1. Spieltag der Fußball-Bundesliga, 1899 Hoffenheim gegen SC Freiburg

Samstag, 19. August 2023, 15.30 Uhr *

Stadion an der A6 in Sinsheim *

1899 Hoffenheim - SC Freiburg *

Das Vorspiel

Endlich wieder Bundesliga… Es kribbelt mächtig in der Magengegend, denn vom Saisonstart kann – mit Blick auf die Gesamtsaison – viel abhängen. Und der Spielplan unseres SC ist verheißungsvoll: Samstag in Hoffenheim, eine Woche später daheim gegen Bremen und dann geht’s zum VfB nach Stuttgart. Das klingt doch vielversprechend… Bevor wir alle sieben bis neun Punkte hochrechnen, muss aber noch gekickt werden und das etwas zähe 2:0 gegen die Oberliga-Amateure aus Oberachern war jetzt nicht unbedingt ein Mutmacher; genauso wenig wie die Vorbereitungszeit mit den vielen Verletzten. Zu allem Übel ist am Samstag auch noch „Chicco“ Höfler Rot-gesperrt, wegen dieser Dummheit in der Nachspielzeit des vorletzten Spieltags der Vorsaison gegen Wolfsburg. Das bremst mich alles ein wenig in der Erwartungshaltung, was den „Output“ des ersten Spieltags betrifft.

Andererseits: Die letzte Niederlage bei der TSG 1899 Hoffenheim unterlief dem SC Freiburg vor ziemlich genau fünf Jahren; danach wurde Freiburg zum ungeliebten Gast in dem an der A6 gelegenen Stadion in Sinsheim. Am 15. September 2019 setzte nämlich Freiburgs Erfolgsserie als Gast der Hoffenheimer mit einem 2:3-Sieg ein. Petersen, Haberer und Günter hießen die Torschützen. Bis zum nächsten Kick bei den Hoffenheimern dauerte es etwas: Am 2. Januar 2021 trafen Santamaria, Grifo und Adams (Eigentor) schon vor der Pause für die Gäste aus dem Schwarzwald, bevor Bebou in der zweiten Hälfte nur noch eine Art Ehrentreffer zum 1:3-Endstand gelang.

Den nächsten Vergleich im Sinsheimer Stadion gab es am 19. Januar 2022 im Achtelfinale des DFB-Pokals, als sich der SC souverän mit 1:4 durchsetzte, um dann über Bochum und Hamburg zum Finale nach Berlin zu reisen. Grifo, der gleich doppelt traf, Schade und Demirovic sorgten für die SC-Tore – ein unglückliches Eigentor von Nico Schlotterbeck zum zwischenzeitlichen 1:2 warf den Sport-Club nicht aus der Bahn.

Nächster Kick und nächster Sieg in Hoffenheim, schon wenig später, am 30. April 2022. Es war ein wildes Spiel mit folgendem spektakulären Verlauf: 0:1 Sallai, 1:1 Kramaric – Halbzeit – 2:1 Stiller, 2:2 Günter, 2:3 Höler, 2:4 Jeong, 3:4 Rudy. Ich weiß noch, ich war danz froh, als abgepfiffen wurde…

Vor knapp einem Jahr, am 18. September 2022, gab es das letzte Aufeinandertreffen von Hoffenheim und Freiburg in Sinsheim. Es endete torlos – ein hilfreicher Auswärtspunkt für Freiburg damals, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Auswärtsspiele in Sinsheim beziehungsweise gegen Hoffenheim transportieren inzwischen im Vorhinein ein gutes Gefühl, so wie das früher bei Nürnberg der Fall war – gefühlt konnte da nie viel schief gehen (wenn nicht gerade ein Torwart mit Hornhautverkrümmung im Tor stand - alles schon erlebt...). Aber vor einem ersten Spieltag, gegen einen solen "Lieblings"-Gegner, der in der neuen Saison durch den Transfer von Weghorst vor allem offensiv schwerer auszurechnen ist, bin ich trotzdem ein bisschen nervös.

