18. Spieltag der Fußball-Bundesliga, SC Freiburg gegen DSC Arminia Bielefeld

Samstag, 8. Januar 2022, 15.30 Uhr *

Europa-Park Stadion, Freiburg *

SC Freiburg - DSC Arminia Bielefeld *

Das Vorspiel

 

Ob Bild, Sport1 oder sonstwas – die ständigen Push-Meldungen von der Darts-WM nerven fürchterlich. Wenn das Signal kommt, spät am Abend oder früh am Morgen oder irgendwann mittendrin – immer denke ich, es gibt frische News aus der Bundesliga und dann kommt irgend so ein Zinober von so einem Darts-Heini, der irgendwas gesagt, getan oder geworfen hat. Ich habe echt schon überlegt, ob ich diese ganzen Pushmeldungen wieder abbestelle, habe es dann aber doch nicht gewagt. Als Journalist muss ich ja immer informiert sein … über mein Thema … aber eben nicht über Darts. Es wird Zeit, dass es wieder losgeht in der Bundesliga…

In einem SC-Podcast, an dem ich keine Aktien habe, wurde ein Spiel zwischen Arminia Bielefeld und dem SC Freiburg mal als „Rischmüller-Derby“ bezeichnet – ich fand das relativ spritzig und habe es für die Hörfunkbewerbung unserer nächsten baden.fm-Bundesligashow mal „geklaut“. In der Tat treffen ja am Samstag im Europa-Park Stadion meine beiden Herzensvereine aufeinander. Arminia, an deren Seite ich Fußballfan und später -reporter wurde ist Gast des SC Freiburg, bei dem ich zum Jahreswechsel 1993/94 als Hörfunkreporter und berufsbedingt ständiger Begleiter andockte – seit ziemlich genau 28 Jahren also. Die Frage nach den zwei Herzen in der Brust stellt sich am Samstag also nicht wirklich. Dazu bin ich mittlerweile viel zu sehr SC-geprägt, gar keine Frage. Arminia – das ist meine Jugend, das sind meine ersten Schritte im Job, da ist natürlich eine tiefe Verbundenheit, vor allem aber Nostalgie. Der SC ist für mich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ich bin am Samstag natürlich zu hundert Prozent für den SC; 100 Prozent – so heißt ja auch der SC-Fan-Club, der mich vor Jahren zu seinem Ehrenmitglied gemacht hat.

Ehren-Fan bin ich in Bielefeld nie geworden, obwohl ich den wohl populärsten Schlachtruf der Arminia, dieses rhythmische „BIELEFELD, BIELEFELD, BIELEFELD“ anno 1976, auf einer Auswärtsfahrt im Sonderzug zu einem Relegationsspiel bei 1860 München mal ins Leben gerufen habe. Noch heute bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich die Arminia-Fans das rufen höre. Immerhin habe ich bei Arminia aber die Mitgliedsnummer 7 auf die ich ganz schön stolz bin, auch wenn sie mit dem Schlachtruf sicher nichts zu tun hat.

Mitglied bin ich beim SC Freiburg freilich auch. Im Hauptverein und auch im Förderverein Freiburger Fußballschule.

Am Samstag ist also mal wieder Rischmüller-Derby und ich bin richtig traurig, dass es sich um ein Geisterspiel handelt – oder fast; Gerüchten zufolge dürfen 500 Personen dabei sein. Zu gerne hätte ich viele Freunde aus meiner Heimat begrüßt – einige sogar in „unserem“ schönen neuen Europa-Park Stadion so richtig verwöhnt; so wie die mich und meine Familie auf der „Alm“ immer verwöhnen, wenn wir kommen. Die Zusagen für ein paar VIP-Karten für meine Spezialgäste aus Bielefeld hatte ich schon seit Monaten. Und jetzt das… Corona… Omicron… Geisterspiel... Scheißdreck!

