Das Vorspiel - oder... Vor dem Spiel ist nach dem Spiel
Vorübergehend rutscht der SC durch den 3:0-Sieg gegen Hertha auf Platz vier der Bundesligatabelle – einen Champions League Platz… Ich ahne bereits am frühen Samstagabend, dass das nicht so bleiben wird, sondern dass sich Leipzig am Sonntag wohl in Bochum durchsetzen wird. Mit meinem Rollköfferchen eile ich Richtung Presseparkplatz, was am neuen Stadion stets auch mit einem Bad in der Menge verbunden ist. Das soll aber keine Kritik sein – ich mag den direkten Kontakt mit den Fans und auch das Feedback, das man so einfängt. Diesmal werde ich von einem SC-Fan mit markanter Sonnenbrille angehalten. Er ist vermutlich leicht beschwipst – aber keinesfalls unangenehm. Der Fan feiert mich als „echte und wahre Legende“, outet sich als regelmäßigen Leser des Online-Tagebuchs und meint, ich ginge da mitunter sehr kritisch mit dem SC ins Gericht. „Zu kritisch“, wie er meint. Ich frage nach, was er meint, denn ich kann das nicht ganz nachvollziehen, dann präzisiert der Fan, dass er – na sagen wir mal, meine Genügsamkeit meint. Dass ich in der gegebenen Situation nicht Platz vier einfordere, sondern auf das Erreichen des Saisonziels – 40 Punkte – hinweise. Ich selbst nenne diese Genügsamkeit Realismus. Wer auf die Geldtabelle der Bundesliga schaut, weiß, was ich meine. Ich kann dem Fan und ähnlich denkenden anderen Fans aber versprechen: Wenn der SC das DFB-Pokal-Viertelfinale in Bochum gewinnt (es ist übrigens gerade Mittwochmorgen und die Abfahrt steht schon vor der Tür), dann will ich auch mit diesem wunderbaren Verein ins Finale nach Berlin… Und übrigens: Flug und Hotel für das Pokalwochenende habe ich schon gebucht – der SC ist ja auch noch mit der U19 im Pokalrennen, die schon am 12. März im Dreisamstadion das Halbfinale gegen Borussia Dortmund spielt. Mit zwei Pfeilen im Köcher dachte ich, ich mache nichts falsch, wenn ich schon mal zu günstigen Flug- und Hotel-Preisen reserviere…
Das alles habe ich dem redefreudigen Fan nach dem 3:0 gegen Hertha natürlich nicht erklärt – aber er kann es ja als Stammleser hier nachlesen… Am Europa-Park Stadion verwies ich ihn auf die bald beginnende digitale Pressekonferenz und dass ich schnell zum Auto musste, wo im Übrigen mein Sohn Ben und einer seiner Kumpels auf mich wartete.
Auf der Heimfahrt hörten die uns die Pressekonferenz an. Ich griff nicht ein, da ich ja am Autofahren war.
Der Rest des Wochenendes war die Kommentierung des U23-Sieges bei Viktoria Berlin am Sonntag und viel Fernsehfußball. Dabei hatte ich mit meinem Tipico-Konto Wett-Pech. Ich lag gut im Renne und hätte etwa 250 Euro Gewinn eingestrichen, wenn Borussia Dortmund nicht den Sieg in Augsburg noch aus der Hand gegeben hätte… Mein Ärger hielt sich in Grenzen – trotz zahlreicher Fußball-Wetten, die ich am Gesamtwochenende abgeschlossen hatte, war mein Kontostand am Ende gleichgeblieben. Und den Hunni, den ich da auf dem Wettkonto liegen habe, habe ich irgendwann mal gewonnen. Ich wette nur spielerisch mit höchstens 5 Euro Einsatz pro Wette. Damit fahre ich einigermaßen gut.
