31. Spieltag der Fußball-Bundesliga, Leipzig gegen SC Freiburg

Samstag, 27. April 2019, 15.30 Uhr

Arena in Leipzig

Rasenball Leipzig - SC Freiburg

Das Vorspiel

Gestern und heute – je nach Zeitungstitel bzw. Erscheinungsgebiet – ist meine Kolumne „SC INTEAM“ in den Wochenzeitungen am Oberrhein (www.wzo.de) erschienen. Sie beschäftigt sich intensiv mit der aktuellen Situation des SC Freiburg und zeigt auf, dass die kargen Wochen, die der Sport-Club derzeit erlebt, nicht ganz unerwartet kommen. Hier mein Text:

 

SC INTEAM

In dieser Kolumne war am 13. März zu lesen: „Die nächsten Wochen haben es in sich: Vier der nächsten sechs Meisterschaftsspiele muss der SC Freiburg auswärts bestreiten, die beiden Heimspiele in dieser Phase finden gegen den FC Bayern München und Borussia Dortmund statt.“

Die von der Punktausbeute her etwas mageren Wochen, die der SC und seine Anhängerschar derzeit erleben, kommen also nicht ganz unerwartet, sondern sozusagen „nach Ansage“. Bezogen auf das alljährliche Saisonziel Klassenerhalt ist interessant, wie es in dem Text vom 13. März weiterging: „Die so angehäuften 30 Punkte sind zwar noch keine „Lebensversicherung“ im Abstiegskampf, sie sind für den Sport-Club aber ein Polster, auf dem sich die besonders schweren Aufgaben der nahen Zukunft mit einer gewissen Gelassenheit angehen lassen. Elf Punkte Vorsprung vor Relegationsrang 16, derzeit mit Stuttgart besetzt, lassen ein weiteres Jahr der Freiburger in der Bundesliga schon  neun Spieltage vor Schluss realistisch erscheinen – die Hoffnung auf den einen oder anderen Bonuspunkt aus den bevorstehenden sechs extrem schweren Aufgaben eingerechnet.“ Die Bonuspunkte holte sich der Sport-Club in den Remis-Spielen in Mönchengladbach und gegen Bayern München. Diese Bravourleistungen, erbracht, bevor zu den schweren Gegnern auch noch das Verletzungspech in den eigenen Reihen  kam, führten dazu, dass die elf Punkte Vorsprung vor dem VfB Stuttgart auf Platz 16 auch heute, vier Spieltage vor der Endabrechnung, noch Bestand haben. Gut möglich, dass der SC am kommenden Wochenende, also drei Spieltage früher als im Vorjahr, den Klassenerhalt feiern kann. Ein direkter Abstieg ist schon jetzt rechnerisch nicht mehr möglich – die Teilnahme an der Relegation wäre ausgeschlossen, wenn der SC zum Beispiel in Leipzig gewinnt. Die Wahrscheinlichkeit ist, zugegeben, nicht sehr hoch. Leipzig ist die letzte Partie in dieser Serie von besonders schweren Spielen, die Mitte März begonnen hat. Selbst bei einer SC-Niederlage in Sachsen, wäre der Klassenerhalt der Freiburger aber gesichert, wenn der VfB Stuttgart sein Samstagabend-Spiel gegen Mönchengladbach nicht gewinnt.

Den SC Freiburg  aber dürstet es nach Erfolgserlebnissen und Punkten. Nach drei Niederlagen in Serie und einem Torverhältnis von 1:11 Treffern aus diesen drei Spielen, drängt sich, angesichts der Qualität und der Ambitionen des   Gegners, eine Trendwende für Samstagnachmittag in Leipzig nicht unbedingt auf. Natürlich wird der SC aber alles versuchen.

