22. Spieltag der 60. Saison der Fußball-Bundesliga, SC Freiburg gegen Bayer 04 Leverkusen

Sonntag, 26. Februar 2023, 15.30 Uhr *

Europa-Park Stadion, Freiburg *

SC Freiburg - Bayer 04 Leverkusen *

 

Das Vorspiel

Donnerstagnachmittag. Ich muss ich auf andere Dinge konzentrieren als auf Fußball, was aber durchaus schwer fällt… Noch mehr als das Bundesligaspiel am Sonntag gegen Bayer Leverkusen, elektrisiert mich die morgige Auslosung für die Europa League – danach weiß ich dann, wo ich heute in zwei Wochen bin…

Heute steht aber zunächst einmal etwas ganz anderes auf dem Programm. Beim Neujahrsempfang des SC Freiburg, neulich im Europapark-Dome, hat mir Michael Mack, einer der Chefs im Park, vor 20 oder 25 Jahren aber auch mal mein Schüler-Praktikant bei FR1, dem heutigen baden.fm, ein paar Freunde aus Hannover und einen Mitarbeiter, einen Storyteller des Parks namens David vorgestellt. Weinselig haben wir dann meine Idee diskutiert, gemeinsam einen Podcast zu produzieren, eine Podcastreihe versteht sich. Ich bin großer Podcast-Fan, verschlinge so Angebote wie „Gemischtes Hack“, „Fest und Flauschig“ oder „Fußball MML“. Der Storyteller und der Fußballfreak – das hätte doch vielleicht auch seinen Reiz. Die Idee wollen wir heute Nachmittag vertiefen und vielleicht so etwas wie ein Konzept erstellen. Rein technisch sind wir ja beim Europa-Park in den besten Händen. Mal gucken, ob etwas daraus wird – und wenn ja, was…

Heute Abend sind dann vier Stunden Fußball angesagt – Konferenzschaltung der Playoffs in der Europa-League. Am Ende des Tages wissen wir dann, wer morgen im anderen Lostopf ist und potenziell Gegner des Sport-Clubs werden könnte. Es geht, bezogen auf das Auswärtsspiel am Donnerstag, 9.März, also heute in zwei Wochen, um sechs bis acht Destinationen. Sechs oder sieben, wenn sich Bayer Leverkusen (spielt in Monaco) und/oder Union Berlin (empfängt Ajax Amsterdam) durchsetzen, da verbandsinterne Duelle ausgeschlossen sind. Aus jetziger Sicht rechne ich mit den Destinationen Manchester, Turin, Midtjyland (90 km von Aarhus entfernt in Dänemark), Rennes, Monaco, Sevilla und Salzburg. Etwas geringer ist in meiner persönlichen Einschätzung die Wahrscheinlichkeit, dass Amsterdam, Barcelona, Lissabon Warschau, Rom und – eventuell ein weiteres Mal – Nantes in Frage kommen. Manchester (oder Barcelona) wäre natürlich ein Traum – ich persönlich fände aber auch Monaco sehr reizvoll. Sevilla und Nantes nicht unbedingt, denn da war ich ja schon als Reporter an der Seite des SC. Wir müssen es eh nehmen, wie es kommt – sicher hätte auch eine Reise nach Amsterdam oder Dänemark seinen Reiz - oder ein Trip nach Norditalien. Es könnte sogar sein, dass der Freundeskreis, der mich gerne zu den Europa League Spielen begleitet und ich, die Destinationen Salzburg, Turin und Monaco mit dem Pkw ansteuern würden. Zu viert hätten wir sicher Späßchen…

Parallel zu der gespannten Erwartung vor der Auslosung morgen in Nyon (Schweiz), die u.a. live von Sky übertragen wird, laufen gerade die Vorbereitungen meiner Komplizen auf das DFB-Pokalspiel in München. In dem Hotel, das ich aufgrund guter Erfahrungen in der Vergangenheit für uns ausgesucht habe, sind wir schon zu zehnt – Tendenz steigend…

Natürlich ist die Möglichkeit groß, dass der SC in München rausfliegt und auch international wartet ja – egal, auf wen das Los fällt, keine Laufkundschaft auf unsere Jungs. Deshalb ist das Brot-und-Butter-Geschäft, die Bundesliga, umso wichtiger. Noch nie hatte der SC zu diesem Zeitpunkt der Saison so viele Punkte; noch nie war die Chance so groß, sich vielleicht sogar für die Champions League zu qualifizieren. Europa scheint, mit 10 Punkten Vorsprung vor Platz 7, greifbar nahe. Deshalb ist es total wichtig, in der Liga klaren Kopf zu behalten und – zum Beispiel – Bayer Leverkusen am Sonntag möglichst zu schlagen.

