33. Spieltag der Fußball-Bundesliga, FC Bayern München gegen SC Freiburg

Samstag, 20. Juni 2020, 15.30 Uhr

Allianz-Arena, München

FC Bayern München - SC Freiburg

Das Vorspiel

„Puh“ meinte ein Kumpel, Bayern-Fan und mutmaßlich neidisch, weil ich beim Spiel des alten und neuen Deutschen Meisters beruflich bedingt dabei sein kann, „das ist bestimmt öde in dieser riesigen leeren Arena.“ Ich konnte dem Mann widersprechen; zwar ist ein Bundesligaspiel ohne Fans immer etwas öde aber auf Bayern-Anhänger kann ich bei so einem Kick durchaus mal verzichten und außerdem kenne ich die Allianz-Arena im Leerzustand und das war gar nicht öde. Es muss vier Jahre her sein, es war nämlich gerade EM, da hatte mich eine Eventagentur für eine Tagung gebucht. Ich sollte während der einstündigen Mittagspause mit Fußballhits, und Sportmoderationen für Fußballstimmung sorgen – und das hat super geklappt. Die Tagung versammelte ein paar hundert Pharma-Referenten, diverse Motivationstrainer und Branchengrößen. Tagungsort war die VIP-Tribüne der Allianz-Arena in München, in die eine Bühne mit Aktionsfläche gebaut worden war. Der Rest des Stadions war komplett leer – aber ich habe es in der Stunde meines Jobs, der fürstlich entlohnt wurde, ganz gut gerockt. Nichts mit öde. Die Allianz-Arena rocken, wenn (fast) keiner da ist – das habe ich drauf…

Klar, die Anreise in der 1. Klasse und das Vier-Sterne+ Hotel habe ich diesmal nicht, auch das Honorar fällt, umgerechnet auf ein Einzelspiel deutlich geringer aus aber es wird trotzdem klasse – der Sport-Club spielt und die Bayern stören ja nicht wirklich. Also es kann schon sein, dass die bajuwarischen Überflieger aus aller Welt den SC bei seiner Entfaltung stören, mich stören sie aber nicht weiter. Ich bin kein Bayern-Fan, nein, wirklich nicht, aber wenn „wir“ bei denen kicken ist es ja legitim, dass sie auch da sind. Und ob es dann ein 6:0 gibt oder ein 1:1 – oder vielleicht den ersten SC-Auswärtssieg bei Bayern in der Historie – schaun mer mal würde Kaiser Franz sagen.

Ich werde morgen in der Mittagspause des WZO-Verlags nach Freiburg fahren, die Autos tauschen und dann, nach dem etwas vorgezogenen Feierabend, mit dem baden.fm-Hybrid-Toyota gen München fahren. Schon aus nostalgischen Gründen werde ich die Bodensee-Route nehmen, war ich doch noch vor Wochenfrist mit meiner Familie in Meersburg im Pfingsturlaub. Bei schönem Wetter esse ich vielleicht in einem der Restaurants auf der Uferpromenade ein Zanderfilet oder so und lasse die Seele baumeln. Vielleicht ziehe ich aber durch bis München City, wo ich ein Zimmer für das Wochenende gebucht habe. Wieder sind es nostalgische Gründe, die mich veranlasst hatten, im Hotel Royal zu buchen – zudem war das EZ für zwei Nächte mit Frühstück bei booking.com extrem günstig. Dann erhielt ich eine Mail von booking.com, dass man mich ins Hotel Italia in derselben Straße umgebucht habe und ob ich damit einverstanden sei. Ich murrte ein wenig, erwähnte, dass ich ja beruflich nach München käme und daher das Zimmer brauchte, die Umbuchung also zähneknirschend akzeptieren würde. Prompt kam ein Tag später eine erneute Mail von booking.com, man habe mich nunmehr noch einmal umgebucht – ins Arthotel München in der Paul-Heyse-Straße; das scheint zumindest von der Homepage her ein gewisses Upgrade zu den anderen beiden Häusern zu sein. Ich habe mir jedenfalls vom Hotel bestätigen lassen, das ich da gebucht bin und jetzt schaue ich mal.