Natürlich bin ich dem Schicksal und meiner Berufswahl extrem dankbar, dass ich wenigstens persönlich dabei sein und das Spiel kommentieren kann. Als normaler Fan bliebe ich ja ausgesperrt. Ich kann schon nachempfinden, wenn viele sehr traurig darüber sind. Dass im Zeitalter von Booster, Abstandsgebot und Maskenpflicht – also bei 2G+ – nicht wenigstens ein  paar tausend Zuschauer dabei sein dürfen, hat meines Erachtens mit Infektionsschutz nichts zu tun, sondern ist reine Symbolpolitik. Ich weiß, dass ich mich da wiederhole, doch warum auch nicht eine Wahrheit mehrfach aussprechen!?

Arminia kommt und bringt Rückenwind aus dem Finale der Hinrunde mit. In den beiden letzten Spielen, in denen der SC ein torloses Remis bei Union Berlin erreichte und einen fantastischen 2:1-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen einfuhr, war die bis dahin relativ erfolglose Arminia noch erfolgreicher als der SC: Arminia holte aus den letzten beiden Spielen vor der kurzen Weihnachtspause sechs Punkte: 2:0 gegen Freiburg-Bezwinger VfL Bochum und dann folgte ein für viele Beobachter verblüffender 0:2-Auswärtssieg in Leipzig… Respekt, Arminia! Da wurde auch Qualität sichtbar, zum Beispiel Konterqualität und Effizienz. Fazit: Das wird kein Zuckerschlecken für den SC, der schon beim 0:0 im Hinspiel seine Probleme mit den Arminen hatte. Andererseits nahm das Team von Trainer Christian Streich in den Wochen und Monaten nach dem Bielefeld-Spiel eine so eindrucksvolle Entwicklung, einen Qualitätszugewinn, der am Ende der Hinrunde mit Platz drei seinen verdienten Ausdruck fand. Deshalb ist die Erwartungshaltung vor dem Rückspiel natürlich klar: Der SC Freiburg will das Spiel gewinnen – auch um weiter in der Spitzengruppe der Bundesliga  wildern zu können.

Mit einem Heimsieg gegen Arminia im Rücken würde der SC dann auch mit einem richtig guten Gefühl zum Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund reisen, bei dem ja höchst selten mal ein Erfolgserlebnis herausspringt – aber als Dritter, mit einem Sieg im Rücken – da könnte doch mal was gehen… Die andere Alternative beleuchte ich jetzt mal nicht. Ihr versteht, was ich meine…

Übrigens hatte auch ich zwischen den Jahren eine Woche Weihnachtsferien. Konkret seit dem 22. Dezember. Am heutigen Montag, 3. Januar, bin ich wieder ins Berufsleben eingestiegen. Wir waren zwischendrin aber nicht etwa Skifahren und mit den Kindern rodeln, sondern… quasi… auf Städtereise. Ja, ich gebe es zu, in Bielefeld. Es ging darum, meine Mutter zum Boostern zu bringen und natürlich darum, mit ihr Weihnachten zu feiern. Besuch im Kultrestaurant "Kreta" inklusive, logisch.

Anlässlich des Auswärtsspiels in Dortmund am Freitag, 14. Januar, bin ich schon wieder da. Am 15. Januar wird „Muttern“ 90, ist ja klar, dass ich da meine Aufwartung mache. Womöglich schaue ich mir am Sonntag, 16. Januar, um 17.30 Uhr noch in beruflicher Mission Arminia gegen Fürth an – dann natürlich wieder mit fest gedrückten Daumen für die „Blauen“, ganz anders als diesen Samstag. Ob ich meine für Sonntagvormittag geplante Rückreise aus Westfalen tatsächlich auf den Sonntagabend verschiebe und auf die Alm gehe, mache ich mal vom Wetter, beziehungsweise dem Zustand der Autobahnen und vom Auftritt unserer Freiburger gegen Arminia abhängig. Ich will mir ja auf der heimischen Alm keine hämischen Sprüche anhören. Also bitte gewinnen, Jungs, alles klar!?