Mein persönlicher Countdown, hin zum ersten Spieltag der Saison 2023/2024 begann heute mit dem Besuch der Pressekonferenz von Christian Streich im Europa-Park Stadion. Weiter geht es mit dem Verfassen dieses Tagebucheintrags und dann am Abend mit der Produktion meines Radioaufsagers für morgen Früh in der Morning-Show „Frühstücksclub“ von baden.fm. Mein Manuskript habe ich schon fertig. Wollt Ihr mal spicken?  Hier mein geplanter Text:

 

Guten Morgen!      Die neue Bundesligasaison beginnt für den SC Freiburg morgen Nachmittag um halb vier bei der TSG 1899 Hoffenheim. Nach dem etwas müden Pokalspiel gegen die Oberliga-Amateure aus Oberachern erlebt Christian Streich seine Profis vor dem Bundesligastart im Training sehr engagiert und sehr fokussiert – „im Tunnel“, wie der Trainer verriet. Nicht verraten hat Streich, ob er in dem Stadion direkt an der A6 in Sinsheim mit personellen Veränderungen antreten wird. Ein Offensiver weniger als gegen die Amateure im Pokal könnte Sinn machen; doch wen nimmt er raus? Sallai, der als einziger Offensiver gegen Oberachern überzeugte? Oder doch einen aus dem Quartett Grifo, Doan, Höler, Gregoritsch, die alle eigentlich als gesetzt gelten? Die Entscheidung bleibt abzuwarten. Fest steht: Das 21-jährige Eigengewächs Noah Atubolu feiert im Tor seine Bundesligapremiere. Sicher ist auch, dass Kyereh, Adamu und Rosenfelder verletzt ausfallen und dass Höfler noch ein Spiel gesperrt ist. Vermutlich wird Röhl ihn vertreten. Oder doch Keitel? Und Röhl übernimmt einen offensiveren Part? Vor dem Anpfiff gibt es viele Fragen – die Antworten gibt es morgen ab 15 Uhr in unserer Bundesligashow. Frank Rischmüller, baden.fm (Zitatende)

 

Am Freitagmorgen läuft dieser Vorbericht zwei Mal im Radio (6.45 Uhr und 8.15 Uhr). Danach fahre ich dann in die Zeitungsredaktion und mache meinen „normalen“ Job im WZO-Verlag, bei dem Fußball zwar eine Rolle, aber letztlich nur eine kleine Nebenrolle spielt.

So gegen 16 Uhr fahre ich dann nach Freiburg, tausche am Funkhaus meinen privaten Ford Kuga gegen den Toyota Corolla von baden.fm und fahre schon mal in Richtung Nordbaden. Mit dem Ziel, am Samstag entspannt in Sinsheim anzukommen und nach dem Spiel auch noch genügend Energie zu haben, um nach Hause zu fahren, übernachte ich in dem von der Autobahn gut zu sehenden „Klotz“ namens "Radisson Blu" bei Karlsruhe. Dort gönne ich mir im TV das Spiel Werder Bremen gegen Bayern München und konzentriere mich dann voll auf den Job am Samstag. Langes Ausschlafen gehört genauso dazu wie ein gutes Frühstück. Gegen 11 Uhr / 11.30 Uhr geht es dann auf die letzte Etappe von Karlsruhe nach Sinsheim. Das Stadion öffnet für uns Journalisten um 13.30 Uhr.

Wahrscheinlich komme ich nicht darum herum, mir ab 14 Uhr auf dem iPad die erste Halbzeit zwischen meinem Heimatverein Arminia Bielefeld und Preußen Münster anzuschauen. Anders als der Bundesliga-Kick Hoffenheim gegen Freiburg ist  der Drittliga-Knaller ein echtes Derby; für Bielefelder und Münsteraner vermutlich das einzig wahre Derby. Ich selbst habe  wahnsinnig viele Erinnerungen an diese Rivalität – in allen angesagten Kneipen und Clubs meiner Heimatstadt sangen um Mitternacht stets alle – ob Fußballfans oder nicht – „Scheiß Preußen Münster“; Batida de Coco mit Kirschsaft wurde unter dem Label „Preußenblut“ verkauft und ein Bielefelder Gastronom hat mir mal ein Pfund Mehl und einen Gutschein für das sonntägliche Frühstücksbüffet in seiner „Pinte“ auf Lebenszeit (!) geschenkt. Anlass war ein Spruch von mir im Radio: Arminia spielte gegen Preußen, die man in Bielefeld freilich nur so schreibt, „Prxxx“. Also ich kommentierte das Derby bei Radio Bielefled und Münster hatte verdammt viel Glück in dem Spiel. Folglich erzählte ich am Mikrofon, die Gäste müssten wohl eine Mühle im Sponsorenpool haben, soviel Mehl hätten die gerade auf der Alm…   Der Wirt fands wohl gut...