Spätestens im Saisonfinale, den letzten drei Partien, zu Hause gegen Düsseldorf auswärts in Hannover und am letzten Spieltag gegen Nürnberg, wird der Sport-Club Freiburg wieder punkten. Das steht so fest, wie der Klassenerhalt. (Zitatende)

 

Dem ist eigentlich nicht mehr allzu viel hinzuzufügen, allenfalls der Hinweis, dass auch ein Remis in Leipzig, angesichts des Torverhältnisses, schon ausreichen würde, um den Klassenerhalt schon am Samstagnachmittag perfekt zu machen. Sonst macht Gladbach das halt am Abend in Stuttgart für den SC klar. Das Spiel werde ich vermutlich noch in der Leipziger Arena anschauen – eine (mögliche) Klassenerhaltsfeier gibt es dann im berühmten Auerbachs Keller in Leipzig, wo für 20.30 Uhr ein Tisch für die – überschaubare – Freiburger „Pressemeute“ und drei Freunde bestellt ist. Bei den Freunden handelt es sich übrigens um das SC-Mitglied Frank Rischmüller und seine Begleitung. Vorsicht, Falle! Das bin nicht ich, sondern mein hundertprozentiger Namensvetter aus dem hohen Norden. Nachdem wir uns via Facebook und dann auch persönlich kennengelernt haben, ist er SC-Fan geworden. Man trifft sich in Leipzig.

 

Mein Reiseplan: Am frühen Samstagmorgen beginnt die Reise am Bahnhof Bad Krozingen. Über Freiburg und Frankfurt/M. geht es mit der guten alten Deutschen Bahn nach Leipzig; Ankunft: 12.24 Uhr. Gleich beim Hauptbahnhof habe ich statt eines Hotelzimmers ein Appartement reserviert. Das nimmt sich preislich nichts. Laut Info aus der Serviceabteilung des sportlichen Gegners empfiehlt sich - statt Taxi oder Mietwagen - die Nutzung der Straßenbahn.

Für unterwegs werde ich mir noch zu Hause ein oder zwei Krimi-Hörbücher herunterladen und ganz entspannt die weite Reise antreten.

 

Zwischenzeitlich war ich auf der Pressekonferenz vor den Spielen – das war heute nämlich eine zweigeteilte PK zum DFB-Pokalfinale der Frauen, VfL Wolfsburg gegen SC Freiburg, am 1. Mai in Köln und natürlich Leipzig gegen SC Freiburg am Samstag.

Da dieses Tagebuch dem Männerfußball gewidmet ist, sei am Rande kurz darauf hingewiesen, dass beim DFB und bei Rechteinhaber ARD gerade geprüft wird, ob man baden.fm als Medienpartner des SC Freiburg ein paar lizenzfreie Sendeminuten einräumt oder nicht. Sollte es so sein, würde ich mich am „Tag der Arbeit“ gemeinsam mit der „Morning-Show-Lisa“ aus der Kölner Arena melden und das Frauen-Pokalfinale rocken. Wenn es kein „Grünes Licht“ dafür gibt , bleibt es bei den besten Wünschen für die von Jens Scheuer trainierten SC-Frauen. Dass der Freiburger Erfolgstrainer, der am Saisonende zum FC Bayern wechseln wird, mich, als ich ihm in der PK eine Frage stellte, an der Stimme erkannte und das dann auch noch erfreut thematisierte, war natürlich eine gute PR-Nummer für baden.fm und mich.

Bei der PK zum Leipzig-Spiel gab es als echte News, dass Lukas Höler wieder zur Verfügung steht und auch für einen Einsatz in Leipzig in Frage kommt. Wieder im Mannschaftstraining sind die schnellen Außenbahnspieler Florian Kath und Roland Sallai – für beide käme ein Einsatz aber noch zu früh, ließ Christian Streich wissen.

Erinnerungen an das 3:0 aus dem Hinspiel wurden durch Journalistenfragen wachgerufen. „Aus vier Chancen drei Tore machen und insgesamt eine günstige Spielentwicklung haben“ nannte Christian Streich, in Erinnerung an den furiosen Heimsieg in der Hinrunde, einen möglichen Weg zu einem Erfolgserlebnis.  Ein Unentschieden oder ein Sieg in der Arena, in der der SC bisher noch nichts zu gewinnen hatte und zuletzt jeweils vier Gegentreffer fing, wäre gleichbedeutend mit dem sicheren vorzeitigen Klassenerhalt, ganz unabhängig vom Ergebnis im Abendspiel in Stuttgart. Ein solches Erfolgserlebnis will der SC trotz vieler verletzter Leistungsträger und mit einem zuletzt abschlussschwachen Sturm gegen die beste Abwehr der Liga erreichen. Die Ergebnisse der vergangenen Wochen würden nicht widerspiegeln, was auf den Plätzen tatsächlich passiert sei, begründet Streich seinen – wenn auch gedämpften – Optimismus.

