Achtelfinal-Rückspiel der UEFA Europa League, SC Freiburg gegen Juventus Turin

Donnerstag, 16. März 2023, 18.45 Uhr *

Europa-Park Stadion, Freiburg *

SC Freiburg - Juventus Turin *

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Sonntagabend gegen 17.30 Uhr. Der SC hat gegen Hoffenheim gewonnen. Ich kann es also gelassen angehen lassen; Die Spieler feiern vor der Südtribüne  mit den Fans und ich kann in aller Ruhe in die Katakomben des neuen Stadions zur Mixedzone gehen. Hier herrscht, anders als im Rest der Bundesliga-Republik, für uns Journalisten noch immer Maskenpflicht. Deshalb hört sich meine Stimme in den Interviews mit den Jungs immer dumpfer und weniger präsent an als die der Spieler. „Da muss ich drüber stehen“, denke ich mir. „Günni“ und „Gregerl“ kommen zum „Rapport“ – dann schlüre ich – etwas müde von insgesamt fünf Stunden Fußball im Radio (U23 und Profis) in den Pressekonferenzraum. Es dauert noch ein wenig bis die Trainer kommen. In der Zeit fallen bei Bremen gegen Leverkusen auf einem der flimmernden Bildschirme zwei Tore… Am Ende der PK sind es drei.

Auch Christian Streich steht mir – wie seit vielen Jahren gewohnt – Rede und Antwort. Danach packe ich auf der Pressetribüne meinen Kram zusammen und verlasse die Stätte des Erfolges auf kürzestem Weg, also quer durch den VIP-Bereich im Erdgeschoss, um zum Parkplatz zu laufen. Mein Sohn Ben, dem ich ein Ticket gekauft hatte, ist nicht da – ich schaue aufs Handy und sehe die Nachricht, dass er schon mit Freunden zurück nach Bad Krozingen gefahren ist; verständlich, ich komme immer erst recht spät vom Job zurück zum Auto.

Dann ist auch schon Montag und im WZO-Verlag erwartet mich viel Arbeit. Hier ist ein kleiner Ausschnitt davon, meine SC-Kolumne für den ReblandKurier am Mittwoch:

 

SC INTEAM

Morgen ist einer der größten Tage in der Vereinsgeschichte des SC Freiburg: Achtelfinal-Rückspiel in der UEFA Europa League gegen Juventus Turin. Nach dem 1:0 für „Juve“, die „Alte Dame“, im Hinspiel, bestehen sogar Chancen auf ein Weiterkommen. Die Auswärtstorregel, nach der auswärts erzielte Treffer bei Punkt- und Torgleichheit doppelt zählen, wurde abgeschafft, was die Angelegenheit in diesem Fall berechenbarer macht. Gewinnt der SC mit einem Tor Differenz, gibt es Verlängerung und eventuell sogar Elfmeterschießen. Ein Sieg mit einem Tor Differenz – das scheint zumindest im Vorhinein nicht ganz ausgeschlossen. Allerdings hat Juventus Turin nicht nur einen großen Namen, sondern vergleichsweise auch sehr viel Qualität im Kader. Einen absoluten Weltklasse-Spieler, wie Angel di Maria, Torschütze beim Hinspiel in Turin, hat der Sport-Club nicht in seinen Reihen. Und auch die anderen Stars in Reihen des italienischen Rekordmeisters sind nicht von schlechten Eltern … Freiburg ist morgen Abend ab 18.45 Uhr (live im Stream bei RTL + und im Radio bei baden.fm) Außenseiter, so viel steht fest. Das Gebaren der Italiener im Umgang mit SC-Fans, deren Karten nachträglich storniert wurden, und mit dem Team von Christian Streich, dem am Tag nach dem Spiel ein angefragter Trainingsplatz verweigert wurde, macht Juventus Turin vor dem Rückspiel nicht gerade zu „best friends“, schon gar nicht auf den Rängen, wo morgen Abend ganz sicher viel „Alarm“ gemacht wird. Es könnte also laut werden und die Hoffnung lebt, dass Mannschaft und Publikum gemeinsam für den sportlichen Kraftakt sorgen, der da lautet, Juventus Turin aus dem Wettbewerb zu kicken.

