Das Vorspiel

Die Bundesliga steht mal wieder vor einer Englischen Woche. Für den SC Freiburg und auch für mich als medialer Begleiter bedeutet das: Samstag gegen Schalke, Mittwoch bei Hertha in Berlin, Samstag gegen Hoffenheim. Mein persönlicher Terminplan sieht verschiedene zusätzliche Termine vor, die nicht direkt mit den Fußballspielen zu tun haben aber doch irgendwie in meine Vor- und Nachbereitung hineinspielen.

Samstagvormittag zum Beispiel, Stunden vor dem Schalke-Spiel, steht ein Radwechsel in meinem Kalender. Sowohl mein Kuga als auch der Tourneo Courier, den meine Frau Yoany übernommen hat, bekommen die Winterreifen abgeschraubt und werden mit Sommerreifen ausgerüstet. Dass die vom Courier neu sein müssen, hat man mir seitens des örtlichen Ford-Autohauses mitgeteilt – das macht den Spaß freilich etwas teurer…  Spielvorbereitung in der Autowerkstatt - öfter mal was Neues...

Die Berlinreise mache ich, wegen Corona und so, diesmal lieber im Auto. Ich hole den baden.fm-Toyota am Montagabend in Freiburg ab und starte am Dienstag zur ersten Etappe… nach Bielefeld; logisch. Die Mutti besuchen, klar, der Schwester nachträglich zum Geburtstag (Montag) gratulieren, auch klar – aber auch das Bundesligaspiel Arminia gegen Schalke am Dienstagabend steht auf meinem Plan. So sehe ich die Königsblauen gleich zweimal (verlieren).

Am Mittwochmittag fahre ich dann weiter Richtung Hauptstadt. Dreieinhalb Stunden sind es zwischen meiner Heimatstadt und Berlin. Das Spiel bei Hertha beginnt schon um 18.30 Uhr. Das gibt mir freilich auch die Möglichkeit, noch am selben Abend die erste Etappe der langen Rückreise in Angriff zu nehmen. Und das ist gut so, habe ich doch am Donnerstag um 16.30 Uhr in Bad Krozingen einen Termin für meine zweite Corona-Impfung bekommen, den ich keinesfalls verpassen will. Deshalb habe ich die längst gebuchte Übernachtung im Hotel „Park Plaza Berlin Kudamm“ wieder storniert, mache mich gleich nach dem Schjlusspfiff auf den Heimweg und mache für eine Nacht in Jena Station. So schaffe ich es halbwegs stressfrei,  am Donnerstag bis zum frühen Nachmittag in Bad Krozingen zu sein. Anstrengend wird es - aber nicht übermäßig. Klären muss ich noch, ob die mich in dem, wegen der Lockdown-Regeln und dem Gästemangel nur mit reduzierten Rezeptionszeiten arbeitenden Hotel in Jena auch am Mittwoch noch gegen Mitternacht reinlassen… Alternativ müsste ich sonst auch auf dem Rückweg über Bielefeld fahren – „Hotel Mama“ hat immer geöffnet.

Tja und dann kommt Hoffenheim ins Schwarzwald-Stadion. Jetzt muss ich natürlich hoffen, dass ich nach der Zweitimpfung (auch wieder) ohne Nebenwirkungen bleibe und nicht etwa Fieber kriege oder so – dann käme ich ja gar nicht ins Stadion rein… Ich bin aber grundsätzlich optimistisch.

So weit die grobe Vorplanung für die bevorstehende Englische Woche; jetzt zum Schalke-Spiel.

Die Gäste aus Gelsenkirchen haben wieder Blut geleckt; am Wochenende haben sie tatsächlich mal wieder gewonnen – 1:0 gegen Augsburg; verdient. Es war der zweite Sieg überhaupt in dieser Saison. Sofort machte sich aber das eine oder andere boulevardeske Medium daran, die Klassenerhalts-Chancen der Schalke neu zu taxieren und auszurechnen, wie der Wunder noch geschehen könnte. Am 18. Spieltag würde sich S04 nach dieser Berechnung noch auf den Relegationsplatz schieben und so die Chance erwerben, doch noch drin zu bleiben, in der Adelsklasse des deutschen Fußballs. Selbstverständlich sind dabei die Schalker Auswärtssiege in Freiburg und Bielefeld an den nächsten beiden Spieltagen mit einberechnet. Mutig, wie ich finde...

