11. Spieltag der Fußball-Bundesliga, FC Bayern München gegen SC Freiburg

Samstag, 6. November 2021, 15.30 Uhr *

Allianz Arena, München *

FC Bayern München - SC Freiburg *

Das Vorspiel

Mitte September habe ich vor dem Stadion in Mainz ein Video aufgezeichnet und bei Facebook veröffentlicht. Es ging eigentlich darum, die Vorfreude der Fans auf das bevorstehende Bundesligaspiel Mainz 05 gegen SC Freiburg anzuheizen und natürlich darum, ein bisschen Werbung für die baden.fm-Bundesligashow zu machen. Da ich mich seit ein paar Tagen nicht rasiert hatte, hatte ich die spontane Idee etwas dazu zu sagen und blubberte einfach drauf los, so ungefähr – „also wenn die Jungs heute ungeschlagen bleiben, rasiere ich mich nicht – ich rasiere mich erst wieder, wenn der SC mal ein Spiel verliert.“  Das war wirklich spontan und überhaupt nicht geplant. Genauso wenig voraussehbar war, dass der SC bis in den November hinein ungeschlagen bleiben würde und nach zehn Bundesliga- und zwei Pokalspieltagen die einzige ungeschlagene Mannschaft im deutschen Profifußball ist. Crazy…

Ich habe natürlich Wort gehalten und trage – erstmals in meinem 61-jährigen Leben – Bart. Inzwischen also Vollbart… Dass der überwiegend weiß ist, macht die Sache auch noch irgendwie ganz witzig. Ich hätte nie gedacht, dass daraus ein richtiger Hype wird – überall werde ich darauf angesprochen, der Freiburger Wochenbericht hat mit Bild darüber berichtet, sogar der neue Stadionmoderator des SC soll anlässlich des Fürth-Spiels am Mikrofon darüber gesprochen haben, wurde mir erzählt. Da ich meistens einen Kopfhörer trage, kriege ich nicht alles mit. Aber Hut ab, wenn es stimmt!

Es gibt auch schon einige solidarische SC-Fans, die ebenfalls sprießen lassen – geile Sache, sage ich da.

Jetzt geht es am Samstag zu den Bayern und die Bemerkungen, Zuschriften, e-Mails oder Postings in den sozialen Netzwerken kriegen so eine Spur andere Inhalte. Jetzt sei der Bart wohl fällig und so.

Kann sein – kann nicht sein – keine Ahnung. Logisch, dass der FC Bayern klarer Favorit ist. Ich finde es viel bedeutender, dass der SC, selbst wenn er krachend verlieren sollte, auch am Ende des elften Spieltags noch immer Dritter sein wird. Jungs, ich bin stolz auf Euch - so oder so!

Witzig fand ich folgende Begebenheit: Ich treffe mich immer mittwochs zum Mittagessen mit meinem Rotary Club Bad Krozingen zum Mittagsessen. Einer der rotarischen Freunde, ich nenne ihn hier mal Claus, ohne zu behaupten, dass das sein wirklicher Name ist, steht ebenfalls dem Fußball sehr nahe. Sein Problem: Er ist Bayernfan. Durch und durch. Am Samstag ist er sogar VIP-Gast in der Allianz Arena. Und er lässt das Frotzeln nicht, häufig mit diesem beim Rest der Bevölkerung so beliebten „Mia san Mia“-Gehabe, also großspurige "Arroganz hoch Hoeness".

Natürlich machte Claus mich am Mittwoch zwischen Salat und Hauptspeise frotzelnd an – ich könne ja wohl das Rasiermesser gleich mit ins Stadion bringen und so. Ich habe ihm dann einen Vorschlag gemacht: „Pass auf, Freund Claus, Du organisierst einen Barbier und ich lasse mich, wenn der SC verliert, im Kreise Deiner Bayern-Freunde im VIP-Bereich der Allianz Arena öffentlich rasieren. Ihr dürft ablästern, was das Zeug hält. Wenn aber der SC gewinnt, was es bekanntlich in München noch nie gegeben hat, lässt Du dir von dem Mann eine Glatze scheren.“

Wie siegessicher Freund Claus in Wahrheit ist, wurde dann schnell deutlich (smile) – auf keinen Fall ginge er einen solchen Deal ein.

