4. Spieltag der Fußball-Bundesliga, TSG 1899 Hoffenheim gegen SC Freiburg

Sonntag, 15. September 2019, 15.30 Uhr *

Warmduscher-Arena an der A6 (kann mir den neuen Namen nicht merken) *

TSG 1899 Hoffenheim - SC Freiburg

Das Vorspiel

Liebe Leute, es war eine schlichte Katastrophe. Über eine Stunde lang hatte ich mit viel Liebe zum Detail das „Vorspiel“ zum Hoffenheim-Kick verfasst. Und dann, als der Text fertig und ich zufrieden war, wollte ich das Ganze online schalten und „Pustekuchen“. Alles weg… Unser Technik-Freak meinte dann „ja, Sie dürfen ja niemals live ins System schreiben – das macht nach einer Stunde zu und dann ist der Text weg.“ Die „Warum“- Frage habe ich mir gespart als derselbe IT-Freak der zehn Mal soviel von Computern versteht wie ich, mir erklärte, er habe das jetzt auf 24 Stunden verlängert. So etwas könne also nicht mehr passieren. Aber ich solle trotzdem künftig immer erst auf "word" vorschreiben und so. „Das freut mich und das mache ich" habe ich gesag“ und das Tagebuch, wie Ihr vermutlich gemerkt habt, vorübergehend erstmal Tagebuch sein lassen.

Ich habe ja schließlich auch noch etwas anderes zu tun und das ist seit meinem Pfingsturlaub in der DomRep durch einen relativ dauerhaften Krankheitsfall eines Kollegen und sich ablösende Urlaubsfälle in der WZO-Redaktion ganz schön viel.  Heute, am Dienstag nach dem Hoffe-Spiel, habe ich gerade ein Zeitfenster entdeckt und mich kurzentschlossen an die Arbeit gemacht, mein Reportertagebuch wieder up to date zu bringen – im Schnelldurchlauf sozusagen und unter Zuhilfenahme anderer journalistischer Texte von mir.

Wegen der Länderspielpause hat der SC Freiburg zwischen dem verlorenen Heimspiel gegen Köln und der Auswärtsaufgabe in Sinsheim, ohne zehn (!) für internationale Aufgaben abberufene Profis, im Europa-Stadion zu Rheinfelden ein Testspiel gegen den Schweizer Zweitligisten FC Aarau bestritten. Da ich mich im WZO-Verlag gerade vertretungsweise (auch) um die Hochrheinausgabe unseres Titels Wochenblatt kümmere, war ich also als Zeitungsberichterstatter vor Ort. Im WB stand dann folgender Text zu lesen:

 

Profisport im Europa-Stadion

Bundesligist SC Freiburg besiegte den Schweizer Zweitligisten FC Aarau mit 4:2 / Über 100 Helfer im Einsatz

Rheinfelden. Über 1.800 zahlende Zuschauer, sechs Tore und mit dem Bundesligisten SC Freiburg ein verdienter Sieger – mehr hätten sich Oberbürgermeister Klaus Eberhardt und als Organisationsleiter der Sportausschussvorsitzende Dieter Wild, kaum vom Gala-Freundschaftsspiel am vergangenen Donnerstag versprechen können.

Nicht ohne Humor fragte im Nachgang ein Schweizer Anwalt und Politiker bei Facebook, begleitet von einem „Beweisfoto“:  „War es auch eine Kunstaktion, die mich mit meinem sog. „VIP-Ticket“ beim Spiel SC Freiburg-FC Aarau (4:2) im Europastadion der Stadt X auf diese Dornbusch- und Wildwiesen-Böschung führte? Analogie zur spektakulären Kunstinstallation von Klaus Littmenn mit einem Wald im Fussballstadion von Klagenfurt?“

Dass er sich als VIP „verlaufen“- und quasi einen Platz in der freien Natur gefunden hatte, um das Spiel zu verfolgen ist vermutlich ähnlich nebensächlich, wie das Fehlen von Presseplätzen auf der proppenvollen Tribüne. Wie den Schweizer VIP ins Grüne, trieb es den WB-Berichterstatter aufs Gelbe, nämlich auf die neue gelbe Sprungmatte hinter dem Tor. Auch von dort ließ sich das Spiel bestens verfolgen – also keine Kritik, nur ein Hinweis für den Wiederholungsfall.

