Hinspiel der Europa-League-Playoffs um den Einzug ins Achtelfinale, RC Lens gegen SC Freiburg

Donnerstag, 15. Februar 2024, 21 Uhr *

Stade Bollaert-Delelis, Lens *

RC Lens - SC Freiburg *

Das Vorspiel

 

Die Auswärtsspiele auf europäischer Ebene waren und sind immer beruflich und auch privat absolute Festtage für mich. Besondere Highlights waren die Premiere in Prag, das Spiel auf Augenhöhe mit Feyenoord damals in Rotterdam, die beiden Triumphzüge in Piräus und auch – ergebnisunabhängig – die Trips nach Turin zu Juventus und nach London zu West Ham United. Da zählte halt jeweils das olympische Motto, „Dabeisein ist alles“. Der Sport-Club hat es ermöglicht. Fasst hätte ich vergessen: Auch Nantes war natürlich ein Highlight – was sage ich, alle internationalen Pflichtspiele in der Fremde waren megageile Abenteuer für mich als begleitenden Radioreporter; ausnahmslos… obwohl: Eine Ausnahme gab es dann doch: 2001 in Puchov. Da stimmt zwar auch das Beiprogramm, aber als am Spieltag, dem 11. September, in New York das World Trade nach den unvorstellbaren Flugzeugattacken in sich zusammenbrachen und die Welt einen Moment lang still stand und sich nachhaltig verändern sollte, als meine Radioübertragung – völlig zurecht – aufgrund der Ereignisse abgesagt wurde, als ich auf einer Tribüne sitzend, schlechte bis gar nicht informiert, Zukunftsängste spürte, als der BILD-Kollege Frank Ernst plötzlich, basierend auf irgendeiner Nachricht rief, „die Russen machen mobil!“, da konnte ich die Europa-Cup-Reise nicht mehr genießen.

Alle anderen waren unvergessliche Momente einer seit 30 Jahren andauernden Fußball-Traumwelt, in der ich mich beruflich verwirklichen darf.

Und jetzt steht das nächste Kapitel an: Im nordfranzösischen Lens steht am Donnerstag, 15. Februar, das Play-Off-Hinspiel der Europa League beim dortigen Racing-Club an, der seine Vereinsfarben mit „Blut und Gold“ beschreibt.

Der Sport-Club muss in der schwersten Saisonphase seit etwa drei Jahren diese Herausforderung angehen. Nach drei Niederlagen in Serie in der Bundesliga - das hat es seit 2021 nicht gegeben - und angesichts von fünf verletzten Innenverteidigern ist die Stimmung und sind die Voraussetzungen nicht optimal. Und es sind k.o.-Spiele, was taktisch nicht ganz uninteressant ist. Ein Unentschieden, eine knappe Niederlage mit maximal zwei Toren Differenz – besser nur eins – könnten eine gute Vorlage für das Rückspiel am Donnerstag, 22. Februar, im Europa-Park Stadion sein. Andererseits sollte man sich als Tabellensiebter der Fußball-Bundesliga nicht vor dem Sechsten der französischen Ligue 1 nicht ins Hemd machen… Es muss ja kein 4:0-Auswärtssieg dabei herauskommen, wie letztes Jahr in Nantes. Das wird es auch nicht, denn Lens ist eine Kategorie höher angesiedelt als der FCN; Lens ist aber auch nicht West Ham oder Borussia Dortmund, sondern irgendwie dazwischen. Fakt ist: die Nordfranzosen sind besonders heimstark und aktuell gerade mit einer sehr soliden Defensive ausgestattet. Gegen die aus Katar finanzierte Übermannschaft der Ligue 1, Paris Saint-Germain, setzte es zwar vor gut vier Wochen eine 0:2-Niederlage, aber seither liefert der RC Lens ab: 0:2-Auswärtssieg beim FC Toulouse, 0:1-Auswärtssieg beim FC Nantes und letzten Samstag gab es ein 3:1 gegen Racing Strasbourg. Drei Siege in der Phase, in der unser SC drei Mal verlor – in Bremen, gegen Stuttgart und in Dortmund.