Am Montag hieß es: Zeitungskolumne verfassen – und die befasste sich bereits ganz klar mit dem Pokalspiel in Bochum:
SC INTEAM
Heute ist Mittwoch, der 2. März 2022 – ein besonderer Tag für den SC Freiburg. In Bochum, an der berüchtigten Castroper Straße, tief im Westen, wo die Sonne verstaubt, hat das Team von Trainer Christian Streich heute Abend ab 20.45 Uhr (live in der ARD, bei Sky und im Radio bei baden.fm) die Chance, zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte ins DFB-Pokal-Halbfinale einzuziehen. Ein solcher sportlicher Coup wäre insofern besonders wertvoll, weil die üblichen Finalisten und späteren Pokalsieger, wie der FC Bayern München und Borussia Dortmund, im Laufe des Wettbewerbs bereits ausgeschieden sind. Die Chance, das Topevent am Ende jeder Saison, das Pokalfinale in Berlin, 2022 zu erreichen, ist dadurch ungleich größer als in „normalen“ Jahren. Das gilt für den SC Freiburg – genauso allerdings für Bundesligaaufsteiger VfL Bochum, gegen den Flekken, Günter, Höfler, Grifo und Co. heute Abend bestehen müssten, um den Pokaltraum weiter träumen zu dürfen. Welcher Gegner auch immer in einem eventuellen Halbfinale warten würde – es wäre keine unlösbare Aufgabe. Vielleicht hätten die Freiburger in der Vorschlussrunde ja auch endlich mal Losglück und bekämen ein Heimspiel zugelost; im Wettbewerb dieser Saison musste der SC in allen Spielen auswärts antreten: Zu Beginn bei den Drittligisten Würzburger Kickers und VfL Osnabrück, aber auch im Achtelfinale, dem Duell der beiden Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim und SC Freiburg, das die Südbadener in Sinsheim eindrucksvoll mit 1:4 für sich entschieden haben. Heute ist es wieder ein Bundesligaduell, einmal mehr auswärts – in Bochum. Beim Bundesligaduell im Ruhrpott hatte es Ende November einen mehr als glücklichen Sieg der Platzherren gegeben. Nach einem Pfostentreffer von Nico Schlotterbeck vor der Pause hatte Philipp Lienhart zu Beginn der zweiten Hälfte per Kopfball die längst überfällige und verdiente Führung des SC erzielt. Danach standen sich die Schwarzwälder mehrfach selbst im Weg und ließen in teils kuriosen Szenen zu, dass der kampf- und heimstarke VfL das Spiel noch in einen 2:1-Sieg drehte, obwohl der SC über weite Strecken des Spiels die bessere Mannschaft gestellt hatte. Vielleicht gelingt es, mit dem 1:2-Auswärtssieg in Augsburg und dem 3:0 gegen Hertha BSC im Rücken, den Spieß heute umzudrehen. Die Qualität dafür hat der SC fraglos. (Zitatende)
Es ist Mittwochmorgen, 10.30 Uhr. Bis 12 Uhr sitze ich noch im WZO-Verlag und arbeite – dann geht es mit drei Freunden aus meinem örtlichen Rotary Club nach Bochum. Ich bin heute Beifahrer und kann die Auswärtsreise also ganz entspannt angehen. Mit an Bord habe ich eine 3-Liter-Magnumflasche Cuvée Felix aus dem Weingut Fritz Wassmer. Es ist ein Überbleibsel von meinem 60. Geburtstag im September 2020 und der Buddel soll heute Abend geköpft werden – freilich nur im Siegesfall… Wir vier, Andreas, Norbert, Wolfgang und ich übernachten im „Stay Friends Hotel“, direkt am Vonovia-Ruhrstadion. Wie ich höre, wird das Haus heute Abend fest in südbadischer Hand sein, denn auch die versammelten Sponsoren des SC machen mal wieder eine Auswärtsreise und steigen im selben Hotel ab. Ich sag mal so, wenn die Jungs das heute Abend gewinnen… könnte es eine feucht-fröhliche Nacht nahe der Castroper Straße geben.
Rein sportlich liegt mir die 1:2-Niederlage aus dem Bundesligaspiel in Bochum noch schwer im Magen. Andererseits war das ja so rein kurioser Kick, denn der SC war klar besser gewesen. Trotzdem war es nicht nur Zufall, dass die Bochumer gewonnen haben. Speziell in Heimspielen geben die nie auf, kämpfen bis zum letzten Schweißtropfen. Da muss der Gegner hellwach und genauso energiegeladen sein wie die Bochumer. Außerdem muss man in dem Hexenkessel – und das wird es, auch bei nur 10.000 zugelassenen Zuschauern – in den entscheidenden Situationen einen kühlen Kopf bewahren und sich nicht selbst im Wege stehen, wie der SC in der Schlussphase des verlorenen Bundesligaspiels im November.