Dieses Vorhaben wird schwierig genug, weil man irgendwie nie weiß, wie gut oder schlecht drauf Bayer gerade ist – an guten Tagen können die fast jeden Gegner in Grund und Boden spielen – und, weil mit Christian Günter wegen der ärgerlichen Gelb-Sperre, eine feste Größe fehlt. Seit 2019 hat der Kapitän nicht mehr in der Startaufstellung des SC gefehlt und weil er so ein Dauerbrenner ist, fehlt eine halbwegs eingespielte Alternative auf der linken Verteidigerposition.

Man darf vermuten, dass – eine Viererkette vorausgesetzt – Lukas Kübler nach links rückt und Kiliann Sildillia den rechten Verteidiger gibt.  Der Rest der Mannschaft dürfte identisch mit jener vom Bochum-Spiel sein, denn da habe es die Jungs ja fantastisch gemacht; von der Haltung, Taktik und auch von der Effizienz her. Die Europa League Auslosung darf die Brisanz des Bundesligaspiels und die große Chance, sich ganz oben in der Tabelle festzukrallen, nicht übertünchen. Sie ist wichtig, aber  zweitrangig – auch wenn ich das meinen Emotionen noch beibringen muss. Motto: Kopf einschalten!

 

Ich kommentiere das Bundesligaspiel SC Freiburg gegen Bayer 04 Leverkusen am Sonntag ab 15 Uhr bei baden.fm.

 

Das Fußballspiel

(Mein 1.085. SC-Livespiel am Radio-Mikrofon)

Am Ende der hochspannenden 90 Minuten vor 34.000 Zuschauern stand ein 1:1. Leverkusen, die Mannschaft mit den zwei Gesichtern, präsentierte sich in Freiburg von seiner besten Seite. Beim Sport-Club hatte erwartungsgemäß  er etatmäßige Rechtsverteidiger Lukas Kübler die Rolle des Gelb-gesperrten Christian Günter übernommen. „Kübi“ hatte es da mit den Leverkusener „Vollkraketen“ Frimpong und Diaby zu tun und zog sich dabei hervorragend aus der Affäre. Dennoch gehörte die Anfangsphase den Leverkusenern, die nach einem anfänglichem Täuschungsmanöver mit einer 3-4-3-Formation agierten; etwas überraschend mit dem gelernten Mittelfeldspieler Andrich als zentralem Mann in der Dreierkette, die bei Freiburger Ballbesitz zu einer Fünferkette wurde. Der SC war mit einem 4-4-2 gestartet, musste aber recht früh umbauen. Zunächst verzeichnete der SC aber zwei gute Abschlüsse, die die Zuschauer bei kühlen Temperaturen und Schneetreiben ein wenig erwärmen konnten: Zunächst versuchte sich Vincenzo Grifo nach Doppelpass mit Michael Gregoritsch aus etwa 18 Metern mit einem gefährlichen Flachschuss, der nur knapp sein Ziel verfehlt (17.). Nur zwei Minuten später schießt Nicolas Höfler aus gut 20 Metern auf das Bayer-Tor, findet aber im finnischen Torhüter Hradecky seinen Meister. Im wahrsten Wortsinn blass war bis dahin „Litz“ Doan geblieben, dem, wie Christian Streich nach dem Spiel an meinem baden.fm-Mikrofon erklärte, eigentlich eine Schlüsselrolle für das Freiburger Umschaltspiel zugedacht war. Der spielstarke Japaner hatte Probleme, spürte Übelkeit und bat die Bank um seine Auswechslung. In Minute 25 kam Roland Sallai für den unpässlichen Doan und führte sich gleich bei seiner ersten Aktion im Übereifer mit einem Foul ein, für das ihm Schiedsrichter Siebert aus Berlin mit der Gelben Karte bestrafte. Zu diesem Zeitpunkt der Partie hatte ich kein gutes Gefühl mehr für das sportliche Schicksal des Sport-Clubs; mit „Günni“ und „Litz“ zwei absolute Stammspieler außen vor und Bayer hatte längst gezeigt, dass das Team von Xavier Alonso einen guten Tag erwischt hatte. Aber der SC hat ja seine besondere Waffe – Standards von Vincenzo Grifo… In der 27. Minute unterläuft Demirbay ein technischer Fehler. Um Schadensbegrenzung zu betreiben begeht er 25 Meter vor dem eigenen Tor ein taktisches Foul an Nicolas Höfler. Vincenzo Grifo legt sich den Ball zurecht und zirkelt ihn, nach kurzer Besprechung mit Michael Gregoritsch, mit seinem starken rechten Fuß und viel Effet an den rechten Innenpfosten, von wo der Ball an den Rücken des sich vergeblich streckenden Hradecky und dann ins Tor prallt (29.). Ein kleiner Geniestreich, der dem Spiel eine andere Richtung gibt.