Seit heute bin ich also wieder im Dienst und habe auch schon meine Zeitungskolumne für den ReblandKurier vom kommenden Mittwoch verfasst. Hier kommt sie im Wortlaut:

 

SC INTEAM

Die aktuell zur Hälfte absolvierte Bundesligasaison begann für den SC Freiburg mit einem torlosen Remis auf der Bielefelder „Alm“. Damals, es war der 14. August, war noch nicht absehbar, wie erfolgreich die erste Halbserie für die Freiburger  verlaufen würde. Das schmucklose 0:0 war indes das erste Kapitel einer knapp dreimonatigen  Strecke ohne Niederlage, die den Sport-Club in die Spitzengruppe der Bundesliga „spülte“. Es soll Fans und berufliche Begleiter des SC geben, die ihre Rasiergewohnheiten nach dem Motto „wer rasiert  verliert“ umgestellt hatten und plötzlich ganz anders aussahen. Erst nach der  denkbar knappen 1:2-Niederlage am 6. November bei Rekordmeister Bayern München durfte wieder rasiert werden … Die erste Saisonniederlage am elften Spieltag warf den SC kurzzeitig aus der Bahn. Es folgte ein 0:2 gegen Eintracht Frankfurt und eine 1:2-Schlappe beim VfL Bochum. Doch schon im Ruhrstadion deutete der SC an, dass wieder mit ihm zu rechnen war – Freiburg war in Bochum klar die bessere Mannschaft und die Niederlage gehört zu den Kuriositäten dieser Bundesliga-Hinrunde. Mit dem 0:6-Sensationssieg in Mönchengladbach fand das Team von Trainer Christian Streich zurück in die Erfolgsspur – dachten alle. Das Heimspiel gegen Hoffenheim ging dann aber mit 1:2 verloren. Wie schon ein paar Wochen zuvor in Bochum war auch gegen die Nordbadener deutlich mehr drin für den SC. Das folgende  0:0 bei Union Berlin ging in Ordnung, der 2:1-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen war dann die Krönung einer sensationell erfolgreichen Hinrunde. Platz 3 in der – zugegebenen sehr engen – Tabelle zur Saisonhalbzeit bescherte dem SC  viele Bewunderer und und seinem Umfeld ein gutes Gefühl in den Weihnachtsferien.

Am kommenden Samstag, 8. Januar, um 15.30 Uhr (live bei Sky und baden.fm) empfängt der Sport-Club Arminia Bielefeld zum Rückspiel. Schon beim 0:0 im Hinspiel hatten sich die störrischen Ostwestfalen für den SC als unangenehmer Gegner erwiesen. Durch ein 2:0 gegen Bochum und einen 0:2-Auswärtssieg in Leipzig hat Bielefeld neuen Mut im Abstiegskampf geschöpft und zugleich fußballerisch Qualität bewiesen. Der Sport-Club muss gegen die Arminia zeigen, ob er weiter im „Konzert der Großen“ mitmusizieren kann. Ein Heimsieg wäre ein Argument dafür. (Zitatende)

Vorhin kam eine Push-Nachricht von Tipico... Ich soll wetten, wer Darts-Weltmeister wird.

Es ist mir sowas von egal - ich werde wahnsinnig...lasst mich in Ruhe damit!!!

Bleibt mir nur noch, Euch alle einzuladen, das Rischmüller-Derby am Samstag live in der baden.fm-Bundesligashow zu verfolgen. Es dürfte stimmungsvoll und emotional werden – auch ohne Zuschauer in größerer Zahl. Neulich gegen Leverkusen bin ich ja ziemlich entrückt gewesen, obwohl das Stadion so gut wie leer war – so sehr habe ich mich über den Sieg des SC gefreut. Und jetzt kommt Arminia… ein ganz besonderes Spiel für mich.

 

Ich kommentiere das Bundesligaspiel SC Freiburg gegen Arminia Bielefeld am Samstag ab 15.30 Uhr live in der baden.fm-Bundesligashow (Wir starten mit der Show bereits um 15 Uhr).