Der FC Bayern hat sich, trotz der Meisterfeierlichkeiten im Mitarbeiterkreis, auch schon gemeldet, die Akkreditierung bestätigt und auf die Corona-bedingt anderen Abläufe hingewiesen. Erst muss ich zum Einchecken inklusive Fiebermessung etc., dann in die Parkgarage und zum einzig geöffneten Treppenhaus der Arena, das mich zur Pressetribüne führt. Ich denke, ich werde es finden.

Sportlich schauen wir dann mal. Dem Trainer würde ich gönnen, durch einen historischen  Auswärtssieg mal ein (weiteres) besonderes Zeichen zu setzen. Ich komme auf Streich, weil ich den Freiburger Cheftrainer jetzt in meiner Zeitungskolumne im ReblandKurier und Wochenblatt ins rechte Licht setzen musste. Grund war, dass ich – wegen des Spiels am Dienstagabend und unserem Erscheinen am Mittwoch – ein  Kolumnenthema fern des Tagesgeschäftes brauchte. Anlass war Streichs 250. Erstligaspiel als Cheftrainer des SC Freiburg – ein Jubiläum, das er beim 2:2 in Wolfsburg feiern konnte.

Hier mein Text:

 

SC INTEAM

Aus drucktechnischen Gründen kann sich die heutige Kolumne nicht dem tagesaktuellen Bundesliga-Geschehen widmen, fand der 32. Spieltag mit der Partie des SC Freiburg gegen Hertha BSC doch erst gestern Abend statt, sodass kurz vor dem Andruck zwar noch ein kurzer aktueller Bericht (siehe Seite „Aus der Regio“) in diese Zeitungsausgabe einfließen konnte, nicht aber eine das Spiel berücksichtigende Kolumne entstehen konnte. Schauen wir also weg vom Tagesgeschäft und würdigen einen Mann, der jüngst sogar in der stolzen „New York Times“ als „soziales Gewissen der Bundesliga“ gefeiert wurde: Christian Streich – Fußballtrainer, Menschenfänger und Identifikationsfigur; vor allem aber ist Streich selbst ein Mensch aus Fleisch und Blut, einer mit Gefühlen, die er meistens, aber längst nicht immer, beherrscht. Und das macht ihn so sympathisch. Als er jüngst auf einer Pressekonferenz auf seine Vertragsverlängerung beim SC Freiburg, dessen Philosophie er verkörpert wie kein anderer, angesprochen wurde, kämpfte der Trainer 20 Sekunden lang mit den Tränen. Er war gerührt, dass der Verein, den er so liebt und für den er in verschiedenen Funktionen seit einem Vierteljahrhundert arbeitet, ihn zurück liebt, ihm weiter die wichtigste Position im sportlichen Bereich anvertraut. Die Symbiose Streich – SC Freiburg ist etwas Außergewöhnliches; das bestätigt nicht nur aber vor allem der gemeinsame sportliche Erfolg, der am Bundesliga-Standort Freiburg in seiner Kontinuität und Nachhaltigkeit einer Sensation gleichkommt.

Beim 2:2 in Wolfsburg feierte Christian Streich ein Jubiläum: Es war das 250. Erstligaspiel, bei dem der aus Eimeldingen im Markgräflerland stammende und als bodenständig geltende Familienvater in einem Erstligaspiel als Chefcoach auf der Bank des SC Freiburg saß; genauer gesagt neben derselben stand, denn auf seinen vier Buchstaben hält es den emotionalen Streich, wenn seine Jungs auf dem Platz um Punkte kämpfen, selten. Eigentlich wäre das Jubiläum eher gewesen, doch hatte ein schmerzhafter Bandscheibenvorfall den Trainer vor Jahr und Tag für zwei Spiele – gegen Hoffenheim und Frankfurt – aus dem Rennen genommen. Solche Dinge, wie der Kampf gegen Tränen der Rührung vor surrenden Fernsehkameras oder auch ein profaner Bandscheibenvorfall, sorgen dafür, dass der 55-Jährige, trotz weltweiter Aufmerksamkeit und beeindruckenden Erfolgs, nicht als entrückt und unantastbar erscheint, sondern als einer von uns. Sein ehrliches Interesse für seine Mitmenschen –  die Frage, wie es der Familie geht, wirkt bei Streich nie wie eine aufgesetzte Formel – seine klugen Einschätzungen zum Weltgeschehen, die er, in der Regel auf vorherige Nachfrage von Journalisten, offensiv mitteilt, seine unterhaltsame Art und natürlich seine bemerkenswerte fußballerische Expertise, verbunden mit dem daraus resultierenden Erfolg, münden in dem Wunsch vieler, es mögen noch viele hundert Erstligaspiele als Trainer des SC Freiburg für Christian Streich dazu kommen; das gilt völlig unabhängig von der Frage, ob der SC anno 2020 ein drittes Mal unter seiner Leitung ins internationale Geschäft einzieht oder wie das Spiel am Samstag  bei Abonnement-Meister FC Bayern München (Anstoß: 15.30 Uhr, live bei Sky und baden.fm) ausgeht. Christian Streich prägt in Freiburg eine Ära. Und das ist gut so. (Zitatende)