Schon am Sonntag, zu ungewöhnlicher Stunde – Anstoß ist um 19.30 Uhr –   geht es in der Bundesliga weiter. Der SC spielt beim FSV Mainz 05 (live bei DAZN und baden.fm). Nach dem hart umkämpften Heimsieg gegen Hoffenheim und dem erträumten Highlight gegen Juventus Turin müssen am Ende der zweiten Englischen Woche noch „Körner“ genug da sein, um die athletisch stets sehr intensiv zur Sache gehenden Mainzer zu bekämpfen. Entscheidet sich am Donnerstag gegen Turin, ob der Sport-Club eine Runde weiterkommt, geht es in Mainz um nicht weniger als die Frage, ob Freiburg auch in der nächsten Saison wieder eine Rolle im internationalen Konzert spielt; in der Gruppenphase eines der europäischen Wettbewerbe, sei es Champions League, Europa League oder Conference League. Die ersten sechs oder sieben Plätze der Bundesliga-Tabelle sind dafür relevant. Aktuell beträgt das Polster des SC vor Platz acht satte zehn Punkte. Diesen Abstand gilt es, stets im Auge zu behalten. Ein bis drei Punkte aus Mainz wären hilfreich. (Zitatende)

 

Es ist gerade Dienstagabend und die letzten beiden Seiten der derzeit vier verschiedenen Lokalausgaben des ReblandKuriers lassen noch auf sich warten, bevor ich sie der Endkontrolle unterziehe und zum Druck freigebe. Zeit fürs Tagebuch also…

Am Nachmittag war ich bei baden.fm, habe ein paar formale Sachen geklärt (Belege über Kosten in Turin und so ein Kram) und final mit dem neuen Programmdirektor Frank Januschke über meine Anregung diskutiert, das EL-Spiel gegen Juve intensiver zu übertragen – also mit weniger Musik und mehr Liveeinblendungen als zum Beispiel in der Bundesliga. Frank ist nicht unbedingt Fußballfreak, aber er hat längst erkannt, welche Rolle der SC hier in Südbaden spielt und welchen Stellenwert er für unsere Hörer hat. Und das Rückspiel gegen Juve wird nicht – wie das Hinspiel bei RTL im Free-TV übertragen, sondern nur vom gebührenpflichtigen RTL+ gestreamt. Deshalb mein Vorschlag ein bisschen mehr Gas zu geben bei der Kommentierung; nicht 90 Minuten am Stück aber deutlich intensiver als sonst üblich. Ich sage mal so: Nach jedem Musiktitel eine Liveeinblendung, zumindest bis eventuelle sportlich keine Chance mehr besteht. Sowohl Programmdirektor Frank, als auch Geschäftsführer Christian haben mir Recht gegeben und so wird am Donnerstag Radio-Fußball vom Feinsten über den Äther gebracht. Ich freue mich sehr darauf…

Mein persönliches Vorspiel findet schon am Mittwochabend statt. Auch die U23 hat eine Englische Woche und kickt am Mittwoch um 19 Uhr im Dreisamstadion als Tabellenzweiter gegen den Dritten, SV Wehen Wiesbaden. Auch da sind wir live dabei – ich bin im Stadion und werde mich im Rahmen unserer Lizenz vier bis sechs Mal kurz melden. Das ist ein echtes Spitzenspiel der Dritten Liga und ich kann jedem Fußballfan nur raten, ins Stadion zu kommen, denn die Jungs machen so richtig Spaß, haben zudem die letzten sechs Spiele in Serie gewonnen…

Bevor ich ins Dreisamstadion fahre habe ich noch ein paar andere Termine: Um 13.30 Uhr ist Pressekonferenz zum Juve-Spiel mit Christian Streich und Michael Gregoritsch – beide werde ich interviewen und wir werden die Talks am Abend zwischen 18 Uhr und 19 Uhr, also vor dem Drittligakick, ausstrahlen.

Von der PK beziehungsweise den Interviews fahre ich zum Europa-Park. Dort treffe ich David, einen Story-Teller des Parks. Wir wollen uns an einen Podcast wagen. Arbeitstitel: „Der Schöngeist und die Fußballnase“ – jetzt dürft Ihr raten, wer von beiden ich wohl bin… Wir haben ein paar Sachen vorbereitet und wollen uns morgen an einen „Piloten“ wagen – mal gucken, wie wir miteinander klarkommen. Das Ganze ist im wahrsten Wortsinn eine Schnapsidee, entstanden mit weinseligem Geist auf der Neujahrsfeier des SC im Park. Jetzt bin ich mal gespannt, wie es läuft – oder ob ich schon zu sehr auf das Juve-Spiel abfahre und keine anderen Gedanken mehr hege…

Nach der Aufnahme im SWR-Studio des Freizeitparks geht es dann, wie angekündigt, zum Drittliga-Spitzenknaller.