Inzwischen hat der SC taktisch umgestellt. Um besser Zugriff auf die Leverkusener Formation zu bekommen, spielt jetzt auch Freiburg im 3-4-3. Da Sallai mit Gelb vorbelastet ist, übernimmt er die Rolle von Lucas Höler als hängende Spitze im Zentrum, während „Lucki“ die rechte Seite beackert, wo er unter anderem mehr Defensivzweikämpfe zu bestehen hat, vor denen der verwarnte Roland Sallai quasi geschützt werden sollte.

Trotz der vielen Widrigkeiten und zwei, drei Großchancen für Bayer, die der gut aufgelegte Mark Flekken vereitelt – einmal rettet auch die Fußspitze von Lukas Kübler die Führung – bringt der SC das 1:0 mit in die Halbzeitpause und schafft es, sich nach dem Wechsel zu steigern und zumindest phasenweise den Ton anzugeben. Allerdings unterlaufen den Platzherren in der Offensive zu viele Fehlpässe, sodass nicht wirklich viele Abschlüsse auf meinem Zettel standen. Bayer wechselt große Namen ein: Wirtz und Schick stürmen mittlerweile für die Rheinländer. Der Ausgleich in der 67. Minute hatte sicher aber ebenso wenig angedeutet, wie Freiburgs Führung in der ersten Hälfte. Der Niederländer Bakker bekommt den Ball von Wirtz, flankt aus dem Stand mit dem Außenrist und im Zentrum gelingt dem Iraner Azmoun ein artistischer Volleyschuss aus sech Metern, der Mark Flekken keine Abwehrchance lässt. Ärgerlich, dass Azmoun so frei schießen konnte, Lukas Kübler, ansonsten häufig Feuerwehrmann in höchster Not, ließ dem Iraner in dieser Szene wohl zu viel Spielraum.

Vier Minuten später steht der SC vor der erneuten Führung. Nach einem Foul an Roland Sallai gibt es auf dem rechten Flügel Freistoß für den SC. Vincenzo Grifo zirkelt den Ball auf den Kopf des aufgerückten Matthias Ginter, der Hradecky zu einer tollen Parade zwingt. Höler köpft den abgewehrten Ball aus kurzer Distanz noch einmal aufs Tor und trifft … den Pfosten. Freiburg und Leverkusen bieten sich in der Schlussphase einen offenen Schlagabtausch. Wooyeong Jeong und Nils Petersen sollen es in der Offensive für den Sport-Club richten, kommen für Vincenzo Grifo und den am Sonntag glücklosen Michael Gregoritsch. Einmal toch es noch nach einem Freiburger Tor, doch Wooyeong Jeong verzettelt sich in aussichtsreicher Position; auf der anderen Seite setzt Bayer Leverkusen mit einer Doppelchance den Schlusspunkt: In der Nachspielzeit trifft Schick die Querlatte und Demirbay schießt den Nachschuss knapp am langen Eck vorbei. Fazit: Beide Teams haben ein Tor geschossen, beide hatten eine Doppelchance mit Alu im Spiel – irgendwie ging die Punkteteilung in Ordnung. Man kann – man muss – auch mal mit einem Punkt zufrieden sein!