Ich bin guter Dinge, dass die Jungs das wuppen – sonst hätte ich den Vino je nicht dabei…
Ich kommentiere das DFB-Pokal-Viertelfinale VfL Bochum gegen SC Freiburg am Mittwochabend ab 20 Uhr live in einer Pokal-Sondersendung bei baden.fm.
Das Fußballspiel
(Mein 1.042. SC-Livespiel am Radio-Mikrofon)
Der SC Freiburg steht zu zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte im Halbfinale des DFB-Pokals – die vorangegangenen Viertelfinalspiele, vor neun Jahren in Mainz und jetzt in Bochum, bieten Parallelen: Beide Spiele waren hochdramatisch und gingen in die Verlängerung – hier wurden sie jeweils durch ein weiteres SC-Tor zu Gunsten der Schwarzwälder entschieden. Wie fußballerisch hochklassig das Mainz-Spiel damals war, erinnere ich nicht mehr. Ich denke, solche Spiele leben durch den hop-oder-top-Pokalcharakter von der enormen Spannung und von der von allen Beteiligten eingebrachten Intensität. So war es in jedem Fall im Vonovia Ruhrstadion zu Bochum. Schöner Fußball? Nee? Geile Unterhaltung? Allemal!
Christian Streich hatte für den Pokalfight in Bochum in der Startelf nur einen personellen Wechsel vorgenommen: Talent Kevin Schade ersetzte zunächst den ungarischen Internationalen Roland Sallai. Die ersten 45 Minuten vor 10.000 unter Hochspannung stehenden Zuschauern – 9.000 aus Bochum, 1.000 aus Südbaden – war arm an Höhepunkten. Eine potenziell gute Kopfballchance für „Laufwunder“ Gerrit Holtmann verstrich ohne Torgefahr. Der Kopfballwischer, wie ich ihn in der Liveübertragung bei baden.fm genannt habe, ging klar am Tor vorbei. Holtmann ist einer der schnellsten Sprinter der Bundesliga, Kopfbälle sind aber nicht sein Metier. Ideen entwickeln, Pässe spielen und Flanken schlagen, dazu Standardsituationen – das ist das Metier des Vincenzo Grifo; nicht das Knipsen (hier wären wir bei Nils Petersen). Vince geriet aber in der 26. Minute, nach einer ganz feinen Flanke von Lukas Kübler in eine klassische Knips-Situation, zögert etwas lange, versucht noch eine Finte, schon war der Ball weggegrätscht und die Chance dahin.
In der Schlussphase der ersten Hälfte, ich war selbstverständlich live auf Sendung, bekam ich im Augenwinkel ein Scharmützel im Strafraum der Freiburger mit. Locadia brachte schuppte Philippe Lienhart um, hatte eine Hand dabei recht weit oben – am Hals des Österreichers, wie man inzwischen durch die Fernsehbilder weiß. „Eine Tätlichkeit“ sage ich spontan ins Mikrofon – der Schiedsrichter hat aber nichts gesehen. Das Problem: Es wäre der Moment gewesen, wo der Videoassistent (VAR) seine Sinnhaftigkeit hätte beweisen können. So eine Szene darf ihm nicht entgehen. Er hätte Schiri Schröder dazu auffordern müssen, sich die Szene am Bildschirm anzuschauen – sie schrie nach einer Roten Karte gegen den Bochumer. So blieb die Szene ungeahndet und es ging 11 gegen 11 weiter und mit 0:0 in die Pause.
Nach dem Wechsel lief es dann ähnlich, wie beim Bundesligaduell im November. Kurz nach Wiederbeginn ging der SC mit 0:1 in Führung. Beim Bundesligaduell war das überfällig gewesen, denn der SC war damals als klar bessere Mannschaft aufgetreten; diesmal war die Führung nur deshalb verdient, weil der SC in der Anfangsphase der zweiten Hälfte etwas sortierter und spielerisch besser auf dem Platz war als der VfL Bochum. Lukas Kübler, der viele gute Szenen hatte, spielte zu Kevin Schade, der ebenfalls überzeugen konnte und der Schuss des jungen Nachwuchs-Stürmers von der Strafraumgrenze zwang VfL-Keeper Riemann zu einer Parade. Der Keeper wehrte den Ball zur Seite ab, sodass die Kugel genau vor den Füßen des lauernden Nils Petersen landete und Nils machte, was ein Knipser macht – er knipste; 0:1 in der 51. Minute. Es war ein Treffer, der sich durch gute Szenen der Gäste ein wenig angedeutet hatte.