Auch am Donnerstag wartet vor dem abendlichen Highlight noch ein ganz normaler Arbeitstag auf mich. Ein Blick auf den Tischkalener neben mir zeigt: Zwei Besprechungen am Vormittag, eine digitale PK am Nachmittag – das ist die mit Thomas Stamm von der U23 vor dem Kick in Osnabrück – dann etwas Zeit zu normaler Redaktionsarbeit und dann… geht’s zum Achtelfinal-Rückspiel.

Ich kommentiere das Achtelfinal-Rückspiel in der UEFA Europa League, SC Freiburg gegen Juventus Turin, am Donnerstag ab 18 Uhr live bei baden.fm.

 

Das Fußballspiel

(Mein 1.089. SC-Livespiel am Radio-Mikrofon)

Das nackte Ergebnis – 0:2 für Juve – drückt nicht aus, was die knapp 34.000 Zuschauer, bei leicht reduziertem Fassungsvermögen, im ausverkauften Europa-Park Stadion gesehen haben. Auf Wunsch des italienischen Rekordmeisters waren die Stehränge in der Gästekurve zu Sitzplätzen umfunktioniert worden, vielleicht spricht man ja deshalb bei Juve von der „Alten Dame“. Egal ob stehend oder sitzend, die Zuschauer sahen in der ersten Hälfte ein ausgeglichenes Spiel. Die erste richtig gute Chance hatte der Sport-Club, der couragiert zur Sache ging und so auch zu einigen Eckbällen kam. In der 22. Minute flankte Christian Günter von der Eckfahne und Matthias Ginter stieg im Zentrum hoch zum Kopfball. Der polnische Nationaltorwart Szczesny kann den Ball aber gerade noch parieren, aber so, dass Michael Gregoritisch aus spitzem Winkel zum Nachschuss ansetzen kann – Bremer, einer der Juve-Brasilianer, blockt den Ball ab und lenkt ihn ins Toraus. Es gibt wieder einen Eckball, der aber nicht mehr so sportlich dramatische Folgen hat, wie jener zuvor.  Das Publikum ist in seiner großen Mehrheit glücklich, denn der SC Freiburg spielt auf Augenhöhe mit dem Welt-Club Juventus Turin.

Schiedsrichter der Partie ist ein Niederländer mit türkischen Wurzeln: Serdar Gözübüyük. Der Mann zeigt sich zunächst überaus großzügig und lässt vieles durchgehen; insbesondere das von Minute 1 an zu beobachtende nervige Zeitspiel der Italiener lässt er kritiklos passieren. Nach einer Grätsche im Mittelfeld, für die man Gelb geben kann, wenn man schon vorher streng gepfiffen hat, zückt Herr Gözübüyük in der 26. dann aber plötzlich Gelb gegen Gulde. Eine Karte, die noch Folgen haben wird…

Eine Minute später bejubelt Juve frenetisch einen Treffer von Vlahovivc im Anschluss an einen Lattentreffer der Gäste. Nach den Jubelszenen dann die Enttäuschung bei Juve – wegen einer Abseitsstellung wird das Tor nicht anerkannt. Abseits ist abseits ist abseits – da finde ich hat der VAR seine vollste Berechtigung. Einmal mehr habe ich bei seinem nächsten Eingreifen Zweifel: In der 41. Minute macht Juve enorm viel Druck. Matthias Ginter muss nach einem Schuss von Gatti per Kopf auf der Torlinie klären. Auf dem Weg zum Tor hatte der Ball die Hand von Gulde touchiert. Schiri Gözübüyük hatte alles beobachtet und keine Regelwidrigkeit erkannt. Blöd für Freiburg und letztlich spielentscheidend: Auch jetzt griff der VAR ein. Für ein strafbares Handspiel sprach, dass die Hand von Gulde nicht am Körper anlag, sondern, wenn man so will, die Körperfläche vergrößerte. Gegen ein strafbares Handspiel sprach, dass der Schuss von Gatti aus unmittelbarer Nähe abgefeuert wurde, bevor der Ball Guldes Hand touchierte, dass mithin keine Absicht vorlag und auch kein Vorteil für den SC entstand. Berührung ja, aber unabsichtlich, in einer natürlichen Körperbewegung, keine Spannung auf dem Arm und – nochmal – aus kürzester Distanz… Dennoch unterstellte der VAR wohl, die Nichtahndung sein eine krasse Fehlentscheidung; er schickte Gözübüyük geraume Zeit später an den Bildschirm und der benötigte recht lange, um sich ein (neues) Bild von der Szene zu machen. Dann drehte sich der Mann um, malte den Bildschirm in die Luft und zeigte auf den Punkt. Noch schlimmer, er drehte sich um und zeigte Manuel Gulde, der, wie gesagt, angeschossen worden war, die Gelb/Rote Karte, weil das Regelwerk das wohl erfordert, wenn die Entscheidung „strafbares Handspiel“ lautet. Vlahovic tritt an und versenkt den Ball in der 44. Minute zum 0:1. Jetzt stand fest: In der Gesamtwertung beider Spiele steht es 0:2 und Freiburg muss die zweite Halbzeit des Rückspiels in Unterzahl bestreiten. Schwierig, da noch Hoffnung auf ein Weiterkommen zu hegen…