 

Das Fußballspiel

(Mein 1.034 SC-Livespiel am Radio-Mikrofon)

 

War das ärgerlich! Bei aller historisch gewachsenen Verbindung zu Arminia Bielefeld, habe ich mich am Samstag wahnsinnig über das 2:2-Unentschieden geärgert. Die wichtigsten Fakten das unentschiedenen Spiels, das ich als Niederlage empfunden habe, finden sich in dieser Woche in meiner Zeitungskolumne für den ReblandKurier – Erscheinungstag: Mittwoch, 12. Januar – zusammengefasst:

 

SC INTEAM

Wie zu Saisonbeginn, trennten sich der SC und Arminia Bielefeld zum Rückrundenstart mit einem Unentschieden: 2:2 hieß es am Samstag vor 500  Zuschauern im Europa-Park Stadion. Dass sich das Remis wie eine Niederlage anfühlte, lag daran, dass der SC lange wie der sichere Sieger aussah und dann doch noch zwei Punkte am Wegesrand liegen ließ. Ein Argument für den Verbleib in der Spitzengruppe, um eine Formulierung aus der Kolumne der Vorwoche wieder aufzugreifen, lieferte der SC mit diesem Ergebnis nicht. Nach starkem, stürmischem Beginn, verbunden mit der frühen Führung durch Haberer und einem Lattentreffer von Jeong (15. Minute) ließ die Intensität im Tackling und der Elan im Vorwärtsgang,   im zweiten Drittel der  ersten Hälfte spürbar nach.  In der Schlussphase der ersten Halbzeit war der SC wieder präsenter und hatte Chancen, um die Führung auszubauen. In der 33. Minute parierte der bärenstarke Arminia-Keeper Ortega Moreno einen Kopfball von Jeong, den viele schon im Netz zappeln sahen, mit einer Glanzparade. Einen aussichtsreichen Schuss von Sallai klärte Pieper in der 38. Minute gerade noch.  In dieser Phase wackelte Arminia bedenklich, „rettete“ aber das 1:0 in die Halbzeitpause. Direkt nach Wiederbeginn gelang dem auffälligen Jeong per Kopf das 2:0 und der Sieg schien in „trockenen Tüchern“ zu sein.  Doch es kam anders: Wie schon zeitweise in der ersten Hälfte, stellte der SC nun erneut seine Bemühungen um eine Ergebnisverbesserung ein. Es entwickelte sich ein Mittelfeldgeplänkel, aus dem heraus die Gäste in der 60. Minute durch einen harmlos scheinenden Distanzschuss – „aus dem Nichts“ (Streich) – zum Anschlusstreffer kamen. Das Tor, bei dem Bielefelds Okugawa den Flekken-Vertreter Uphoff auf dem falschen Fuß erwischte, war ein Wirkungstreffer. Arminia Bielefeld übernahm fortan das Kommando. Kurz vor Schluss lenkte Pechvogel Uphoff einen ganz leicht abgefälschten Flachschuss, aus spitzem Winkel von Lasme abgefeuert, am „kurzen Pfosten“ am Boden liegend ins eigene Tor. Ärgerliches Fazit: Mangelnde Effizienz im Angriff und zwei Torwartfehler kosteten den Sieg. Weiter geht es am Freitag   um 20.30 Uhr beim BVB (live bei DAZN und baden.fm). Der einzige SC-Sieg in Dortmund datiert vom 21. Oktober 2001. Ohne Frage, eine Herausforderung... (Zitatende)

In der Tabelle rutschte der SC von Rang 3 auf Rang 4, das ist zunächstmal kein Beinbruch. Leverkusen, Köln, Union Berlin und Frankfurt stehen allerdings auf Schlagdistanz dahinter. Eine – völlig normale –  und zu befürchtende Niederlage in Dortmund (Die SC-Bilanz als Gast des BVB ist desaströs) könnte die Freiburger unter Umständen bereits aus der Spitzengruppe der Bundesliga kippen. Das zeigt, wie bitter die gegen Arminia verschenkten Punkte sind.

 