Aber Spaß beiseite – natürlich ist Bayern am Samstag Favorit und sehr wahrscheinlich muss ich mir dann meinen Bart scheren. Dass unser SC an manchen Tagen den gepuderten Millionarios aus München Paroli bieten kann, hat der Sport-Club aber auch schon bewiesen; in Freiburg sowieso und selbst in München – und nicht nur als Klinsi anno dunnemals, beim 0:0, in die Werbetonne trat, weil Amateurstürmer Lakies für ihn eingewechselt wurde, sondern auch in der Neuzeit, konkret 2018, als ein gewisser Lucas Höler, nach Flanke von Christian Günter, in der letzten Minute das verdiente 1:1 markierte.Habe ich das damals am Mikrofon gefeiert...

Das 2:1 für Bayern im Januar dieses Jahres war zudem denkbar dünn und im Mai, das 2:2 in Freiburg, habe ich fußballerisch auch noch in ganz guter Erinnerung, auch wenn es eines von diesen miesen Geisterspielen war. Ab und an hält Freiburg mit mit den übergroßen Bayern und die sind aktuell nicht so sattelfest in der Abwehr (frag nach bei Gladbach und Frankfurt!) 

Und trotzdem: Wenn in Freiburg die gebotene Demut verloren ginge, wäre der SC nicht mehr der SC. Deshalb fahre ich ganz bescheiden nach München und gehe von einem „Päckle“ aus. Nur wenn Mark Flekken über sich hinauswächst und die gesamte Mannschaft gegen den Ball Optimales leistet und zudem vorne so effizient ist, das eben keine von den zwei oder drei Chancen, die sich gegen Bayern München in einem Spiel ergeben können, leichtfertig vergeben wird, gibt es vielleicht die Chance auf ein Pünktchen, wie bislang drei Mal in 21 Auswärtsspielen bei den Bayern; 18 Spiele gingen an den Favoriten. Meine Devise: Kleine Brötchen backen – aber dafür knusperige. Das schmeckt allemal besser als die gewöhnlich weichen und laberigen Bayern-Semmeln…

Meinen ursprünglichen Plan, am Samstagmorgen Richtung München zu starten, quasi direkt zur Allianz Arena, und dann nach dem Spiel in der Isarmetropole zu nächtigen habe ich inzwischen aufgegeben - bin eh kein großer Fan, weder vom Verein bzw. der AG, noch von der Stadt. Ich fahre also am Freitagabend bereits los, nächtige auf dem Hin- und Rückweg in Stuttgart, mehr oder weniger auf halbem Weg. Das ist erholsamer als der Ursprungsplan.  Vielleicht habe ich sogar die Chance, das eine oder andere bekannte Gesicht aus Bielefeld zu treffen – die Arminen kicken ja am Samstagnachmittag beim VfB, mal gucken, ob ich sie im Team-Hotel stalken gehe… Nein, natürlich werde ich das nicht tun, aber der eine oder andere Kollege oder Fan nächtigt ja vielleicht auch in der Landeshauptstadt. „Schaun mer mal…“ Ich habe jedenfalls (ausnahmsweise) bei Amazon eine Palette Jim Beam mit Coke Zero geordert (wo findet man das sonst in Bad Krozingen?) und werde am Wochenende ausgerüstet sein…

Derweil schraube ich an meinem 23. Kilo und weiß jetzt schon, dass ich mir mehr als ein, maximal zwei Döschen pro Abend eh nicht gönnen werde, um meinen Abnehmerfolg nicht zu gefährden. Und das auch nur, weil die Coke ohne Zucker ist...

Übrigens: Gerade kamen die fixen Anstoßzeiten der Bundesligaspieltag 14 bis 21 bei „Kicker online“ – ich bin saufroh, dass das Spiel bei Union Berlin am Mittwoch terminiert ist. Durch eine  neulich erst von EasyJet vollzogene Verlegung des geplanten Nachmittagsfluges Basel – Berlin   auf Dienstagabend (vermutlich haben sie zwei Flüge zusammengelegt) wäre ich bei einem Spieltermin am Dienstag nämlich aufgeschmissen gewesen und schlicht zu spät gekommen – beziehungsweise hätte ich meine ganze Reise umplanen müssen. Jetzt ist alles easy, da ich ohnehin zwei Übernachtungen in der Hauptstadt geplant hatte. So reise ich Dienstagabend entspannt an, kommentiere am Mittwoch das Match in der Alten Försterei und düse Donnerstagmorgen wieder zurück.

Aber jetzt geht es erstmal nach München. Frau von der Leyen würde sicher im Privatjet fliegen – das macht sie ab 70 km Entfernung habe ich heute gelesen, aber ich fahre im flinken Hybrid-Toyota von baden.fm. Um 17 Uhr hole ich ihn morgen ab. Und dann geht’s via Stuttgart nach München…

Ich kommentiere das Bundesligaspiel FC Bayern München gegen SC Freiburg am Samstag ab 15 Uhr in der baden.fm-Bundesligashow.