In der Pause schwor Christian Streich seine Männer auf den ungleichen Kampf in den zweiten 45 Minuten ein. Personell opferte er Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein, den er für das Profidebüt von Innenverteidiger Kenneth Schmidt auswechselte; Nicolas Höfler gab fortan den Solo-Sechser…

Womit niemand rechnete: Auch in Unterzahl spielte der SC absolut auf Augenhöhe mit dem prominenten Gast, der nur noch durch Spielverzögerungen und Gemotze von der Bank auffiel. Jeder im Stadion spürte plötzlich: Wenn hier gleich irgendwann der Ausgleich fällt, ist alles möglich – auch ein Sieg des Außenseiters in Unterzahl. So war es die Hoffnung aller, die es mit dem Sport-Club halten, die zuletzt starb; eigentlich erst spät in der Nachspielzeit, als der eingewechselte Nationalspieler Chiesa nach einem Konter zum 0:2 traf – zu einem Zeitpunkt als Innenverteidiger „Matze“ Ginter längst einen zusätzlichen Mittelstürmer gab…

Und dann war Abpfiff und die wunderbare Reise des Sport-Clubs, begonnen am 8. September 2022 mit dem Heimspiel gegen Qarabag aus Aserbaidschan, ging am 16. März 2023, wenn man so will, vorzeitig zu Ende.

 

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Die Magie des SC Freiburg, seiner Fans und des neuen Stadions zogen mich in den Bann. Obwohl das Team mit 0:2 gegen Juve verloren hatte, wurde es von den Rängen frenetisch gefeiert. Der Jubel war sicher ein Dankeschön für die wunderbare Reise durch Europa und für den couragierten, beinahe heroischen Auftritt in Unterzahl während der zweiten 45 Minuten. Das waren Gänsehautmomente. Schade, dass es dem Welt-Club Juventus Turin in zwei Begegnungen mit dem Newcomer auf dieser Ebene, SC Freiburg, zu einer Sekunde gelungen ist, Sympathien zu wecken. Erst das Stornieren der „tricky“ aber rechtmäßig erworbenen Karten, dann die Verweigerung eines Trainingsplatzes für den SC am Morgen nach dem Spiel in Turin, der Wunsch nach Versitzplatzung der Gästekurve im Stehbereich, das permanente Zeitspiel von der ersten bis zur letzten Minute sowie das Gezeter von der Bank. Im Viertelfinale drücke ich Sporting Lissabon die Daumen…

Die Mixedzone war übervoll, doch die Jungs waren äußerst kooperativ. „Günni“ hatte schon einen Interviewmarathon hinter sich, als er auf dem Weg zum Duschen doch nochmal bei mir stehen blieb und sich befragen ließ… (gute Jungs, eben!) Auch „Gregerl“ und „Flekki“ standen mir 1:1 Rede und Antwort. Später auch Christian Streich, nachdem er sich – wegen des ungeahndeten Zeitspiels des Gegners in der PK in Rage geredet hatte. Erst in der 83. Minute hatte der eingewechselte Iling-Junior Gelb wegen Spielverzögerung gesehen. Als er wenig später erneut den Ball wegschlug drückte Herr Gözübüyük beide Augen zu, ebenso übrigens bei einem gezielten Rückpass der Gäste, den Torwart Sczcesny mit der Hand aufnahm. Neiin, so richtig unparteiisch schien mir der Schiri nicht wirklich zu sein…

Noch aus dem Presseraum versendete ich meine Audio-Interviews an die verschiedenen Adressaten. Zuhause ging die Arbeit aber gleich weiter: Zusammenfassender Nachbericht für den Frühstücksclub bei baden.fm, Vorbericht mit O-Ton vor dem Spiel der U23 in Osnabrück (Samstag, 14 Uhr) und Vorbericht für das Bundesligaspiel Mainz gegen Freiburg, das am Sonntag, zu ungewohnter Zeit, um 19.30 Uhr angepfiffen wird.