Als Frankreichs Vizemeister durfte der RC Lens in dieser Saison an der UEFA Champions League teilnehmen. Hier wurde das Team aus der Kleinstadt unweit von Lille, dessen Stadion mehr Zuschauer fasst als die Stadt Einwohner hat, aber meistens ausverkauft ist, in der Gruppe B Tabellendritter. So kamen die Playoffspiele gegen einen Tabellenzweiten der UEFA Europa League zu Stande, gegen den SC. Angesichts des Hinspiels im atmosphärereichen Stade Bollaert-Delelis sticht die Heimbilanz auf internationalem Niveau ins Auge. Ich habe sie – neben einigen anderen wissenswerten Dingen in meinem Kommentar für den morgigen ReblandKurier dargestellt. Hier der Text aus meinem Manuskript:

Der Kommentar

„Wir stehen vor einem großen Spiel“

von Frank Rischmüller

Angesprochen auf das morgige Europa-League-Spiel in Lens (live bei RTL und baden.fm, Rückspiel am 22. Februar in Freiburg), scheut sich SC-Trainer Christian Streich nicht, die Bedeutung des internationalen Vergleichs als außergewöhnlich hervorzuheben: „Wir stehen vor einem großen Spiel. Wir arbeiten jeden Tag und seit so vielen Jahren dafür, dass wir solche Spiele bestreiten dürfen.“

Zur Einordnung: Erst zum zweiten Mal in seiner 120-jährigen Vereinsgeschichte hat sich der SC Freiburg für eine Fortsetzung eines europäischen Wettbewerbs im neuen Jahr qualifiziert. Im Vorjahr zog Freiburg als souveräner Gruppensieger der Europa League ins Achtelfinale gegen Juventus Turin ein. Trotz der beiden knappen Niederlagen gegen den Weltclub aus Italien war es ein großes Erlebnis für den Club und seine Fans, dabei zu sein. In dieser Saison setzte sich der SC in seiner Europa-League-Gruppe gegen Olympiakos Piräus und Backa Topola durch und belegte hinter West Ham United aus London Platz zwei. Um erneut ins Achtelfinale des Wettbewerbs vorzudringen, muss sich der Bundesligist jetzt im Februar, in sogenannten Playoffs, gegen einen „Absteiger“ aus der Champions League, den Tabellendritten seiner CL-Gruppe und französischen Vizemeister RC Lens durchsetzen. Der Traditionsverein aus dem einstigen Steinkohlerevier in Nordfrankreich ist bekannt für seine Heimstärke und eine große, besonders enthusiastische Fanbewegung.  Sportlich ist der Racing-Club, der keines seiner Champions-League-Heimspiele verloren hat, sondern Arsenal London und den FC Sevilla besiegte und gegen PSV Eindhoven unentschieden spielte, eine große Herausforderung, zumal die Platzherren in der französischen Ligue 1 aktuell fast alle Spiele ohne ein  Gegentor gewinnen.  Doch auch die begleitenden SC-Fans sind morgen herausgefordert, den Ruf des deutschen Fußballs und seiner Anhänger aufzupolieren. Lens ist diesbezüglich ein tragischer Schandfleck der Geschichte. Am 21. Juni 1998 kam es im Rahmen des WM-Spiels Deutschland gegen Jugoslawien in Lens zu Straßenschlachten zwischen Hooligans und der Polizei. Der Gendarm Daniel Nivel erlitt dabei schwerste Kopfverletzungen, fiel sechs Wochen ins Koma und ist seitdem schwerbehindert. Die Bilder der furchtbaren Prügelszene gingen um die Welt. Das war eine hässliche Fratze des deutschen Fußballs. Mein Appell an die Fans: Seid gute Gäste! Und an die Mannschaft gerichtet: Überrascht uns alle! Wir wollen noch mehr große Spiele mit Euch erleben! (Zitatende)

 

Zusammengefasst lässt sich sagen: Die Hürde in Lens ist hoch, aber nicht unüberwindbar. Ich vertraue unserer Truppe. Vielleicht tut es den Jungs gut, dass das Spiel am Donnerstag in einem anderen Wettbewerb stattfindet als die die Misserfolge der jüngsten Vergangenheit.