Das Frühstücksbüffet in der Pinte habe ich später in der Tat ein, zwei Mal genossen – aber sonntags ging natürlich die Familie vor – oder ich war halt ohnehin  mit Arminia unterwegs.

Die SC-Fans haben sicher Verständnis, dass ich mir die erste Halbzeit von Arminia gegen Prxxx live auf dem iPad anschaue. Das war halt mal mein Leben - vor über 30 Jahren.

Halbzeitpfiff gegen 14.45 Uhr. Dann wird das iPad weggepackt (versprochen!)  Dann  bespreche ich mich kurz mit Benny Resetz, dem Moderator im Studio in Freiburg und um 15 Uhr beginnt dann die baden.fm Bundesligashow.

Ich kommentiere das Bundesligaspiel 1899 Hoffenheim gegen SC Freiburg morgen ab 15 Uhr live in der baden.fm-Bundesligashow…

Das Fußballspiel

(Mein 1.103. SC-Livespiel am Radio-Mikrofon)

Etwa ein Viertel der knapp 26.000 Zuschauer in der PreZero-Arena von Sinsheim waren dem SC Freiburg zuzuordnen – akustisch schien die Mehrheit den Schwarzwäldern die Daumen zu drücken. Und doch kam der erste Jubel aus der blau-weißen Fraktion – ein Jubel, der den Hoffe-Fans jedoch im Hals stecken blieb… Es war die 5. Spielminute, der SC bekam den Ball nach mehreren abgeblockten Schussversuchen der Gastgeber einfach nicht aus der Gefahrenzone. Stiller versuchte es schließlich noch einmal aus der Distanz und der Ball rutschte durch zu Atubolu in dessen Bundesligadebüt-Spiel. Dem 21-Jährigen war aber die Sicht versperrt, so konnte er den Ball zwar halten, aber nicht festhalten. Kramaric profitierte von dem Missgeschick und schob die Kugel unbedrängt ein. Der TSG-Stürmer, der schon so viele Tore gegen den SC erzielt hat, stand bei Stillers Schuss allerdings klar im Abseits, weshalb der Treffer keine Anerkennung fand – als Warnschuss aber sehr wohl wahrgenommen wurde.

Es entwickelte sich in der ersten Halbzeit ein Bundesligaspiel zweier guter Mannschaften auf Augenhöhe, das in der Schlussphase des ersten Durchgangs plötzlich noch mehr Fahrt und eine gewisse Richtung aufnahm: In der 39. Minute spielt Gregoritsch den Ball aus dem Zentrum raus auf den linken Flügel, wo der im 4-2-3-1-System aufgebotene genesene Linksverteidiger Günter völlig frei steht und fast unbedrängt in den Strafraum flanken kann. Da steht Höler, doppelt abgedeckt von Brooks und TSG-Millionen-Neueinkauf Szalai. Brooks fälscht die Günter-Flanke mit dem Schienbein ab – der Ball prallt so an den Fuß von Szalai und springt von da unhaltbar für Baumann ins Hoffenheimer Tor. Das 0:1 – kurios, glücklich, egal! Wichtig war die scharfe Hereingabe von „Günni“ Günter und dass „Lucky“ Höler in der gefährlichen Zone stand – das führte zu der Verwirrung und zum Hoffenheimer Eigentor in Teamwork.