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass der SC Freiburg nach vier Niederlagen in den letzten fünf Begegnungen Grund hat, die Schalker zu unterschätzen. Der SC wird hochkonzentriert an die Sache herangehen, hoffentlich einen klaren Kopf behalten und die Schalke Träume von der Siegesserie dann bestenfalls nachdrücklich zerstören. Erfreulich ist, dass für dieses Unterfangen wieder eine größere Personaldichte zur Verfügung steht. Nach dem enttäuschenden Auftritt in Bielefeld bin ich sicher, dass ein Ruck durch die Mannschaft geht und dass zum Beispiel Nicolas Höfler, Lukas Höler und Ermedin Demirovic gegen Schalke in der Startelf stehen werden. Für Vincenzo Grifo dürfte ein Einsatz noch zu früh kommen. Ich bin gespannt, in wie weit Christian Streich in der Pressekonferenz am heutigen Donnerstagmittag Einblick in seine Pläne und den Stand der Vorbereitungen geben wird. Die PK ist jetzt mein nächster Termin, deshalb melde ich mich am Nachmittag wieder…

Donnerstagnachmittag

Natürlich verriet Christian Streich in der PK weder seine personellen, noch seine taktischen Pläne für das Heimspiel gegen Schalke 04. Der SC-Trainer betonte aber, dass Schlusslicht Schalke in Leverkusen gut gespielt und gegen Augsburg sowohl gut als auch erfolgreich gekickt habe, kurz, dass Königsblau sich momentan in seiner fußballerisch besten Saisonphase befände. Die Mannschaft habe eine klare Struktur, die Positionen seien personell klar zugewiesen - sie gäben derzeit ein gutes Bild ab, diese Schalker, die seit Monaten verlacht und bespöttelt werden und allgemein als abgestiegen betrachtet werden - mal losgelöst von iregendewelchen kruden Hochrechnungen der Boulevardpresse. 

Natürlich kommt Schalke nicht als "Schlachtvieh" nach Freiburg. Wer das glaubt, hat den Kampf schon verloren. Auch in den langen punktlosen Wochen haben die Königsblauben nicht immer desolat gespielt - aber so gefährlich, wie gerade jetzt, da sie zum Spiel nach Freiburg kommen, waren sie wohl wirklich noch nicht in dieser - nicht nur aber besonders - für die Gelsenkirchener so vemaledeiten Saison. Der SC Freiburg muss sich im Vergleich zum Bielefeld-Spiel, wo Streich besonders den Auftritt in der zweiten Halbzeit bedauerte, deutlich verbessern. Trotzdem bekam Yannik Keitel eine verhaltenes Lob vom Trainer, Licht und Schatten hatte Streich bei Wooyeong Jeong gesehen. Ansonsten war er auf eine entsprechende Nachfrage nicht bereit, über Einzelspieler und deren Leistung in Bielefeld zu sprechen. 

Vincenzo Grifo ist nach überstandener Corona-Infektion wieder im Mannschaftstraining. Wann der Deutsch-Italiener auch wieder in den Kader rückt - schon gegen Schalke oder nach einigen Trainingseinheiten mehr dann in Berlin - ließ der Trainer offen. Insgesamr machte Christian Streich im digitalen Gespräch mit den zugeschalteten Journalisten einen konzentrierten und entschlossenen Eindruck. Hoffentlich ist er damit ein Vorbild für seine Jungs...

Freitag

Und dann kam alles ganz anders... Seite heute Vormittag steht fest: Das Auswärtsspiel in Berlin ist abgesagt, verschoben auf einen noch nicht näher bestimmten Termin. Hertha hat Corona... Stand jetzt: Cheftrainer, Co-Trainer und zwei Profis. Das Gesundheitsamt verordnete dem gesamten Team 14 Tage Quarantäne. Das heißt für mich: Beim Bielefelder Teil meiner Familie absagen, Arminia dankend absagen, Hotel in Jena stornieren. Drei Urlaubstage im WZO-Verlag stornieren, schließlich reise ich dem SC ja fürs Radio hinterher und baden.fm gehört zu einem anderen Medienkonzern als unser Zeitungsverlag. Das wird aber von allen Beteiligten sehr cool und unverkrampft gehändelt. Und das ist gut so. Ein bisschen enttäuscht bin ich schon, dass ich Arminia gegen Schalke im TV anschauen muss und am Mittwoch nicht mit dem SC in berlin gastiere - aber immerhin: Das Hertha-Spiel wird nachgeholt und morgen, am Samstag, steht ein Heimspiel auf dem Programm:

Ich kommentiere das Bundesligaspiel SC Freiburg gegen FC Schalke 04 am Samstagnachmittag ab 15 Uhr in der baden.fm-Bundesligashow.

Das Fußballspiel

(Mein 1.011. SC-Livespiel am Radio-Mikrofon)

Fortsetzung folgt...