 

Das Fußballspiel

(Mein 1.027. SC-Livespiel als Livereporter im Radio)

Der Bart ist ab.

In der mit 75.000 Zuschauern erstmals seit eineinhalb Jahren ausverkauften Allianz-Arena (2G-Regel), bot der Tabellendritte aus dem Schwarzwald den heimischen Bayern zwar erstaunlich gut Paroli, musste am Ende aber in die erste Saisonniederlage einwilligen. Das unter dem Strich verdiente 2:1 für die Bayern fiel aber so denkbar knapp aus, dass sich die Außenseiter aus Freiburg zurecht von mehren tausend mitgereisten Schlachtenbummlern feiern lassen konnten. Der SC hat in München zwar keine Punkte, aber sehr viel Respekt eingesammelt.

Christian Streich versuchte es in der Allianz Arena, anders als eine Woche zuvor gegen Fürth, mit einer Grundformation, die sich mit 3-4-2-1 wohl am besten beschreiben lässt. Bei Ballbesitz der Bayern verdichteten Christian Günter links und Lukas Kübler rechts die dreiköpfige Innenverteidigung, aus der Nico Schlotterbeck auffällig herausragte, zu einer Fünferkette. Auffällig war aber auch, wie mutig und rotzfrech die Gäste den Angriff suchten. Gegen gut aufgelegte Bayern in Bestbesetzung hatte der SC Freiburg sogar die erste Großchance des Spiels. Eine verunglückte Kopfballrückgabe von Kimmich bringt Lucas Höler in der 12. Spielminute überraschend in eine vorzügliche Schussposition, der quirlige Mittelstürmer des SC knallt den Ball aber denkbar knapp am Bayern-Tor vorbei. Müßig, darüber nachzudenken, welche Richtung eine SC-Führung diesem Spiel gegeben hätte…

Fakt ist, der SC spielte gut mit, lief die Bayern hoch an, fand sich aber, wenn die Münchener es schafften, die erste Linie zu überspielen, schnell wieder kompakt versammelt, um dann in der eigenen Hälfte gemeinsam Bayern-Torchancen zu verhindern. Freilich gelinkt das nicht immer. Durch schnörkelloses direktes Passspiel im Tiki-Taki-Stil kommen die Gastgeber in der 30. Minute zur Führung. Upamecano spielt auf Goretzka, der auf Müller weiterleitet. Dessen flache Hereingabe wird zunächst von Philipp Lienhart abgewehrt, der Ball landet aber wieder bei „Radio Müller“, der nun den Mut und das Näschen hat, den Ball in den nun von der Abwehr verwaisten Raum durchzustecken, in den der nachrückende Goretzka gespurtet war und dann völlig freistehend vollstrecken konnte. Das war temporeich und fußballerisch höchste Qualität seitens des Rekordmeisters, der mit „voller Kapelle“, spricht, in Bestbesetzung, angetreten war und das Spiel gegen den aufmüpfigen, bis Samstag ungeschlagenen Gast aus Freiburg, extrem ernst und als Herausforderung angenommen hatte.

Mit der 1:0-Führung der Bayern ging es in die Pause. Ich selbst war so positiv beeindruckt von  der Freiburger Gegenwehr und dem Gesamtauftritt des SC, dass ich mit Blick auf den Spielausgang und meine Bart-Frage weiter optimistisch blieb. Ich erinnerte mich lebhaft an 2018 als der SC ähnlich engagiert, wenn auch klarer unterlegen, in der 90. Minute durch Lucas Höler der Ausgleich gelungen war. Mit anderen Worten: weiter, weiter, weiter…

Nach einer knappen Stunde war die Einwechselung von Kevin Schade für den ex-Bayern Wooyeong Jeong der erste Spielerwechsel der Partie. Offensiventlastung scheint mir auch nötig, denn der Druck der Bayern wird größer, Torschütze Goretzka hatte kurz vor Schades Einwechslung aus aussichtsreicher Position nur den Pfosten getroffen.

In der 75. Minute trudelt ein eigentlich misslungener Schuss von Sané dem bis dahin fast unsichtbaren und gut abgemeldeten Lewandowski vor die Füße und der Torjäger macht aus kurzer Distanz das, was Torjäger eben aus kurzer Distanz machen, er schiebt den Ball ein – 2:0, die vermeintliche Entscheidung.