Fortan war die TSG bis zur Pause völlig von der Rolle. In der 45. Minute prüft der stark auftrumpfende Sallai den einstigen Bad Krozinger - Sohn meiner Wahlheimat-Stadt - Baumann im TSG-Tor aus halbrechter Position mit einem Schrägschuss. Baumann wehrt ab – sieht dann aber Kübler kommen, der zum Nachschuss ansetzt. Ich, der Reporter, habe den Torschrei schon auf den Lippen, doch Baumann reißt die Hand hoch und lenkt den Nachschuss von Kübler noch an die Querlatte. Eine Minute später herrscht schon wieder Torgefahr im Hoffe-Strafraum, der Kopfball von Gregoritsch geht aber neben den Kasten. In der dritten und letzten Minute der Nachspielzeit „klingelt“ es dann aber – in dieser Phase des Spiels war das fast zwangsläufig, so sehr drückte der SC die TSG hinten rein. Über Röhl und Sallai läuft der Angriff von rechts in den Strafraum. Der Ungar bedient Gregoritsch am zweiten Pfosten, dessen Schuss von Kabak abgeblockt wird. Im Fallen kann Sallai den Ball einnetzen – das 0:2 unmittelbar vor der Pause; oder doch nicht? Der VAR prüft ein mögliches Stürmerfoul von Sallai in der Entstehung. Schiedsrichter Sven Jablonski geht – wohl, um die Gemüter zu beruhigen – raus an den Bildschirm; auch ich habe einen solchen an meinem Arbeitsplatz auf der Pressetribüne und sehe – da war kein Foul, das Tor muss zählen. Und so kommt es dann auch. Der SC geht mit einer in der Höhe etwas glücklichen 2:0-Führung in die Pause.

Gleich nach dem Wechsel machen die Gäste weiter Dampf und stehen kurz vor dem Treffer zum 0:3; Sallai „klaut“ dem bei Hoffenheim für Szalai eingewechselten Vogt den Ball und bedient im Zentrum Gregoritsch, der nach einer Körpertäuschung freie Bahn hat und aus zehn, elf Metern flach draufhält. Baumann ist geschlagen, aber irgendwie schiebt sich Kabak noch in die Flugbahn des Balles und wehrt kurz vor der Linie ab (48.). Zwei Minuten später taucht dieser enorm aktive Kabak  im SC-Strafraum auf. Nach einer Linksflanke und einer Kopfballabwehr von Ginter flippert der Ball zwischen den Köpfen von Eggestein und Kaderabek hin und her und landet schließlich ganz zufällig vor den Füßen von Kabak, der sofort aus der Drehung abzieht und unhaltbar für Atubolu zum 1:2 einschießt.

Gerät der (fast) sicher geglaubte SC-Sieg noch einmal in Gefahr?

Der SC sucht die Entscheidung, hat aber mehrfach Pech: Gregoritsch verweigert in aussichtsreicher Position den Abschluss (52.), Lienhart grätscht eine Freistoßflanke von Günter knapp neben das Tor (56.) und Grifo zirkelt den Ball aus 18 Metern an den Pfosten – Baumann wäre chancenlos gewesen (60.). Die Hoffenheimer Versuche kommen Entlastungsangriffen gleich. Der gefährlichste endet in der 58. Minute mit einem Flugkopfball knapp über der Grasnarbe von Kaderabek – der Ball geht aber neben das Tor.

Die Minuten gehen dahin. Eine Viertelstunde vor Schluss wird der völlig entkräftete Röhl nach einer starken Startelf-Premiere von Keitel ersetzt. In der 84. Minute kommen Gulde und Doan für Gregoritsch und Sallai. Der SC verteidigt jetzt bei TSG-Attacken mit Fünferkette. Hinten brennt nicht viel an. In der Nachspielzeit kommen Weißhaupt und Sildillia für Günter und Grifo. Fünf Minuten Nachspielzeit sind angezeigt – sechs werden daraus. Die Abwehr steht gut – vorne ergeben sich Kontergelegenheiten: Doan zieht ab, Justvan fälscht ab, Baumann lenkt den Ball reaktionsschnell an den Pfosten – der dritte Freiburger Alu-Treffer in diesem Spiel. Als der Abpfiff von „Schiedsrichterin Svenja Blonski“ (den Scherz hatte ich  mir in der Liveübertragung erlaubt) ertönt, steht eines fest: Dieser Sieg unseres SC war sowas von verdient!!!