 

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

(aus gutem Grund!)

Gestern war alles fertig. Also das „Nachspiel“ und so… Ich hatte aber direkt ins „back-end“ meines Internet-Auftritts geschrieben. Früher war das heikel, weil da immer nach einer Stunde Nutzung der Vorhang fiel und dann notfalls alles gelöscht war, wenn man es vorher nicht gespeichert hatte. Diese Ein-Stunden-Regel hat unser Techniker dann irgendwann mal rausgenommen, weshalb ich gelegentlich, statt in word vorzuschreiben, direkt ins System schreibe. Jetzt war also so ziemlich alles fertig und dann kam im Büro ein Anruf. Danach musste ich im Netz irgendwas gucken und als ich wieder zurück zum Tagebuch wollte – Pustekuchen. Ich hatte das Internet unbewusst zugemacht und damit war der fertige Text gelöscht.  Dann war ich erstmal einen Tag sauer. Jetzt ist schon Donnerstag und ich habe das Heimspiel gegen Leverkusen tagebuchtechnisch immer noch nicht abgeschlossen. Ich mache also aus der Not eine Tugend und mache aus dem Tagebuch ein Kapitel „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ – das heißt, der letzte Teil vom Leverkusen-Tagebuch ist identisch mit dem ersten Teil vom Mönchengladbach-Tagebuch…

Rückblende: Nach dem Abpfiff gegen Bayer 04, Endstand 1:1, dauerte das Abschiednehmen der Mannschaft von den Fans nicht so lange wie nach Siegen. Deshalb wurde ich mit meinem Fazit und der Notengebung für die Spieler, live bei baden.fm, gerade fertig, als die Helden schon quasi unter mir im Spielergang verschwanden. Ich beeilte mich also, in die Mixedzone zu kommen und erreichte sie gerade in dem Moment als sich die anderen Kollegen anschickten, „Chicco“ Höfler zu interviewen. Ich hätte jetzt zwar dazwischen preschen können und sagen „halt, halt, halt, das erste Interview kriege doch immer ich, weil wir Medienpartner sind und die Interviews auch für die HP vom SC selbst sind, doch ist das nicht meine Art, das passt nicht zu meinem Charakter, sag ich mal.

Marius Faller von der Presseabteilung des SC meinte dann auch, „Flecki“ und „Vince“ wären eh noch bei den TV-Anstalten und kämen dann noch zu mir. Außerdem unterhielt sich Michael Gregoritsch ganz in meiner Nähe gerade mit Bayer-Urgestein Stefan Kießling, weshalb ich dachte, den Österreicher vielleicht auch noch vor die „Flinte“, sprich vor mein Mikrofon zu bekommen. Dem war dann aber nicht so, „Gregerl“ wollte nicht. Ich gebe zu, er war zuletzt oft an der Reihe gewesen und wenn er diesmal keinen Bock hatte, okay – ich hatte Verständnis. Auch weil er bestimmt schon bessere Spiele für den SC gemacht hatte und ich ihn nicht wegen irgendwelcher Großtaten gegen Bayer befragen wollte, sondern nur weil er gerade in der Nähe stand. Großtaten hatte freilich Mark Flekken gegen Leverkusen gezeigt. Der Keeper gab mir dann auch bereitwillig Auskunft – genauso wie Vincenzo Grifo, der dieses wunderschöne Freistoßtor erzielt hatte. Die beiden auffälligsten Männer des Spiels hatte ich damit im Gespräch gehabt und Trainer Christian Streich kam nach der PK auch noch dazu. Dann war „Tutti“ und ich hatte Feierabend.