Sollte das Saisonziel ohne eigenes (aktuelles) Zutun erreicht werden, weil Stuttgart womöglich nicht gegen Mönchengladbach gewinnt, wäre diese Nachricht womöglich über den Piloten zu eruieren, denn Mannschaft und Trainerstab wären zum Zeitpunkt des Schlusspfiffes in Stuttgart im Charterflieger unterwegs von Sachsen nach Südbaden. Auch in einer privat gecharterten Maschine müssten die Handys auf Flugmodus gestellt werden.

Die Mannschaft und er selbst wollten das Saisonziel aber möglichst durch einen sportlichen Erfolg erreichen und warum nicht durch einen Sieg in Leipzig? Diese Frage stellt Streich mit breiter Brust. Wer weiß, vielleicht zaubert der SC am Samstag ja eine Überraschung aus dem Hut… Ich bin jedenfalls gespannt auf das Leipziger Allerlei.

 

Das Fußballspiel

(Mein 941. SC-Livespiel)

 

Der SC bot in Leipzig eine richtig gute Leistung; ließ, in der Grundstruktur vom Bremen-Spiel agierend (Drei/Fünferkette mit den beiden Schlottis und Heintz in der Zentrale) wenig zu und spielte sich eine Menge richtig guter Chancen heraus. Leider gelingt es noch immer nicht, auch beste Möglichkeiten konsequent zu nutzen, wobei diesmal mit Gulacsi auch ein Torwart mit Weltklasseparaden die erhoffte Freiburger Effektivität verhinderte. Hinzu kam mit dem Hannoveraner Robert Schröder ein noch unbekannter und nicht gerade erfahrener Bundesligaschiedsrichter, der in vielen Situationen unsicher war, falsche Entscheidungen traf und dem auch vom unseligen Kölner Keller keine korrigierende Hilfe zukam. Ganz im Gegenteil. Vor dem 1:0 der Leipziger in der 19. Spielminute stand Vorlagengeber Poulsen als er den Ball zugespielt bekam, im Abseits. Der Abwehrversuch von Mike Frantz schlug fehl und der Ball sprang dem lauernden Stürmer vor die Füße, der dann Werner bediente, der den Ball im Tor unterbrachte. Dadurch dass Frantz den Ball berührt, sei eine neue Spielsituation entstanden, argumentierten die Regelhüter. Sorry, der Spieler Poulsen stand beim Abspiel im Abseits und Frantz unterläuft der Lapsus als ihm der Ball verspringt, weil er durch den lauernden Poulsen unter Druck steht. Also greift Poulsen ins Spiel ein und es ist auf Abseits zu entscheiden. Es ist, in Erinnerung an das aberkannte Siegestor gegen Wolfsburg, wohl wieder eine Geschichte aus der Reihe, „mit den kleinen Freiburgern kann man es ja machen.“

Über den nächsten Aussetzer von Schiri Schröder ärgerten sich die Platzherren. In der 66. Minute entschied der Mann in seinem neunten Bundesligaspiel auf Freistoß für Freiburg, obwohl eher kein Foul vorlag. Danach gab er den Ball regelgerecht aber ungewöhnlich zügig durch einen Pfiff frei, als Gulacsi gerade erst seine Abwehrmauer postiert hatte und auf dem Weg zur Tormitte war. Vincenzo Grifo hörte den Pfiff, erkannte die Situation und schlenzte den Ball aus etwa 22 Metern schnell und eiskalt ins verlassene lange Eck. Es war der – von mir bei baden.fm live kommentierte, leistungsgerechte und hoch verdiente Ausgleich. Die Leipziger Spieler und die Galerie tobten freilich und erhöhten den Druck auf den unsicheren Schiedsrichter. Direkt nach dem 1:1 „roch“ es beinahe nach einer Sensation, denn der SC hatte einige gute Chancen. Nur durch eine Heldentat verhinderte Gulacsi, dass ein Schlenzer von Grifo zum 1:2 im Netz landete. In anderen Szenen fehlte dem Sport-Club die letzte Konsequenz. Fakt ist, die Sensation lag spürbar in der Luft und die Nervosität der Leipziger und ihrer rund 40.000 Fans auf den Rängen war förmlich anfassbar.