Das Spiel war durchaus flott und wurde vom SC Freiburg erwartungsgemäß dominiert. Nur fielen die Tore zunächst nicht in der erhofften Zahl. Ohne seine zehn (!) für internationale Aufgaben abgeordneten Kicker stand da immer noch eine veritable Bundesligatruppe auf dem Rasen. Lediglich der Torwart war ein „no-name“: Junioren-Keeper Noah Atubolu, deutscher  U17-Nationalkeeper, unterlief nach Yoric Ravets Elfmetertor zum 1:0 (23.) – Christian Günter  war zuvor klar gefoult worden – ein Riesenbock, als er den Ball dem Aarauer Patrick Rossini servierte, der ihn  zum 1:1 Halbzeitstand nur noch ins leere Tor einschieben musste. „Der SC schwächelt“ orakelte OB Eberhardt in der Halbzeitpause, dabei hatten eigentlich nur die Tore gefehlt, um der Überlegenheit des Bundesligisten auch Ausdruck zu verleihen.

Die Treffer fielen  in Halbzeit zwei: Janik Haberers Kopfball (55.) nach vorzüglicher Flanke von Christian Günter und eine geschickte Direktabnahme vom besten Freiburger an diesem Nachmittag, Yoric Ravet (69.), brachten den SC mit 3:1 in Front, ehe eine   Unachtsamkeit in der Abwehr zu Stefan Meierhofers Anschlusstor zum 3:2 (70.) führte. Der eingewechselte Nachwuchsspieler David Nieland sorgte in der 87. Minute für den 4:2-Endstand.

Christian Streich lobte nicht nur den tollen Rasen und das Europa-Stadion an sich, sondern auch, dass eine Jungs 90 Minuten lang marschiert seien und Yoric Ravet, den viele auf dem Abstellgleis wähnen, Vollgas gegeben habe, um auf sich aufmerksam zu machen. Es war dem Trainer nicht entgangen. Den Aussetzer des jungen Torwarts kommentierte Streich gelassen: „Das kann passieren – ist nicht schlimm.“  (Ende des Zeitungsartikels)

In allen WZO-Titeln erschien in derselben Woche, nämlich in der vor dem Kick in Hoffenheim, meine Kolumne „SC INTEAM“, die sich mit der zum damaligen Zeitpunkt noch viel diskutierten Grifo-Sperre, aber auch mit dem Transfer des italienischen Nationalspielers insgesamt beschäftigte. Hier der Text:

SC INTEAM

Dass der SC Freiburg sich am letzten Tag des sogenannten Transferfensters noch die Dienste des im SC-Trikot stets erfolgreichen italienischen Nationalspielers Vincenzo Grifo sicherte, ist eine gute Nachricht. Grifo wird dem SC nicht nur auf seiner angestammten Position im linken offensiven Mittelfeld, sondern auch als Freistoß- und Eckballschütze eine große Hilfe sein.  So richtig überraschend kommt die Verpflichtung nicht – eher schon die daran geknüpfte Bedingung, ihn im Spiel am Sonntag (15.30 Uhr)  bei der TSG 1899 Hoffenheim nicht einzusetzen.

Rückblende:  Für eine Million Euro war der Deutsch-Italiener im Juli 2015 erstmals zum Sport-Club gekommen. Nachdem „Vince“ unter der Führung von Christian Streich zum Bundesligaspieler und Leistungsträger avanciert war, wechselte er für sechs Millionen Euro zu Borussia Mönchengladbach, wo Grifo aber nicht glücklich wurde. Nach einem  verlorenen Jahr kehrte er zur TSG 1899 Hoffenheim zurück, wo er nach der Juniorenzeit im Raum Karlsruhe/Pforzheim 2013 erste Schritte im Männerfußball gemacht hatte. War „Vince“ in seiner ersten Hoffenheimer Zeit Spieler von TSG II und dann  Leihspieler, den Hoffenheim nach Dresden und zu FSV Frankfurt auslieh, weil er den eigenen Ansprüchen nicht genügte, stand das erneute Engagement nun taktisch unter keinem guten  Stern. In dem  Spielsystem, das (ex-)Trainer Julian Nagelsmann in Hoffenheim bevorzugte, war  kein Platz für den Spielertyp Grifo. So kam im Januar  das Leihgeschäft zustande, das Vincenzo Grifo wieder nach Freiburg spülte, wo er vom ersten Spiel an  – als sei er nie fort gewesen – Stammspieler, Leistungsträger und Fan-Liebling war. Das Ende des Leihgeschäftes zum Saisonende bedeutete für den Techniker und Torjäger zunächst die Rückkehr nach Hoffenheim. „Oh Grifo – du bist ein Freiburger“ sangen die SC-Fans bei seinem Abschied und die Augen des sensiblen Stars sollen nicht ganz trocken geblieben sein.