Das Nachspiel

500 Zuschauer – das ist wie ein Geisterspiel; Geisterspiele sind öde. Aber sowas von. Die Begegnungen mit alten Weggefährten bei Spielen gegen Arminia reduzieren sich so auf ganz wenige Figuren. Am Samstag gab es auf Distanz ein Winke-Winke mit Arminia-Presseprecher Daniel Mucha, der selbst noch gar nicht so lange beim DSC ist. So war das für mich zunächst elektrisierend Wiedersehen mit Arminia am Ende nur ein Wiedersehen mit den Farben, dem Logo und einer Unzahl von Erinnerungen. Mehr aber auch nicht. Beim Schlusspfiff von Harm Osmers aus Hannover war ich, trotz Mitgliedsnummer 7 bei Arminia,  richtig sauer über den Spielausgang. Die beiden Gegentore waren eine Farce und dass der SC nicht mehr als zwei Tore aus seiner Überlegenheit gemacht hat, wurde bitter bestraft. Eine Überlegenheit im Übrigen, auf die die Platzherren aus unverständlichen Gründen streckenweise quasi freiwillig verzichteten, weil sie das Pressing und den Angriffsschwung nach den beiden Toren jeweils aus dem Spiel nahmen. Dass „Uppi“ Uphoff einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, kommt hinzu. Ich hoffe, „Flekki“ Flekken ist schnell wieder auf den Beinen und im Tor. Mir fehlt seit dem ersten Testspiel mit Uphoff im Kasten ein bisschen das Grundvertrauen in seine absolute Bundesligatauglichkeit. Die Verpflichtung von Müller (jetzt Stuttgart) nach der schweren Verletzung von Flekken zu Beginn der letzten Saison, zeigt, dass ich offenbar nicht der einzige „Zweifler“ bin. Natürlich ist Benjamin Uphoff ein super sympathischer Typ, nach allem was man hört auch ein vorbildlicher Profi. Seine Mankos hat er – etwa im Vergleich zu Flekken - ohne Frage im fußballerischen Bereich. Auf der Linie gab es bis jetzt wenig zu meckern, vor allem angesichts gewisser Heldentaten beim Pokalspiel in Osnabrück. Gegen Arminia hat er aber zwei Mal auf der Linie gepatzt. Das war dann schon extrem bitter und tut mir total Leid für „Uppi“. Das Problem ist: Schon als ich mitbekam, dass Flekken offenbar zu den drei Corona-Ausfällen des SC gehören würde, hatte ich für die Torwartposition Bedenken (s.o.). Umso ärgerlicher, dass es sich die unheilvolle Prophezeiung dann auch noch in so entscheidender Form bestätigt hat. In der baden.fm-Morningshow habe ich gesagt: „Ich will Uphoff nicht hinhängen – aber ich muss doch sagen, was war. Und es waren zwei unnötige Gegentore durch Torwartfehler.“   

Richtig ist aber auch, dass schon größere und berühmtere Torhüter Spiele durch schwache Tagesform entschieden haben. Deshalb soll es das zu diesem Thema hier gewesen sein. Mit ein, zwei Toren mehr im Angriff, wäre das ja auch alles gar nicht so problematisch geworden.

Da die Spieltags-PK pandemiebedingt digital stattfand, packte ich nach der Schluss-Reportage meinen Kram zusammen und begab mich mit meinem Rollkoffer auf den Weg zum Parkplatz. Unterwegs traf ich SC-Sportdirektor Klemenz Hartenbach. Wir ärgerten uns in einem kurzen Dialog beide über den Spielausgang und Klemenz gab zu verstehen, dass er ein wenig um das Selbstvertrauen der Jungs fürchtet, zumal eine „breite Brust“, gerade vor dem Auswärtsspiel in Dortmund, sicher hilfreich wäre.

Als ich durch Schallstadt fuhr, machte ich einen kurzen Halt und wohnte via iPhone der PK bei. Meine Laune war mir aber verhagelt, weshalb ich auch auf etwaige Fragen verzichtete.

Den ganzen Rest des Wochenendes müllte ich mich mit der Serie „The Affair“ bei Amazon Prime zu – hatte keinen Bock mehr auf Fußball auf dem großen Bildschirm und verfolgte die Spiele der anderen nebenbei und ohne Ton auf dem Tablet. Bei „The Affair“ wird auch ganz schön viel „geknattert“, was dann auch etwas ablenkt.

Dortmund – Hoffenheim (Pokal) und Stuttgart heißen die nächsten drei Stationen. Ich hoffe, der SC reißt mich aus meinem momentanen Fußball-Blues; Punkt in Dortmund, Viertelfinale erreichen und dann Stuttgart weghauen – dann kann mir jede Serie bei Amazon oder Netflix den Buckel runterrutschen.

Bleibt alle gesund!