Dumm, dass bei Sonntagsspielen gleich am nächsten Morgen wieder der Berufsalltag beginnt – die Zeitungsproduktion im WZO-Verlag. Immerhin zählt die SC-Kolumne „SC INTEAM“ montags stets zu meinen liebsten Aufgaben. Am gestrigen Mittwoch ist die Kolumne dann im ReblandKurier erschienen. Hier ist sie im Wortlaut:

 

SC INTEAM

Das Europa-Park Stadion wird  zur „Festung“: Wettbewerbsübergreifend ist der SC Freiburg  an seiner neuen Heimstätte seit 14 Spielen ungeschlagen; nimmt man nur die Bundesliga ins Visier, sind es stolze zehn Heimspiele ohne eine Niederlage. Die letzte Heimschlappe datiert vom 12. August, wobei das 1:3 gegen Borussia Dortmund keine logische Folge der gezeigten Leistungen war, sondern von unglücklichen Begleitumständen ermöglicht wurde: Ein Ausnahmefehler von Torhüter Mark Flekken, der sich, mit den Gedanken wohl schon beim nächsten eigenen Spielzug,  von einem harmlosen Distanzschuss der Dortmunder zum 1:1 übertölpeln ließ und vom Versagen des Videoassistenten, da der Treffer zum 1:3 der Dortmunder eindeutig irregulär war. Keine Frage, dass der Sport-Club zur Spitzengruppe der Bundesliga gehört, hängt eng mit seiner Heimstärke zusammen und der bereits angesprochene Mark Flekken zählt ganz fraglos zu den Besten seines Fachs. Das bewies der Niederländer am Sonntag, beim äußerst spannenden 1:1 gegen starke Leverkusener. Der Hinweis auf die Qualität des Auftritts der Gäste sei erlaubt, denn Bayer 04 war im bisherigen Saisonverlauf eine Mannschaft mit zwei Gesichtern. Beim Gastspiel in Freiburg zeigte sich die Millionenelf des Bayerkonzerns – die „Bayer 04 Leverkusen Fußball  GmbH“ ist eine hundertprozentige Tochter des Pharmariesen – von ihrer besten Seite. Torwart Mark Flekken und Freistoßkünstler Vincenzo Grifo ragten bei den Freiburgern heraus und ermöglichten die Punkteteilung. Am Samstag, 4. März, um 15.30 Uhr gastiert der SC, dann wieder mit dem gegen Leverkusen gesperrten Kapitän Christian Günter, bei Borussia Mönchengladbach (live bei Sky und baden.fm). Im Borussia-Park herrscht nach der 4:0-Schlappe in Mainz und angesichts des zehnten Tabellenplatzes Unzufriedenheit mit dem bisherigen Abschneiden, auch wenn es dem Team von Trainer Daniel Farke erst kürzlich gelungen ist, Bayern München im Borussia-Park zu schlagen. Das Spiel in Mönchengladbach ist für den SC Freiburg die Generalprobe vor dem Achtelfinale in der UEFA Europa League. Das Hinspiel, am Donnerstag, 9. März, um 21 Uhr im „Allianz Juventus Stadium“ in Turin entführt den Sport-Club in die große weite Welt des internationalen Fußballs. Das Spiel der  Juventus Turin gegen den SC Freiburg (live bei RTL+ und baden.fm) ist der vorläufige Höhepunkt einer rasanten Entwicklung, die der südbadische Proficlub in den letzten Jahren genommen hat; von der Fahrstuhlmannschaft zu einem Team mit internationalen Ansprüchen, eingebettet in eine unglaubliche  Begeisterung; die 2.000 Gästekarten in Turin reichen bei Weitem nicht, um das Interesse der weit reisenden SC-Fans zu befriedigen. (Zitatende)

 

Am Montagabend kommentierte ich dann – im homeoffice, auf Basis von Fernsehbildern – den 0:3-Auswärtssieg der U23 bei Viktoria Köln bei baden.fm. Die Jungs von Trainer Thomas Stamm haben mich wirklich beeindruckt. Ich freue mich, sie am morgigen Freitagabend live im Dreisamstadion zu sehen und das Spiel gegen die U23-Kollegen von Borussia Dortmund zu kommentieren.