Alles, was folgte, war Pokern auf hohem Niveau. In Hoffenheim wurde Grifo als „Gewinner der Vorbereitung“ gefeiert, in Freiburg wurde eine Verpflichtung des italienischen Nationalspielers als „finanziell nicht vorstellbar“ ausgeschlossen. Und doch kam am Ende zusammen, was offenbar zusammengehört. Grifo wird wieder für den SC Freiburg stürmen und Freistöße schießen – für kolportierte sieben Millionen Euro wechselte er fest zu seinem Lieblingsverein. Dass Vincenzo Grifo am Sonntag, beim Spiel in Hoffenheim aufgrund einer von der TSG gewünschten Vertragsklausel nicht eingesetzt werden darf, ist – mit Verlaub – lächerlich; es ist absolut unüblich und daher auch ein bisschen peinlich, weil in sich widersprüchlich.  Warum hat man Grifo abgegeben, wenn man ihn doch zugleich so sehr fürchtet? (Zitatende)

„Warmduscher“ hatte ich die Hoffenheimer in dem Radiospot für unsere Übertragung aus Sinsheim wegen der Grifo-Klausel genannt. Und der Sport-Club hat ihnen am Sonntag – ohne Vincenzo – die Duschen kalt gestellt; aber eiskalt. Wie? Das erzähle ich im nächsten Kapitel.

 

Das Fußballspiel

(Mein 949. SC-Livespiel als Hörfunkreporter)

Es war ein Spiel vor knapp 30.000 Zuschauern in der Sinzheimer Arena, die neuerdings einen nicht auszusprechenden und noch weniger zu merkenden Namen trägt, das zumindest in die badische Fußballhistorie einziehen wird. Der Sport-Club war besser und besiegte die TSG 1899 Hoffenheim mit 3:0. Unglaublich, aber wahr.

Vor dem Spiel war bei den Kollegen ein leises Murren zu spüren. Heintz, Frantz und Höler in der Startelf und die ganzen Nationalspieler, darunter der junge Hoffnungsträger Nico Schlotterbeck und allen voran, nach seinem Jogi-Intermezzo, Luca Waldschmidt auf der Bank. Als „zu vorsichtig“ und „mutlos“ wurde die Personalauswahl gedeutet.

Dann begann das Spiel und der SC machte seine Sache gut. Er störte die Hoffenheimer früh, ließ kaum einen geregelten Spielaufbau der weitaus teurer besetzten Gastgeber-Elf zu. Stattdessen nervte der SC die Kontrahenten immer wieder mit gezielten Steilpässen hinter die Abwehrkette. In der Regel hatte dann ein SC-Profi längst zum Spurt aus der Tiefe des Raumes angesetzt und war dadurch schneller am Ball als die ohnehin nicht so flinke Abwehr der TSG, um Kapitän Kevin Vogt.  Genauso war es auch in der elften Minute, als Heintz einen scharfen Steilpass in die Laufbahn des durchstartenden Christian Günter spielte und dieser seinen kleinen Sololauf mit einer feinen Körpertäuschung und einem gezielten Schuss ins lange Eck abschloss. 0:1 – Frühlingsgefühle im Herbst.

Hoffenheim antwortete wütende und Alexander Schwollow musste zwei-, dreimal sein ganzes und beträchtliches Können zeigen, um den Ausgleich zu verhindern.

In der 38. Minute hatte dann der SC einen Einwurf. Danach ging es auf engem Raum ganz schnell, zu schnell für die behäbige Hoffenheimer Abwehr. Mike Frantz passte schließlich kurz auf Janik Haberer und der wiedergenesene Mittelfeldallrounder erzielte mit einem bärenstarken Schuss von der Strafraumgrenze den 0:2-Halbzeitstand.

