1.037. SC-Livespiel am Radio-Mikrofon)

Der SC Freiburg hat das Baden-Württemberg-Derb gegen den VfB Stuttgart verdient mit 2:0 gewonnen. Trainer Christian Steich vertraute gegen die Schwaben auf dieselbe Startelf wie beim überzeugenden 1:4- Pokalerfolg am Mittwoch in Hoffenheim. Die erste halbe Stunde verlief relativ ereignislos - fast langweilig. Dann aber überschlugen sich die Ereignisse: In der 34.Minute drang Stuttgarts Tibidi mit dem Ball am Fuß in den Freiburger Strafraum ein. Lukas Kübler stellte sich ihm entgegen. Tibidi legt den Ball vor, stolpert über den am Boden stehenden rechten Fuß von Kübler und geht spektakulär zu Boden. Schiedsrichter Tobias Stieler, bekannt für schräge Pfiffe gegen Freiburg, pfeift und zeigt sofort auf den Punkt. Kübler und seine Mitspieler protestieren und Stieler bittet - wie inzwischen kolportiert wird - von sich aus darum, die Szene noch einmal am Bildschirm sehen zu dürfen. Dies geschieht und der Schiri nimmt seine Elfmeterentscheidung zurück. Stuttgart tobt - der SC greift an... Lucas Höler spielt aus dem VfB-Strafraum heraus einen Rückpass auf Nicolas Höfler, der aus 22 Metern Entfernung abzieht. VfB-Verteidiger Ito will mit dem Fuß klären, gibt dem Balk eine deutlich andere Richtung und lenkt ihn unhaltbar für Müller ins eigene Tor. Stuttgart versteht die Welt nicht mehr... Statt Führung durch Elfmeter nun ein Rückstand durch Eigentor. Diese Entwicklung ist der Knackpunkt im Spiel. Fortan und vor allem in der zweiten Halbzeit dominiert der SC, hat ein deutliches Chancenplus, zumal Keeper Mark Flekken nur einmal in den 90 Minuten ernsthaft eingreifen muss, als er in der 58. Minute einen Kopfball von Kalaidzic mit den Fingerspitzen über die Latte wischt.

in der 71. Minute macht der SC den Sack zu: Bei einem langen Ball des SC verteidigt Stuttgart unentschlossen. Ermedin Demirovic ist hingegen hellwach, steigt hoch zum Kopfball und legt so den Ball ideal für Kevin Schade vor. Freiburgs Sturmtalent fackelt nicht lange und knallt den Ball ins Tor. Beim 2:0 bleibt es bis zum Abpfiff.

 

Das Nachspiel

 

Liebe Freunde, ich bin spät  dran, weil ich mich in häuslicher Quarantäne befinde. Scheiss Corona... Letzte Woche waren meine Frau Yoany und meine Tochter Amelie infiziert, hatten aber leichte Verläufe und haben es mittlerweile überstanden. Amelie komplett, ist längst freigetestet, Yoany gehts wieder gut. Ich habe mich täglich getestet - Ergebnis immer negativ - hab aber seit dem Wochenende ziemlich eindeutige Symptome. Jetzt warte ich auf das Ergebnis des PCR-Tests. Ich fühle mich geschwächt, habe Husten, Schnupfen, Heiserkeit, ab und zu Halsweh, aber nichts Schlimmes. Vieles ähnelt den Symptomen von Yoany in der letzten Woche. Wenn es Corona ist, kann ich mich freuen, denn ich muss ja nicht leiden - dann hätte sich mein Doppel-Booster (hatte schon den vierten Pieks) wirklich gelohnt. Und wenn es kein Corona ist, logischer Weise auch...

Zurück zum Kick: Nach dem Derbysieg fuhr ich sehr zufrieden nach Hause. Erstmals verfolgte ich die digitale Pressekonferenz nach einem Bundesligaspiel von meinem Wohnzimmer aus. So schnell ging das vom neuen Stadion aus. Den Rest des Wochenendes widmete ich dem Müßiggang, der Körperpflege und der selbst auferlegten häuslichen Quarantäne. Am Montag meldete ich mich krank und ließ den PCR-Test machen, auf dessen Ergebnis ich jetzt warte. Angenommen er wäre positiv... dann hätte ich meine Corona-Infektion auf die Bundesligapause gelegt. Typisch Frank, oder?
Das heutige Spiel der U23 betreue ich dann halt vom Homeoffice aus. Die Jungs kicken heute um 19 Uhr gegen Türkgücü München. Bleibt gesund und munter!
 

 

 

 

 

Fortsetzung folgt…