Am heutigen Donnerstag hatte Streich einmal mehr zur virtuellen Pressekonferenz, also einer Videokonferenz, geladen. Der Trainer deutete an, dass einige seiner Spieler nach den Anstrengungen der letzten Wochen etwas müde wirkten; dass Koch nach wie vor Rückenprobleme hat und womöglich sogar in Freiburg bleibt; dass Kübler, der bekanntlich seinen Vertrag verlängert hat, gegen die Bayern gut ins Team passen würde, aber wohl wegen der jüngsten Kniebeschwerden nicht wird mitwirken können. Da die Personaldebatte in diesen PKs ohnehin einer Verschleierungsmaßnahme gleichkommt, sparte ich mir die Frage, ob jetzt die Phase der Schlotterbecks, Abrashis, Haberers und Kwons begönne – Streich hätte es eh nicht verraten. Ich denke auch, bei den Bayern wollen alle spielen. Schickt der Trainerfuchs in München erneut dieselbe Startelf auf den Platz wie in den erfolgreichen Spielen in Wolfsburg und gegen Hertha BSC? Zuzutrauen wäre es dem Trainer – der Hinweis auf die Müdigkeit wäre dann die Verschleierungsmaßnahme gegenüber dem Kollegen Hans Flick, den Streich sehr zu schätzen scheint.

Klar ist, wenn Bayern Bock hat und Gas gibt, kann es am Samstag böse enden. Sind sie aber in Feierlaune und der SC schließt an die starken Auftritte der letzten Spiele an, wird es interessant und vermutlich knapp; so oder so halt. Stell dir vor, der SC gewinnt in Bayern und keiner geht hin… Doch, könnte ich dann erwidern, ich war dabei. So ein bisschen träume ich ja schon von der Sensation. Da halte ich es wie Katja Ebstein… „Wunder…“

Ich übertrage das Bundesligaspiel FC Bayern München gegen SC Freiburg am Samstag ab 15 Uhr in der baden.fm-Bundesligashow.

 

Das Fußballspiel

(Mein 979. SC-Livespiel am Radio-Mikrofon)

Sören Storks, Schiedsrichter aus dem westfälischen Münsterland, pfiff die Partie in der leeren Allianz-Arena an und es entwickelte sich der übliche Spielfilm. Bayern mit leicht der Rotation unterworfenem Kader aber immer noch gespickt mit internationalen Superstars dominierte, der SC hielt mit seinen Mitteln dagegen. Was auffiel war, dass die Platzherren jetzt keinen ihrer Sahnetage erwischt hatten, der Sport-Club aber auch nicht. Beide Mannschaften bewiesen zunächst mittelmäßige Tagesform. So bestätigte sich meine These – wenn Bayern ein bisschen nachlässig ist, was sie zum Beispiel im Pressing ganz zweifellos waren – hat der SC eine Chance, wenn er selbst Topform erreicht. Da das nicht der Fall war, weil, wie Christian Streich später erklärte, sich bietende Räume für schnelle Gegenangriffe schlicht übersehen und daher nicht genutzt wurden, führte der FC Bayern schon zur Pause verdient mit 3:1: in der 16. Minute hatte Lewandowski den Ball im 16er stehend zurückgepasst und Kimmich von der Strafraumgrenze aus draufgehalten – keine Chance für Schwolow im Tor. Acht Minuten später zwingt Goretzka den Freiburger Keeper zu einer Parade. Den hoch abspringenden Ball kann Lewandowski per Kopf einnicken. Die frühe Vorentscheidung? Weit gefehlt! Keitel, der überraschend für den eigentlich aufgebotenen anderen Jungprofi Tempelmann in die Startelf gerutscht war, nachdem dieser sich beim Warmlaufen verletzt hatte, steckte durch zu Schmid, der mit großer Dynamik zu einer scharfen flachen Hereingabe ansetzte, die Neuer-Vertreter Ulreich durch die Beine rutschte und von Höler aus kurzer Distanz ins Netz verlängert wurde. „Hurra, wir leben noch!“ rief ich unter Bezug auf einen gleichlautenden Roman-Erfolg von Johannes Mario Simmel in dieser 33. Minute ins baden.fm-Mikrofon und schilderte den Treffer, der den Gästen neue Hoffnung gab. Diese währte aber nur vier Minuten, dann schlug einmal mehr der Weltklasse-Mittelstürmer aus Polen zu. Der für 80 Millionen Euro verpflichte Franzose Hernandez hatte mit einem Schrägschuss draufgehalten, „Lewa“ bekam die Fuß noch dran und lenkte den Ball zum 3:1 ins Freiburger Netz.