Unmittelbar nach seinem Tor spurtete Janik zur Bank und sprang dem australischen Nationalspieler Brandon Borrello in die Arme, dessen Platz Haberer in Hoffenheim, nach drei Startelfeinsätzen des Australiers, eingenommen hatte. „Ich wollte Brandon das Tor widmen“, erklärte Haberer sein bemerkenswertes Handeln später bei mir am Mikrofon, was ein besonderes Licht auf diesen SC und seinen Zusammenhalt im Herbst 2019 wirft.

Freiburg führte zur Pause mit 2:0 und sollte doch erst in der zweiten Hälfte so richtig stark werden. Bärenstark gegen den Ball, ließen die Jungs den Hoffenheimern einfach nichts mehr zu, sondern machten selbst nach einer knappen Stunde Spielzeit durch Nils Petersen das 0:3. Vermutlich wollte Christian Günter mit seinem Schrägschuss aufs Tor halten und nicht etwa einen Pass spielen, der Ball durchquerte den Strafraum aber bis hinter den zweiten Pfosten, wo Nils in Position gelaufen war und die erneut schläfrige TSG-Abwehr düpierte, indem er den Ball per Direktabnahme ins Netz knallte.

Wäre der frühere Freiburger Olli Baumann nicht gewesen, hätte „Jonny“ Schmid in der Schlussphase nach einem sehenswerten Sololauf fast noch das 0:4 erzielt; ein Großteil der Hoffenheimer Erfolgsfans hatten das Stadion da freilich schon verlassen.

 

Das Nachspiel

Jetzt muss ich ja ehrlich sein, ich war am Sonntag etwas angeschossen… So richtig, wie ich das bei klarem Kopf kann, konnte ich den fantastischen Sieg bei den – zumindest bei mir – ziemlich ungeliebten Hoffenheimern gar nicht genießen.

Es war ja ein Sonntagsspiel und am Samstag hatte ich meinen 59. Geburtstag gefeiert. Da auch meine erwachsenen Kinder und ganz liebe Freunde da waren, fühlte ich mich so richtig wohl und habe dabei nicht ganz darauf geachtet, wie viele Flaschen „Cuvee Felix“ von Edelwinzer Fritz Wassmer ich mir hinter die Binde gekippt habe. Nur mit Hilfe der pharmazeutischen Industrie kam ich am Sonntagmorgen einigermaßen auf die Beine. Auf der Autofahrt fühlte ich mich wie nach sensationellen Auswärtssiegen, die ich dann in irgendeiner Bar übertrieben ausgelassen gefeiert hatte. Aber jetzt lag die zweieinhalbstündige Fahrt und mein Reportereinsatz ja noch vor mir. Ich war jedenfalls froh als ich in Sinsheim ankam und die Technik stand. Auch das Essen im Presseraum tat mir ganz gut aber kicken hätte ich wohl nicht gekonnt. Kommentieren schon, das klappte alles unfallfrei, wohl auch wegen des Adrenalins in meinen Adern. Die Sieg-Reportagen, die Interviews – alles wie es sein muss. Aber dann verflüchtigte sich das Adrenalin und ich war einfach nur noch fertig mit der Welt. Ich war heilfroh, dass ich vorausschauend ein Zimmer gebucht hatte, auch wenn ein, zwei feixende Kollegen scherzhaft meinten, ich müsse wohl eine Freundin in Sinsheim haben, dass ich über Nacht vor Ort bleiben wollte.

So geschah es aber. Ich schaute mir noch mit gemischten Gefühlen an, wie Paderborn gegen Schalke unterging, war dann noch kurz was essen und hatte dann eine lange, traumlose Nacht mit erholsamem Schlaf.

Am Montagmorgen um 9.30 Uhr konnte ich frisch und fröhlich die morgendliche Redaktionskonferenz bei WZO-Süd leiten.