 

Das Nachspiel

In der Mixedzone der PreZero-Arena, die auch optisch komplett abgetrennt von Kabinentrakt und TV-Bereich liegt, kommt zunächst lange kein Spieler zum Gespräch. Also „vernehme“ ich Sportvorstand Jochen Saier, den ich eher selten vor die „Flinte“ bekomme. Ich spreche auch die Transferbemühungen an und Saier gibt zu verstehen, dass es sehr zeitnah zu einer Verpflichtung kommen wird und an einer zweiten Nachverpflichtung noch intensiv gearbeitet werde. Meine Nachfrage, ob das Spiel gegen Werder Bremen dabei irgendeine Rolle spiele, verneint er: „Nein, Bremen spielt dabei keine Rolle.“ Daraus folgt für mich: „Lücke“ Füllkrug wechselt offenbar eher nicht zum SC…

Wir warten auf Spieler und machen dann einen Kollegen aus der SC-Presseabtreilung darauf aufmerksam, dass wir noch "unversorgt" sind. Dann funktioniert die Sache: „Lucky“ Höler kommt zum Interview, anschließende „Vince“ Grifo. Die Stimmung ist ausgelassen. „Vince“ fällt meine leuchtend blaue „Berufskleidung“ von PUMA auf – „Bei Dir ist ja alles farblich abgestimmt“, staunt er in mein Mikrofon. Als ich als „Rausschmeißer“ aus unserem Interview meine Freude darüber zum Ausdruck bringe, dass „Vince“ mein Look aufgefallen ist, meint er lachend: „Du weißt ja, mit Mode kenne ich mich aus.“

Dann folgen die PK, das Interview mit Christian Streich und der Technik-Abbau an meinem Arbeitsplatz. Als ich mit meinem Rollköfferchen wieder am Presseraum vorbeikomme, packt BZ-Sportredakteur David Weigend seine Sachen zusammen und folgt mir. Wir haben abgemacht, dass er mit mir im Auto zurück nach Freiburg fährt – die Zugverbindung ist nicht so günstig.

Apropos Auto – das verdient eine besondere Erwähnung an dieser Stelle: Der Dienstwagen, mit dem ich in der kompletten vergangenen Saison unterwegs war, ist ein Toyota Corolla. Irgendwie komme ich super gut klar mit dem Wagen, schätze die technischen Features – kurz, ich entwickelte eine Schwäche für den Wagen, einzig der Umstand, dass man so tief sitzt, gefiel mir nicht. Dann entdeckte ich die Cross-Version des Corolla mit höherer Sitzposition und rief direkt bei Autohaus Bohny in Emmendingen an. Leider habe der Corolla Cross ein Jahr Lieferzeit, teilte man mir mit. Das nächst kleinere Modell, der Toyota Yaris, sei jetzt aber auch als Cross-Version auf dem Markt und der sei verfügbar. Ich schaute mir im Netz die Fotos an und war sehr angetan. Wir vereinbarten – wegen des Urlaubs meines Ansprechpartners – einen Termin für kommenden Mittwoch; Probefahrt und in Augenscheinname meiner in Zahlung zu gebenden Fahrzeuge für ein bis zwei Neuwagen der japanischen High-Tech-Marke.

Und dann das: Am Freitag vor dem Hoffenheim-Kick fahre ich beim Funkhaus in die Tiefgarage und da steht… kaum zu glauben – ein Toyota Yaris Cross, gebrandet mit baden.fm. Ich „buchte“ den Wagen sofort für meine Dienstreise nach Sinsheim und hatte so eine vorweggenommene Probefahrt der intensiveren Art. Was soll ich sagen? Ich bin ziemlich begeistert. Der Rest sind dann Rechenaufgaben – ab Mittwoch…

Mit David Weigend fuhr ich also im Yaris Cross die rund 200 km heim nach Freiburg. Eine Heimfahrt ohne besondere Vorkommnisse. Wir hörten uns amüsiert den Podcast "Zeigler&Köster" an. 

Ich freute mich, nach einem Auswärtsspiel-Samstag mal zu Hause zu sein und schlief mich im eigenen Bett intensiv aus.

Am Sonntag kommentierte ich dann im Home-Office für baden.fm das Spiel der U23 bei BVB II. In der ersten Hälfte war der SC besser, kassierte aber völlig unerwartet in der letzten Aktion vor dem Pausenpfiff das 1:0 für Dortmund. Nach dem Wechsel waren dann die Gastgeber im Stadion „Rote Erde“ klar besser. Tore fielen nicht mehr, die Punkte waren am Ende aber futsch und das unter dem Strich auch verdient.