In der Pause wusch Christian Streich seinen Jungs den Kopf, zeigte am Video sechs statt der üblichen zwei bis drei Szenen. Die Ausschnitte machten deutlich, in welche Räume der SC hätte vordringen können, um den Bayern Nadelstiche zu versetzen und vielleicht sogar mehr Tore zu erzielen.

Mit Shang-Hoon Kwon für Sallai begann die zweite Halbzeit, in der der SC sich steigerte. Der SC avancierte sogar zur aktiveren Mannschaft auf dem Feld, allerdings ließen es die Gäste an Durchschlagskraft und Zielgenauigkeit fehlen, sonst wären diverse Chancen, die sich vor allem der nach einer Stunde für Höler eingewechselte Waldschmidt erspielte, erfolgreicher abgeschlossen worden. Mittelprächtige Tormöglichkeiten gab es hüben wie drüben, die zweite Hälfte für sich genommen endete aber torlos, was ja eher für den Außenseiter spricht, der in den zweiten 45 Minuten auf Augenhöhe mit den prominenten Gastgebern agierte. Mit der klaren Führung im Rücken ließen es die Bayern freilich auch ein bisschen ruhiger angehen – was in der Nachspielzeit beinahe mit einem zweiten Freiburger Treffer und etwas Aufregung in den letzten Sekunden bestraft worden wäre. Kwon war knapp hinter der Mittellinie gestartet und stürmte alleine auf Ulreich zu, der den Versuch des Südkoreaners aber abwehrte. So endete die zweite Halbzeit so wie schon die erste: 3:1 für Bayern München.

 

Das Nachspiel

Durch technische Probleme war es während der Übertragung aus München mehrfach zu Sendeausfällen gekommen, erfuhr ich, was zu meiner Stimmung nach einer sportlichen Niederlage des SC passte. Ich nahm noch an der virtuellen Pressekonferenz teil und fuhr dann in die Innenstadt. In einem bayerischen Wirtshaus ging ich essen, surfte im Hotelzimmer noch ein bisschen mit dem iPhone im Internet und schlief früh ein. München zu Corona-Zeiten macht nicht wirklich Spaß…

Abgesehen von den Hygiene-Maßnahmen am Stadion, die ich ja aus diversen Bundesligaarenen und auch aus Freiburg schon kenne und auch abgesehen von den besonderen Regeln, denen ein Restaurant- oder auch Hotelaufenthalt unterworfen ist, hatte ich den Eindruck, dass die Corona-Pandemie, die in München ja vor Wochen einen absoluten Hotspot hatte, im Alltagsbild der Stadt viel präsenter ist als bei uns in Südbaden. Das wirkt dann schon ein bisschen bedrückend.  

Am Sonntagmorgen ließ ich mir um 9 Uhr das Frühstück aufs Zimmer bringen – Büffet ist ja untersagt – und startete 45 Minuten später Richtung Heimat: dem Navi-Rat gehorchend nicht über die von mir bevorzugte und auf dem Hinweg benutzte Bodenseestrecke sondern via A8 und A5, also über Augsburg, Stuttgart und Karlsruhe, wo am selben Nachmittag „meine“ Arminia Station machen würde. Vor der Corona-Zeit war eigentlich klar, dass ich zum Spiel gehen würde – jetzt bin auch ich als Journalist ausgeschlossen wie die Fans. Um 14 Uhr gab es Mittagessen im Familienkreis und anschließend das Zweitligadrama am Fernsehschirm. Heidenheims Ausgleich in letzter Sekunde gegen Drama-Queen HSV war doch mit Ansagen, oder?