Wie schon im Bundesligavergleich konnten die Westfalen die südbadische Führung wieder ausgleichen. Diesmal bediente Rexhbecaj mit einer gefühlvollen Rechtsflanke den eingewechselten bulligen Stürmer Sebastien Polter und der köpfte zum 1:1 ein (64.).
Christian Streich war bemüht, durch frische Energie im Angriff für Entlastung zu sorgen und brachte knapp 20 Minuten vor dem Ende, bei einem Dreierwechsel, Roland Sallai, Ermedin Demirovic und Lukas Höler für die abgekämpften Vincenzo Grifo, Nils Petersen und Wooyeon Jeong ins Spiel. Zehn Minuten später kam auch noch ein Talent für ein anderes: Noah Weißhaupt ersetzte Kevin Schade. Wirklich erwähnenswerte Torchancen gab es in der Schlussphase der regulären 90 Minuten aber nicht mehr – es ging in die Verlängerung.
Während der zusätzlichen halben Stunde ging keine der beiden Mannschaften ein hohes Risiko, die Sorge, einen Gegentreffer zu kassieren und dadurch quasi aus dem engen Pokalrennen auszuscheiden war allenthalben spürbar. Es „roch“ extrem deutlich nach Elfmeterschießen… Dann die 120. Minute: Der Sport-Club hat Einwurf im Mittelfeld. Christian Günter führt aus und ein Bochum lässt den Ball über seinen Ascheitel gleiten, verlängert quasi gewollt oder ungewollt nach hinten zum letzten Mann in dieser Szene, dem Innenverteidiger Leitsch. Der entschließt sich, den halbhohen Ball in der Luft an seinen Torhüter Riemann weiterzuleiten, was völlig schief geht. Wie ein nervöses Rennpferd hatte der noch frische, zuvor eingewechselte Roland Sallai den Bochumer Innenverteidiger angelaufen, bemerkte den technischen Fehler von Leitsch und war auch schon am Bochumer vorbeigesprintet. Mit dem Ball am Fuß stürmte der Ungar, verfolgt von Leitsch, Richtung Strafraum, drang in den 16er ein und spitzelte den Ball unter dem aus seinem Tor stürzenden Riemann hinweg ins lange Eck – 1:2 in allerletzter Sekunde… Welch ein Jubel, welch ein Fest!
Das Nachspiel oder nach dem Spiel ist vor dem Spiel…
Bochum ist ein besonderes Pflaster – ein bisschen Fußball so wie früher; dazu, trotz der auf 10.000 Besucher beschränkten Zuschauerzahl, herrscht im Stadion eine enorme Stimmung und elektrisierende Atmosphäre. Entsprechend befreit und glücklich war ich, als alles überstanden war und der SC durch den last-minute-Treffer von Roland Sallai an Ende der Verlängerung das DFB-Pokal-Halbfinale erreicht hatte. Fast schon etwas erstaunt nahm ich wahr, wie intensiv Mannschaft und Betreuerstab jubelten und mit den 1.000 Fans, die hinter dem Tor saßen und standen feierten. Aber ich fühlte mich ja ähnlich. Während ich auf meinen letzten Einsatz in der Livesendung wartete und über Kopfhörer einen rockigen Musiktitel auf die Ohren bekam, stand ich auf, tanzte, jubelte immer wieder mit den Armen und winkte den Fußballern auf dem Platz zu. Was ich nicht wusste, Siggi Faller, Inhaber vom Fallerhof in Bad Krozingen-Hausen und ein sehr engagierter Fußball-Fan, hat das alles mit seinem Handy gefilmt…
Als ich mit meinem Job, den ich einmal mehr (fast) über alles liebte, durch war, packte ich meine Sachen zusammen und lief die 50 oder 100 Meter bis zum nahen Hotel. Auf meinem Zimmer zeichnete ich noch ein paar Sachen für baden.fm auf und fuhr dann runter ins Erdgeschoss, wo unter anderem die Hotelbar und der Restaurant-Saal fest in Freiburger Hand war. Hier stieß ich, mit meiner 3-Liter-Doppelmagnum mit dem ausgezeichneten Cuvée Felix aus dem Weingut von Fritz Waßmer in Bad Krozingen-Schlatt unter dem Arm auf meine Spezis, die schon das eine oder andere Bier gezischt hatten und bester Stimmung waren. Ich erläuterte meinen Plan, die Doppel-Magnum angesichts des Erreichens des Halbfinales durch den SC zu köpfen und mit den Herren zu leeren. Natürlich ging das nicht im Servicebereich des Hotels. Andreas, der quasi en detail in meinen Plan eingeweiht war, trank sein Bier aus und holte aus seinem Zimmer einen Korkenzieher und einen Karton mit sechs feinen Weingläsern. Ich lud den befreundeten SC-Edelfan Dr. Stephan Morbach noch zum Vino ein und bezog schon mal Station in einer der großen Wohnlandschaften des Hotelfoyers. Was soll ich sagen, es wurde ein sehr angenehmer, stilvoller Abend mit netten Leuten und einem feinen Tropfen vom Fritz. Bis drei Uhr genossen wir gute Gespräche, guten Wein und die Qualifikation für das Halbfinale, zu dem wir – egal wann und wo, alle wieder am Start sein wollen. Dass ich schon seit Wochen Flug und Hotel fürs Finalwochenende in Berlin gebucht habe, ließ ich natürlich nicht unerwähnt.