Das Bemühen der Bayern, das 2:0 zu verwalten, wäre aber fast ins Auge gegangen, denn Freiburg steckt den Kopf nicht in den Sand, sondern drängt mutig weiter auf eigene Torerfolge. Ein Freistoß von Vincenzo Grifo landet in der 85. Minute für ein Kopfballtorpedo auf dem Scheitel von Nicolas Höfler. Der Torschrei erstirbt mir jedoch auf den Lippen, als ich einen Weltklassereflex von Neuer sehe, der den Ball mit dem Oberarm abwehren kann. Keine Frage: Die Schlussphase des Spitzenspiels gehört dem SC Freiburg. Nur das Spielglück ist heute nicht mit an Bord. Drei Minuten nach der Großtat von Neuer bedient der eingewechselte Kiliann Sildillia den nimmermüden Lucas Höler, der mit seinem Schuss einmal mehr Neuer zu einer Parade zwingt.

Auch die Nachspielzeit – angezeigt sind zunächst vier Minuten – ist actionreich. Nach einem Konter trifft zunächst Bayern zum vermeintlichen 3:0, allerdings stand der eingewechselte Choupo-Moting im Abseits – kein Tor entscheidet das Team auf dem Platz und bestätigt auch der Kölner Keller.

Im Gegenzug prallt ein Pass von Vincenzo Grifo am Körper des eingewechselten Verteidigers Nianzou ab. Der ebenfalls eingewechselte Janik Haberer nutzt die Gunst der Sekunde, schirmt den Ball an der Strafraumgrenze genial ab, legt sich die Kugel dann vor und schließt mit einem wuchtigen Schuss aus halbrechter Position ins linke Tordreieck ab. 2:1, aber es sind nur noch Sekunden zu spielen – denke ich. Der Schiedsrichter bestraft jetzt aber diverse Spielverzögerungen der Bayern in der Nachspielzeit und gibt noch einmal zwei Minuten „extra-time“ obendrauf. Die werden doch nicht…(?) – leider nein. „Schade, dass der Anschlusstreffer nicht ein paar Minuten eher gefallen ist“, wird Christian Streich später sagen – in der Tat lag das 2:2 ganz am Schluss in der Luft, weil die Bayern plötzlich wackelten und der SC nicht locker ließ. Dann war Abpfiff. Es gab viel Lob und viel Ehr‘ aber keinen Punkt für den SC Freiburg, der „im Rahmen seiner Möglichkeiten“, wie Streich später sagen sollte, Großartiges geleistet hatte.

 

Das Nachspiel

Die Leistung der Jungs war zu beeindruckend, um durch das negative Ergebnis von 2:1 für Bayern München Gram bei mir auszulösen. Ich habe es relativ leicht weggesteckt und packte, nach der obligatorischen Notengebung – durch die Bank gut, zwischen 1-2 und 2-3, Nico Schlotterbeck gehörte für mich zu den stärksten Freiburgern am Samstag, nicht unzufrieden meinen Kram ins Rollköfferchen. Apropos Kram: In der Stunde vor Beginn der baden.fm-Bundesligashow war es ziemlich aufregend zugegangen. Obwohl schriftlich alles abgeklärt war – übrigens durchaus aufwendig – gelang es, ähnlich wie neulich in Osnabrück, nicht, eine LAN-Verbindung herzustellen. Ich war ziemlich sauer, weil das in den vergangenen Jahren ausgerechnet in München regelmäßig passiert war. Ich rief also den technischen Support des FC Bayern an und erhielt alsbald Unterstützung. Am Ende schafften es zwei Mitarbeiter der IT-Abteilung des FC Bayern – einer neben mit auf der Pressetribüne, der andere in irgendeinem Schaltraum in den Katakomben – die LAN-Verbindung herzustellen. Der Kollege habe an der internen Firewall irgendetwas freigeschaltet, erklärte mir der freundliche junge Mann. Punkt 15 Uhr stand die Verbindung zum Sendestudio und ich war glücklich. Da es in der Allianz-Arena eine exquisite Ausstattung mit öffentlichem W-LAN gibt, hätte zwar auch die 1B-Lösung via iPhone und Spezial-App funktioniert, eine stabile LAN-Verbindung und die Nutzung der mitgebrachten Gerätschaften (Musiktaxi) ist mir aber allemal lieber.