Nächste Chance auf Zählbares für die U23: Am Mittwoch um 19 Uhr im Dreisamstadion gegen Unterhaching. Ich werde vor Ort und live am Mikrofon sein.

Und damit endet auch schon das Hoffenheim-Tagebuch – wäre es nicht inzwischen Montag und hätte ich nicht bereits meine Zeitungskolumne „SC INTEAM“ für den nächsten ReblandKurier verfasst. Für Tagebuch-Leser gibt es eine Vorab-Lesemöglichkeit, wobei ich mir Aktualisierungen in Sachen Transfermarkt natürlich bis Dienstagabend, Abgabetermin für die Zeitungsseiten, vorbehalte…

 

SC INTEAM

Mit der Qualifikation für die zweite Runde im DFB-Pokal und dem verdienten 1:2-Auswärtssieg bei  1899 Hoffenheim ist dem SC Freiburg der Start ins Spieljahr 2023/2024 vollauf gelungen. Das sollte dem Spiel des Sport-Clubs die „ernsthafte Leichtigkeit“ (Streich) verleihen, die das Team vor einem Jahr durch das erste Saisonhalbjahr begleitet und getragen hat. In dieser Rechnung fehlt allerdings noch eine Unbekannte – auch das erste Heimspiel, Anstoß ist am Samstag, 26. August, um 15.30 Uhr im Europa-Park Stadion gegen Werder Bremen (live bei Sky und baden.fm) sollte  möglichst siegreich gestaltet werden, um auf Kurs zu bleiben. Der Gegner am zweiten Spieltag ist angeschlagen und deshalb unter Umständen besonders gefährlich. Bremen hat nicht nur das Auftaktspiel in der Liga gegen Bayern München verloren (0:4), was für sich allein betrachtet keine Überraschung ist und keinen Makel zurücklässt, zuvor aber war Werder beim Drittligisten Viktoria Köln   aus dem DFB-Pokal geflogen, was im Paket für äußerst gedämpfte Stimmung an der Weser sorgt und alle Anstrengungen, das Steuer herumzureißen, auf das Auswärtsspiel in Freiburg fokussieren lässt.

Beim Sport-Club herrscht derweil an allen Fronten Gelassenheit. Angesichts von einem Latten- und zwei Pfostentreffern, neben den beiden Toren, war der Sieg bei 1899 Hoffenheim hoch verdient und auch der fußballerische Auftritt konnte sich zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison durchaus sehen lassen. Ginter, Eggestein, Höler und Sallai hießen die herausragenden Spielerpersönlichkeiten beim Kick in Nordbaden. Neun der elf Startelfspieler gehörten schon in der erfolgreichen Vorsaison zum Stammpersonal – neu einspielen muss sich das Team also nicht, viele Automatismen  funktionieren und für neu ins Team hereinwachsende Spieler, wie Bundesligadebütant Atubolu im Tor und Startelf-Debütant Röhl in seinem vierten Erstligaeinsatz, bildet das routinierte Gerüst einen idealen, hilfreichen  Rahmen.

Dass mit Maximilian Breunig aus der U23 in Sinsheim nur ein gelernter  Stürmer auf der Bank saß, zeigt aber deutlich, dass der SC, mit Blick auf die lange Saison mit Dreifachbelastung,  in der Offensive  personell nachlegen muss, auch wenn der aus Salzburg verpflichtete Stürmer Junior Adamu, nach seiner aus Österreich mitgebrachten  Verletzung, nun  im Training Anschluss zu finden scheint. Maximilian Philipp, 2017 für 20 Millionen Euro an Borussia Dortmund veräußert, kehrt für kolportierte eine Million Euro, aus Wolfsbug kommend,  zum SC zurück und will, wie vor ihm schon Grifo und Ginter, unter Trainer Christian Streich an alte Erfolge anschließen. Ein weiterer Offensiver (Gnonto aus Leeds?) soll auch noch zum Team stoßen. (Zitatende)

 

So Freunde, jetzt aber – den nächsten Tagebucheintrag gibt es voraussichtlich am Donnerstag, dann hat der SC, dann habe auch ich Werder Bremen vor der Brust. Ciao!