 

Am Montag schrieb ich meine SC-Kolumne für die Wochenzeitungen. Hier ist sie:

SC INTEAM

Eine denkwürdige Saison steht vor dem Abschluss. Nachdem die weltweite Corona-Pandemie vor einigen Monaten  so ziemlich alle Lebensbereiche  – auch den Profisport – in den Würgegriff genommen hat und Deutschland mit einem viel beachteten  Konzept der DFL und der Wiederaufnahme des Spielbetriebs weltweit eine exemplarische Vorreiterrolle übernommen hat, überschatten andere Themen die rein sportliche Bewertung und Begleitung der Bundesliga. Dennoch verdient eine solche ihren Raum. Der SC Freiburg beendet am kommenden Samstag mit dem Heimspiel gegen den FC Schalke 04 (live bei Sky und baden.fm) eine seiner besonders erfolgreichen Saisons im Fußball-Oberhaus. Zwar reicht es nicht ganz zu einem vierten Anlauf auf Europa, dennoch ist festzuhalten, dass der SC Freiburg in der zu Ende gehenden Saison nicht ein einziges Mal in Abstiegsgefahr geraten ist, sondern sich permanent in der oberen Tabellenhälfte der Bundesliga bewegt hat. Daran wird sich auch am letzten Spieltag nichts ändern. Mutmaßlich wird der SC Achter und damit „Anführer des Mittelmaßes“. Angesichts der Rahmenbedingungen und der wirtschaftlichen Möglichkeiten verdient dieser Erfolg höchste Achtung und Anerkennung. Was in Freiburg von Management, Trainerteam und Mannschaft in der Saison 19/20 geleistet wurde verdient mehr Applaus als etwa der Meistertitel einer sich in anderen finanziellen Sphären bewegenden Aktiengesellschaft oder die Champions-League-Teilnahme eines mit fußballfremder „Kohle“ hochgejazzten Investorenmodells. Freiburg, sinnbildlich das gallische Dorf im Römischen Reich Bundesliga, ist weiter mit dabei, wenn es wieder heißt: Tore – Punkte – Meisterschaft, die Bundesliga startet in die neue Saison. Das ist eine großartige Leistung! Nicht wenige Fußballfreunde reagierten auf das Verpassen eines internationalen Wettbewerbs mit den Worten „Gott sei Dank“. Die größere Breite, die der SC in seinem Bundesligakader aufgebaut hat, lässt zwar die Bewältigung von  parallel laufenden nationalen und internationalen Wettbewerben vermuten,  mit all den Unwägbarkeiten der Corona-Krise und ihrer finanziellen Folgen, der noch offenen Terminplanung sämtlicher Wettbewerbe  und der abermaligen „Herausforderung Klassenerhalt“ in der neuen Saison, kommt dem SC Freiburg eine ordentliche  Sommerpause und das Bündeln neuer Kräfte für all das, was da kommt, vermutlich gelegen. Frühester Beginn der Bundesligasaison 20/21 ist das Wochenende 11./12./13. September. Aus heutiger Sicht werden die Spiele zunächst noch ohne oder nur mit ganz wenigen Zuschauern stattfinden. Die Corona-Pandemie bestimmt leider in den kommenden Monaten weiter den Alltag; auch in der Fußball-Bundesliga.  (Zitatende)

 

Ein Spiel noch, dann ist die Bundesligasaison, die ohne Frage als Corona-Saison in die Geschichtsbücher eingehen wird, beendet. Ich hoffe inständig auf eine Rückkehr zur Normalität, habe aber angesichts des massiven Aufflackerns der Pandemie, etwa bei Tönnies in Kreis Gütersloh, meine Zweifel, dass das so schnell geht. Auch in anderen Ländern grassiert die Krankheit weiter stark. Scheiß Corona.

Ich gehe mittlerweile davon aus, dass es der Bundesliga gelingt, die Saison vernünftig zu Ende zu spielen. Das verdient Anerkennung für alle Beteiligten – auch für die Vernunft der Ausgesperrten.

Wir lesen und hören uns gegen Schalke.