Danach stand die neue Kolumne auf meiner to-do-Liste und ich beschäftigte mich mit der Frage, wie es – ganz losgelöst vom starken Auftritt des SC – einen scheinbar so harmlosen Gegner namens TSG Hoffenheim geben konnte. Ich habe auch den Teil einer Erklärung  gefunden. Hier mein Text, der ab morgen beziehungsweise am Donnerstag und Freitag in den diversen Wochenzeitungen unseres Verlags erscheinen wird:

 

SC INTEAM

Neun Jahre nach  Cissés spätem Tor zum 0:1 und dem bislang einzigen Auswärtssieg  in der Arena an der A6 bei  Sinsheim, hat der SC Freiburg am Sonntag ein zweites Mal zugeschlagen; und wie... Mit 0:3 fiel der verdiente Sieg der Südbadener „deftig“ aus. Nach der bislang besten Leistung der noch jungen  Saison –  von  Schwolow im Tor bis zur vordersten Spitze Petersen waren alle stark –  gibt es nur wenig Wasser in den (süd-)badischen Wein zu gießen. Man darf die TSG unter ihrem  neuen Trainer Alfred Schreuder freilich nicht gleichsetzen mit den Hoffenheimer Teams der vergangenen Jahre. Ein Blick  auf die in Hoffenheim ja immer irgendwie im Vordergrund stehende  monetäre Seite verdeutlicht das.  Vielleicht  um den Ruf des durch Mäzen Dietmar Hopp alimentierten Plastikclubs abzulegen, hat Hoffenheim in der jüngsten Transferperiode Spieler für rund 120 Millionen Euro veräußert und  für „nur“ etwa 33 Millionen Euro neue Spieler dazu geholt. Die 90 Millionen Differenz sind nicht nur beim Kontostand zu sehen, sondern auch „auf’m Platz“. Der Substanzverlust der TSG 1899 Hoffenheim ist augenfällig.  Auch wenn das Internetportal „transfermarkt.de“ die aktuelle Hoffenheimer Mannschaft  mit 242,5 Millionen Euro Transferwert in etwa doppelt so wertvoll taxiert, wie das am Sonntag schlicht bessere  Freiburger Team ist der SC, wie gesehen, auch ohne Vincenzo Grifo, bei guter Tagesform  in der Lage, die Hoffenheimer kräftig abzuwatschen. Auch und gerade, weil die monetäre Betrachtungsweise eben nicht die ist, die der Philosophie und Arbeitsweise beim SC in irgendeiner Form gerecht würde. Natürlich war nicht alles Gold, was in Sinsheim  im rot-schwarzen Trikot glänzte. Das Stellungsspiel bei Eckbällen etwa ermöglichte den zum Glück  harmlosen Hoffenheimern viele gute Abschlusssituationen. Daran muss der  SC arbeiten, um am Samstag gegen den FC Augsburg (Anstoß: 15.30 Uhr, live bei Sky und baden.fm) nicht selbst  eine  kalte Dusche zu erleben, wie am Sonntag die Hoffenheimer.  Wer ob des klaren Sieges und  des daraus resultierenden dritten Tabellenplatzes anfängt, die falschen Schlüsse zu ziehen und von einer internationalen Zukunft zu träumen, verkennt, worum es am Samstag geht: Es ist Abstiegskampf! Der FCA, mit dem ex-Freiburger Florian Niederlechner als Torjäger in seinen Reihen, hat nach dem ersten Saisonsieg gegen Eintracht Frankfurt  vier Zähler und damit nur einen mehr als Mainz auf Relegationsplatz 16. Für Augsburg geht es um jeden Punkt. Der Sport-Club täte gut daran, die Gunst der Stunde zu nutzen und mit totaler Fokussierung und extremem Engagement, so wie in Hoffenheim, das Punktepolster über dem Tabellenkeller weiter aufzupumpen. Die schweren und punktemäßig kargeren Zeiten werden ohnehin noch kommen. (Zitatende)

 

So und jetzt harren wir der Dinge, die da kommen sollen. So ganz ausschließen kann man ja nicht, dass sich der SC auch gegen Augsburg durchsetzt und dann vielleicht auch in Düsseldorf noch was holt… Und trotzdem, selbst wenn es so käme, sollten wir alle schön demütig bleiben und wissen, dass es auch der Spielplan in der ersten Saisonphase ganz gut mit dem SC meint. Dortmund, Leipzig, Bayern, Leverkusen – das kommt alles noch auf den Sport-Club zu. Deshalb, wann und wo immer es geht, bitte Punkte sammeln – für den Klassenerhalt.