12 Minuten vor dem Ende spielte dann Robert Schröder Schicksal… Aus kürzester Distanz köpfte ein Leipziger Keven Schlotterbeck an. Der Ball sprang von dessen Oberschenkel an die Brust und auch ein bisschen an den vor dem Körper verschränkten Arm, um dann unter dem anderen Arm hindurch wegzugehen. Es lag deutlich sichtbar keine Absicht vor, es gab keine Vergrößerung der Körperfläche und es wurde kein Tor verhindert. Aber es wurde gepfiffen; Elfmeter für Leipzig. Ich rief das Studio und wurde live auf Sendung genommen. Ich erzählte von dem gepfiffenen Handelfmeter und von meinen Zweifeln, als auf dem Bildschirm an meinem luxuriösen Arbeitsplatz die Szene noch einmal gezeigt wurde. Meine spontane Einschätzung für die Hörerinnen und Hörer von baden.fm war: „Nein, diese Entscheidung wird der Kölner Keller, also der Videoassistent kippen – das kann keinen Elfmeter geben.“ Ich sollte mich aber täuschen. Hand ist offenbar wirklich wenn der Schiedsrichter pfeift. Der eingewechselte Forsberg ließ Schollow keine Chance. 2:1, das Ding war durch – dachte ich. Es gab aber noch zwei Topchancen für den SC, der den abermaligen Ausgleich nur mit viel Pech verpasste.

Fakt ist: Keines der drei erzielten Tore war ganz koscher. Jedesmal standen der Schiedsrichter und/oder sein Videoassistent im Fokus. Der SC hat eine starke Leistung geboten, vielleicht die Beste der letzten Wochen – mal abgesehen von den ersten 20 Minuten in Mainz – er hat sich aber einmal mehr nicht belohnt.

 

Das Nachspiel

 

Stimmungstechnisch war noch Luft nach oben im Kreise der südbadischen Reisegruppe, egal ob Spieler, Trainer, Betreuerstab, Fans oder Medienbegleiter. Die Interviews in der Mixedzone der Leipziger Arena und die PK verliefen korrekt. Während Kollege Michael Dörfler, der im Sommer in Rente geht und in Leipzig sein letztes SC-Auswärtsspiel als BZ-Redakteur betreute, seinen Artikel in den Laptop hämmerte, schaute ich im Presseraum die erste Halbzeit des Spiels Stuttgart gegen Mönchengladbach. Zur Pause 0:0 – alles gut. Mit dem Taxi fuhren wir, als in Stuttgart Halbzeit war und der Pressebereich in Leipzig schloss in die Innenstadt. Ich bezog in Windeseile mein Appartement, ließ meine schwere Reisetasche mit Klamotten und Übertragungstechnik darin zurück und wir fuhren weiter zu Michaels Hotel. Während nun er sein Arbeitsmaterial auf seinem Zimmer deponierte, schaute ich im Hotelfoyer auf meinem iPhone – das 8S mit dem größten iPhone-Bildschirm ever – über „Sky go“ die zweite Halbzeit aus Stuttgart. Der VfB führte 1:0 und ich ahnte, dass das mit der Klassenerhaltsfeier schwierig werden würde. Die letzten 15 Minuten schauten Michael und ich gemeinsam in der benachbarten Hotelbar. Wir tranken ein Bier auf Michaels Auswärtsspiel-Ausstand und ärgerten uns über die „zahnlosen“ Gladbacher. Kurz vor dem Abpfiff erreichte mich eine sms von meinem Namensvetter und seinen beiden Begleitern, ob wir schon im Auerbachs Keller wären. „Wir kommen gleich“ antwortete ich. Nach dem Schlusspfiff gingen wir raus und legten die großzügig geschätzt 120 Meter bis zu der historischen Lokalität zurück. Zu fünft genossen wir in dem großen Lokal, in dem einst schon Goethe ein und aus ging, ein wirklich gutes Essen und ein paar Biere. Später stieß noch „Edel-Fan“ Stephan, der Doc aus dem westfälischen Soest, zu uns. Nein, eine Klassenerhaltsfeier war es nicht, nett war es trotzdem. Aufgeschoben ist schließlich nicht aufgehoben.