Ein großes Lob also an die findige IT-Abteilung des FC Bayern, verbunden allerdings mit ein wenig Verwunderung, weil so ein Musiktaxi und entsprechende Notwendigkeiten in den Firewalls der Bundesligastadien bringen eigentlich fast alle privaten Radiostationen mit zu den Bundesligaspielen. Das müsste doch eigentlich im Vorfeld zu klären und zu bewältigen sein. An den allermeisten Bundesligastandorten ist das auch so.

Mit dem gepackten Rollköfferchen ging es dann also in das „Innenleben“ der Allianz Arena. Im großzügigen Presseraum nahm ich Platz und wartete auf die Herren Nickles (Bayern-Pressesprecher, früher TV-Nase), Nagelsmann und Streich. In der Wartezeit informierte ich mich näher über den tollen Sieg der U23 gegen Waldhof Mannheim mit einem Wahnsinnstor von Vermeij aus über 50 Metern, über Arminias Auswärtssieg in Stuttgart und was sonst noch so online zu eruieren war. Dann war PK und das übliche Audiointerview mit Christian Streich.

Dann war Feierabend und ich lief die kurze Strecke ins Parkhaus zum baden.fm-Toyota. Ich muss sagen, das ist schon alles perfekt organisiert bei den Bayern. Der Weg vom Pressezentrum zum Parkhaus ist deutlich kürzer als zum Beispiel der vom Pressezentrum im Europa-Park Stadion zum Presseparkplatz, verbunden mit dem „Bad in der Menge“, das aber durchaus immer wieder nette Begegnungen bereithält.

Und dann ging es los, Richtung Stuttgart. Zunächst hörte ich bei Leipzig gegen Dortmund rein, ab 20.15 Uhr klickte ich auf dem iPhone dann die ZDF-Mediathek an und verfolgte live die erste Dreiviertelstunde der Spezialausgabe von „Wetten, dass…“ – natürlich nur akustisch aber ich war trotzdem irgendwie dabei. Ich bin halt mit dieser TV-Show großgeworden und habe das Nostalgiebad genauso genossen wie 14 Millionen andere Zuschauer an diesem Samstagabend. Um 21 Uhr traf ich am „Hotel am Wilhelmsplatz“ ein, orderte bei Lieferando eine Pizza und öffnete nacheinandern zwei meiner Jim Beam/Coke Zero-Dosen, die auf der Fensterbank kühl gehalten wurden. Und ich genoss Altmeister Gottschalk, der – das muss man einfach zugeben – immer noch sein Publikum in den Bann zieht, gute Sprüche kann und einfach ein wahnsinnig guter Entertainer vor dem Herrn ist.

Irgendwann hatte ich dann noch Lust auf einen starken Kaffee, um nicht einzuschlafen, bevor Christian Streich sein Gastspiel im Aktuellen Sportstudio gibt. Ich lief also quer über den Wilhelmsplatz bis zu einer dieser schummerigen Bars, bestellte einen Kaffee, lehnte weibliche Begleitung und das Bestellen eines „Piccolöchens“ rigoros ab und ging mit dem Wachmacher im Blut schnell wieder auf mein Hotelzimmer. IM ZDF lief immer noch „Wetten, dass…“ und das Aktuelle Sportstudio begann erst nach Mitternacht. Streich verkaufte sich perfekt und dann hatte ich auch die Faxen dicke und glitt in einen angenehmen und tiefen Schlaf.

Meine Medikamentierung und vermutlich auch die ungewohnte Pizza vom Vorabend ließen am Sonntagmorgen keine Lust auf Frühstück aufkommen. Eigentlich ernähre ich mich zurzeit ja mit Frühstück und einem kleinen Abendessen aber am Sonntagmorgen hatte ich einfach keinen Hunger. Stattdessen holte ich mir beim Auftanken auf der A8 einen doppelten Milchkaffee und fuhr gemütlich heim nach Südbaden. Am Funkhaus tauschte ich den Hybrid-Toyota vom Sender gegen meinen privaten Kuga und war um 12 Uhr gut gelaunt wieder daheim.  Die Auswärtsreise München war gut überstanden – ohne Punkt aber auch ohne „Päckle“. Das war stark, Sport-Club!

Irgendwann schritt ich dann zur Tat: Zunächst mit dem Langhaarschneider meines Elektrorasieres. Anschließend dann mit einer Nassrasur, sodass mein Kinn sich plötzlich wieder weich und glatt anfühlte, wie ein Babypopo. Meine Frau Yoany freute sich...

Diese Woche ist Länderspielpause - ich melde mich vor dem SC-Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt wieder. Gespielt wird am Sonntag, 21. November, um 15.30 Uhr.

Man hört sich!