Von der 3. Liga in die UEFA Europa League: Das Achtelfinallos des SC, Juventus Turin, ist natürlich der absolute Hammer… Unbestätigten Meldungen zufolge haben sich nicht weniger als 13.000 SC-Mitglieder bei der Auslosung angemeldet, in der heute ausgelost wurde, wer sich Karten für das Hinspiel am kommenden Donnerstag in Turin kaufen darf. 13.000… Bei meiner eigenen Registrierung – ich wollte halt Karten für meine Begleiter erstehen – ist irgendetwas schief gegangen. Ich lag also gar nicht im virtuellen Lostopf. Dafür fünf Freunde von mir… Sie alle erhielten heute eine Absage. Der bereits angemietete Kleinbus, die reservierten Zimmer – alles muss (wohl) storniert werden, wie es momentan aussieht. Wir werden am Mittwoch wohl als Kollegen zu dritt im normalen Pkw  in einer Fahrgemeinschaft zu dem Spiel reisen. Andreas, der am liebsten den Fahrer gibt, für unseren ReblandKurier, Daniela für Kicker und Mittelbadische Presse und ich für baden.fm. Erster Termin: Mittwoch, 18.15 Uhr, die SC-Pressekonferenz im „Allianz Stadium“ von Juventus. Schade, wir wären gerne mehr gewesen… Ich selbst muss mich aber glücklich schätzen, einmal mehr meine Passion im Beruf ausleben zu können.

Vor dem Turin-Abenteuer steht aber das Bundesliga-Auswärtsspiel in Mönchengladbach. Das letzte Mal war ich am 5. Dezember 2021 im Borussia-Park – der SC siegte an diesem Ausnahmetag mit sage und schreibe 0:6. Es folgten im April und September letzten Jahres die beiden Heim-Remis, 3:3 und 0:0, bevor es jetzt zu einer Borussia geht, bei der nach der 4:0-Niederlage in Mainz ein wenig der Baum brennt… Andererseits hatte BMG zuvor die Bayern besiegt und wie Christian Streich heute in Erinnerung rief, unter anderem auch das Heimspiel gegen Leipzig gewonnen. Will sagen: Borussia ist in jedem Fall heimstark! Selbst in Mainz seien sie nicht etwa so schwach gewesen, sondern Mainz so stark, ließ Streich heute in der Pressekonferenz wissen.

Mein Countdown für Gladbach hat mit der PK heute Mittag gewissermaßen begonnen. Heute Abend werde ich den Vorbericht für baden.fm produzieren, der morgen zwei Mal im Frühstücksclub unseres Senders laufen wird. Um 17 Uhr werde ich dann am Funkhaus den obligatorischen Autotausch vornehmen und dann als erstes… zum Dreisamstadion fahren. Die U23 gegen BVB II, also die U23 von Borussia, kommentieren. Gerne erinnere ich das Hinspiel, das ich im vergangenen Sommer live im Signal-Iduna-Park kommentiert habe. Die SC-Talente haben mit 0:1 gewonnen und zurzeit sind sie in Topform; das 0:3 in Köln am Montag war eine einzige Machtdemonstration. Genial! Anstoß ist morgen Abend um 10 Uhr. Gegen 21.15 Uhr werde ich dann vom „Hof“ fahren, also von P1, dem Stadionparkplatz hinter der Haupttribüne, und Kurs auf Mönchengladbach nehmen. Zum Übernachten mache ich Halt im Hotel „EasyLiving“ in Darmstadt. Es handelt sich um einen Erstbesuch in der Herberge. Mal gucken. Wenn es nicht zu spät wird, reicht es vielleicht noch für einen oder vier Whisky-Cola (Zero) mit meinem alten Spezi Michael. Wir waren als Jugendliche wie Pech und Schwefel… Später gingen unsere Lebenswege und -weisen irgendwie auseinander aber so ganz haben wir uns nie aus den Augen oder aus den Ohren verloren. Vielleicht klappt es ja morgen Abend mal wieder, denn der Junge lebt seit vielen Jahren in Darmstadt. Er weiß, dass ich am späten Abend komme…

Weiter geht es am Samstagmorgen – Punkt 12 Uhr habe ich einen Termin zum Mittagessen in einem feinen Restaurant, ganz nahe am Borussia-Park, wo ich auch schon vor dem legendären 0:6 gespeist hatte. Mein rotarischer Freund Jörg aus Bad Krozingen, der zu einer Tagung in Düsseldorf ist, hat sich ein Ticket für den Gästeblock gekauft und wird mit mir die italienisch-mediterranen Köstlichkeiten von „La Cottoneria“ genießen. Italienische Köstlichkeiten wollen wir dann ja auch von Mittwoch bis Freitag in Turin gemeinsam genießen – mit dem Ticket für Jörg hat es aber bisher nicht geklappt. Gladbach ist aber eingetütet…