 

Am Sonntag, nach der langen Bahnreise zurück nach Bad Krozingen, bereitete ich den Fußballtalk für das Frühprogramm von baden.fm vor. Der Montag war dann sehr arbeitsintensiv, da unsere Wochenzeitungen wegen des Mai-Feiertags bereits am Dienstag erscheinen sollten m- auch meine aktuelle Kolumne …

 

… „SC INTEAM“

 

Eine abenteuerliche Interpretation der Abseitsregel  durch die Spielleitung vor Leipzigs 1:0, eine klare Tätlichkeit von Laimer gegen Keven Schlotterbeck, die nicht mit „Rot“ bestraft wurde und ein Handelfmeter, der zum 2:1-Siegtreffer der Gastgeber führte und die Willkür dokumentiert, mit der aktuell in der Bundesliga strafbares Handspiel beurteilt wird. Nimmt man einige    Weltklasseparaden von Torhüter Gulacsi dazu, erklärt sich die jüngste Niederlage des SC Freiburg, die trotz einer starken Leistung  der Gäste zustande kam.   Um der Relegation definitiv zu entgehen, benötigt der SC – Stand heute – noch einen Punkt.

 Beruhigend ist, dass die nun beginnende finale Phase der Bundesligasaison für Mannschaft, Trainer und Fans des SC Freiburg noch das eine oder andere Erfolgserlebnis bereithalten dürfte. Dafür sprechen das zweimalige Heimrecht in den drei letzten Spielen und die Tatsache, dass es sich – endlich – wieder um Gegner handelt, mit denen sich der Sport-Club mehr oder weniger auf Augenhöhe bewegt. Gegen Fortuna Düsseldorf hat der SC am kommenden Sonntag, nach der enttäuschenden Hinspiel-Niederlage, noch etwas gut zu machen. Am Samstag, 11. Mai, spielt der SC in Hannover. Mitten im Mai, Hannover – da war doch mal was … Die Erinnerung trügt nicht: Mitte Mai 2015 flossen in Hannover Freiburger Tränen. Die 1:2-Niederlage des SC bei 96 bedeutete den Abstieg für die Schwarzwälder. Für viele, die wie der Autor dieser Kolumne, live dabei waren, war es eines der bittersten Fußballerlebnisse einer Dekade. Daran werden sich die Freiburger erinnern, wenn am 11. Mai mutmaßlich wieder Tränen fließen werden, diesmal auf Seiten des Gegners. Der SC wird respektvoll mit dem Schicksal der Hannoveraner umgehen, aber sportlich fair alles geben, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Zum Abschluss der Saison kommt dann, am Samstag, 18. Mai, der 1. FC Nürnberg ins Schwarzwald-Stadion. Womöglich als Absteiger; vielleicht spielt der SC aber auch das Zünglein an der Waage bei der Frage Abstieg oder Relegation für Nürnberg oder Stuttgart. In jedem Fall werden die SC-Kicker alles tun, um ihren Fans, die ihrem Team auch nach klaren Niederlagen nie den Rücken zuwandten, sondern die Spieler stets stützten und feierten, ein würdiges und erfolgreiches Saisonfinale zu schenken.

Für Freiburger Erfolgserlebnisse in den letzten drei Spielen spricht im Übrigen die deutlich besser werdende Personalsituation. Das sorgt für ein höheres fußballerisches Niveau beim Training und eine größere Auswahl bei den Spielen.  Leistungs- und Hoffnungsträger wie Petersen und Sallai sowie einige andere Strategen stehen zum Saisonfinale wieder zur Verfügung und brennen auf Einsätze. Dem Spiel des SC Freiburg kann das nur guttun. (Zitatende)

 

Ebenfalls zu meinem persönlichen Nachspiel zu Leipzig gehörte der Besuch und die Übertragung des DFB-Pokalfinales der Frauen zwischen dem VfL Wolfsburg und dem SC Freiburg in Köln. Trotz der 1:0-Niederlage kehrte ich tief beeindruckt von der Leistung des jungen Freiburger Teams und von der Performance der SC-Fans spät in der Nacht aus Köln-Müngersdorf zurück.

Und ab sofort geht der Blick nur noch nach vorne: Das Wochenende des vorzeitigen Klassenerhalts steht an…