Am Donnerstag um 9 Uhr trafen wir uns zum Frühstück und es ging wieder heim, Richtung Bad Krozingen. Als wir am Darmstädter Kreuz vorbei waren, deutete ich auf die Gegenseite und wies meine Spezis darauf hin, dass ich schon morgen auf der Seite wieder in Sachen SC unterwegs sein würde… Also heute, genau genommen, denn ich schreibe diesen Text am Freitag, kurz vor der Abfahrt Richtung Leipzig.
Heute Morgen in der Morningshow musste ich zu der Frage Stellung nehmen, ob die Belastung vom Mittwoch gegenüber den ausgeruhten Leipzigern nicht ein Nachteil, eine Schwächung sei, wenn das Spiel morgen angepfiffen wird. Ich tat kund, dass das im Falle einer Niederlage ganz sicher der Fall gewesen wäre, dass aber das herausragende Erfolgserlebnis auch wie „Mental-Doping“ wirken und helfen könne. Auch das Thema Rotation sprachen wir an. Ich wies darauf hin, dass „Chico“ Höfler wegen seiner Gelb-Sperre ja ohnehin ersetzt werden müsse – hier bietet sich der komplett frische Janik Haberer an, oder – mit Blick auf die Zukunft – vielleicht auch Top-Talent Robert Wagner aus der U23. Der Jungprofi, ab Sommer fester Bestandteil des Bundesligakaders, war schon Mitglied der Reisegruppe in Bochum gewesen, wenn er auch nicht auf dem Spielberichtsbogen auftauchte; er war da, ich habe ihn erkannt. Und vorne im Angriff könnten natürlich die Jungs auflaufen, die natürlich zum Stammpersonal zählen aber in Bochum weniger Spielzeit bekommen haben und entsprechend weniger Belastung. Ich rede von Tor-Held Roland Sallai aber auch von Lucas Höler und Ermedin Demirovic. Durchaus denkbar, dass zwei von denen oder auch alle drei morgen in der Startelf stehen. Und dann schaeun wir mal. Leipzig ist gut drauf, alle sind punktgleich und es geht um Platz vier. Bangemachen gilt nicht.
Ich fahre gleich erstmal nach Frankfurt/Main, wohne mal wieder im kultig-verrufenen Hotel Angel. Von da aus fahre ich dann morgen in knapp vier Stunden nach Leipzig. Abends geht es über den gleichen Weg mit abermaliger Übernachtung im Angel zurück. Das hat sich in der vergangenen Saison bewährt. Mein Pflichtprogramm heute Abend ist natürlich Arminia gegen Augsburg. Trage schon den ganzen Tag das Nostalgietrikot der Arminia aus der Saison 70/71, als ich damals Fußball- und Arminia-Fan wurde. Das Shirt wurde neulich auf den Markt gebracht und ich habe natürlich sofort zugeschlagen. Heute drücke ich meinem Heimatclub einmal mehr die Daumen…
Ab morgen bin ich dann wieder von Kopf bis Fuß auf den Sport-Club eingestellt…
Ich kommentiere das Bundesligaspiel Leipzig gegen SC Freiburg am Samstag ab 15 Uhr in der baden.fm-Bundesligashow.
Das Fußballspiel
Mein 1.043. SC-Livespiel am Radio-Mikrofon