Ich stellte dann aber fest, dass der O-Ton von Thomas Stamm – die U23-PKs laufen ja immer digital ab – noch nicht eingetroffen war und dass ich (noch) keinen Bock auf den Vorbericht für Mainz hatte und verschob diese beiden Produktionen auf Freitag. Das Adrenalin ließ aber noch keine Bettruhe zu, sodass ich mir dominikanischen Rum – und nicht so knapp – mit Coke Zero mischte und durch das TV-Programm zappte. Ein bisschen traurig war ich schon, dass die Reise durch Europa auch für mich zu Ende ist. Ich bin aber glücklich und dankbar, sie erlebt zu haben – welch ein Abenteuer, vor allem die Reisen nach Pyräus, Nantes, Baku und Turin – welche Highlights waren fast sämtliche Spiele. Wow, Sport-Club, ich habe es sehr genossen… Dank gebührt auch meinem Auftraggeber und Partner seit 30 Jahren, dem Funkhaus Freiburg mit baden.fm (früher FR 1) für das Vertrauen und die Freiheiten, die Ihr mir lasst, um meinen Job mit der größten Leidenschaft auszuüben und – letztlich – zu leben, mit jeder Faser.

Jetzt gilt es, den Schalter umzustellen und zu realisieren, um was es am Sonntagabend geht: Um nichts Geringeres als um die Möglichkeit, so eine wunderbare Reise durch Europa ein weiteres Mal zu erleben, als Dritter, Vierter, Fünfter oder Sechster der Bundesliga oder – vermutlich ­ – als Siebter in der Conference League; im Notfall auch das… Wenn die Jungs aber am Sonntag in Mainz irgendwie bestehen, einen Punkt holen oder gar gewinnen, geht es für unseren SC tendenziell eher um die Plätze 3 bis 5.

Die kleine Träne im Knopfloch über das Europa League Aus wird bis Sonntagabend getrocknet sein…

Mein Countdown für Mainz sieht wie folgt aus:

Los geht’s heute am frühen Freitagabend mit dem Zweitliga-Spiel Arminia Bielefeld gegen 1. FC Nürnberg bei Sky. Ob ich auch Gladbach gegen Bremen schaue, habe ich noch nicht entschieden; vielleicht auf meinem neuen iPad, so nebenbei. Ich will den Fernseher ja nicht nur für Fußball nutzen und meine liebe Frau damit nerven…

Am Samstag um 11.45 Uhr kickt dann die U15 der SG Markgräflerland mit meinem Sohn Ben in der Landesliga gegen den Rastatter JFV. Das Hinspiel war denkbar eng – der Siegtreffer unserer Jungs war ein Last-Minute-Tor. Es könnte also spannend werden und immerhin geht es um den möglichen Aufstieg in die U15-Verbandsliga; es wäre der zweite Aufstieg der Truppe im zweiten Jahr in dieser Altersstufe.

Vom Homeoffice aus kommentiere ich dann ab 14 Uhr auf Bildschirmbasis das Drittliga-Spitzenspiel zwischen dem VfL Osnabrück und er U23 des SC Freiburg. Letztes Jahr habe ich den Kick live im Stadion Bremer Brücke kommentiert und unsere Jungs haben mit 0:1 die Punkte geholt. Derzeit sind die beiden Kontrahenten die wohl formstärksten Teams der Dritten Liga; die U23 vom SC hat die letzten sieben Spiele in Serie gewonnen…

 

Danach gibt’s im Hause Rischmüller noch ein bisschen Bundesliga-Konferenz bei Sky und irgendwann hoffentlich etwas zu essen…

Am Sonntagmorgen haben die DFB-Stützpunkte aus dem Großraum Freiburg einen sportmotorischen Test. Der Stützpunkt Staufen, bei dem Ben dabei ist, ist um 10.30 Uhr an der Reihe. Ich bringe ihn nach Freiburg (Rotteck-Gymnasium) und tausche während der Übungen meinen privaten Ford Kuga gegen den Toyota Corolla von baden.fm. Nach dem Mittagessen fahre ich dann Richtung Mainz. Vermutlich mit Zwischenstation in Mannheim, wo ich später übernachten werde, Macht ja Sinn, dass ich die Örtlichkeiten schon mal kenne und den Hotel-Schlüsse übernehme. Ich komme ja nach der baden.fm-Bundesligashow und dem Kick in Mainz erst spät wieder dahin. Am Nachmittag habe ich aber Zeit. Das Spiel ist ja erst um 19.30 Uhr, also 17.30 Uhr vor Ort sein – das passt alles…