Lens liegt in etwa so weit von Freiburg entfernt wie meine Heimatstadt Bielefeld oder auch nur unbedeutend weiter als Dortmund, wo ich am Freitag war. Deshalb fiel die Wahl nach dem passenden Verkehrsmittel auf den baden.fm-Corolla. Morgen Früh, also am Mittwochmorgen, um 9 Uhr geht es los. Mit an Bord sind dann die Kollegin Daniela Frahm, sowie mein Sohn Ben (Schulferien!) und mein Schwiegersohn Fabian. Von Bad Krozingen aus geht es über Breisach und Colmar in Richtung Nancy und dann an Reims vorbei bis tief in den Norden des Nachbarlandes, nach Lens. Laut Computer sind es 552 km für die gut sieben Stunden veranschlagt werden.  Mit Mittagspause würden wir also gegen 17 Uhr am Zielort ankommen. Daniela übernimmt vor Ort mein schon vor vielen Wochen reserviertes Hotelzimmer, ich selbst gehe mit den Jungs in ein von Fabian bei Airbnb entdecktes Reihenhaus – nur zwei km vom Stadion entfernt. Mit an Bord ist auch eine Drei-Liter-Magnum-Flasche von meinem Lieblingswein (Cuvée Felix von Fritz Waßmer), den mir meine fußballaffinen Komplizen vom Rotary Club anlässlich meiner Jubiläumsparty letzten Samstag im Dreisamstadion geschenkt haben. Die leeren wir dann nach dem Spiel – hoffentlich mit einer tollen sportlichen Perspektive fürs Rückspiel. Nach dem Spiel ist also „Treffpunkt Reihenhaus“… Die Rotary-Jungs reisen mit einem weiteren Gast, in Summe fünf Männer, am Spieltag direkt an.

Ich komme schon am Mittwoch, da es ja eine Dienstreise ist… ich muss, will, darf in Lens arbeiten… Am morgigen Mittwoch um 19 Uhr ist im Stade Bollaert-Delelis eine Pressekonferenz mit Christian Streich und einem noch nicht näher bekannten Spieler – vielleicht wird es ja Kiliann Sildillia; als Franzose wäre er prädestiniert und gut Deutsch kann Kiliann auch. Ich hatte ihn schon einmal am Mikrofon, daher weiß ich das. Also ich rechne in der PK mit Streich und Sildillia. Beim Presseprecher Sascha Glunk sind die zwei Interviews angefragt. Sie werden üblicher Weise nach der PK aufgezeichnet und noch am selben Abend im Programm von baden.fm ausgestrahlt. Moderator Conny Ferrin ist instruiert.

Neben den redaktionellen Aufgaben werde ich am Mittwochabend im Stade Bollaert-Delelis natürlich den eigentlich obligatorischen Technik-Check vornehmen. Nicht dass ich, wie in Serbien, wo ich darauf verzichtet hatte, oder in Bremen, wo das LAN-Netz defekt war auf Telefontechnik zurückgreifen muss…  Am Mittwochabend ist noch Zeit genug, sich auf die technischen Gegebenheiten einzustellen. Ich gehe aber fest davon aus, dass – wie schon in Nantes – auch in Lens auf der Pressetribüne ein barrierefreier Zugang zum LAN-Netz gegeben ist. Aber checken werde ich es…

Am späteren Abend werde ich mit den mich belgleitenden Jungs, denke ich, schön essen gehen und den französischen Lebensstil genießen.

Der Donnerstag wird – wegen des späten Anstoßtermins um 21 Uhr lang. Deshalb gilt es am Morgen lange auszuschlafen – entsprechend kann der Mittwochabend etwas länger gehen…

Am Donnerstag läuft am Morgen ein Vorbericht von mir, gesendet direkt aus Lens, üblicher Weise produziert nach der PK vor Ort, außerdem schlachtet die baden.fm-Nachrichtenredaktion die O-Töne aus den Interviews aus. Apropos Interviews: Inzwischen weiß ich, dass nicht Kiliann Sildillia, sondern Kapitän Christian Günter, der nach seiner langen Verletzung und der Genesung inzwischen wieder fit ist und nach Kurzeinsätzen gegen Stuttgart und in Dortmund sowie 90 Minuten Spielpraxis in der Dritten Liga gegen Bielefeld, angesichts seiner Erfahrung vielleicht sogar ein Kandidat für die Startelf in Lens ist.

Am Donnerstagnachmittag liefere ich üblicher Weise noch einen eher bunten, also nicht fußballzentrierten Beitrag aus Lens und dann läuft irgendwann auch schon der Countdown. Ben und Fabian wollen sich dem Fanmarsch anschließen - ich werde mich frühzeitig zum Stadion aufmachen. Zielzeit: 19 Uhr am Arbeitsplatz auf der Pressetribüne. Um 20 Uhr beginnt die Sondersendung mit Noah Schönberger als Moderator bei baden.fm. Erste Liveschalte dann um 20.15 Uhr, schätze ich. Anpfiff ist um 21 Uhr.  Nach dem Schlusspfiff und der letzten Livereportage sammele ich dann Interviews mit Spielern ein, besuche die Pressekonferenz, führe das Trainer-Interview durch, verfasse und produziere einen Nachbericht für den Freitagmorgen und schicke alles ans Funkhaus. Doch damit nicht genug: Wegen werblicher Verpflichtungen läuft am Freitag in der Morningshow auch der Vorbericht für das Bundesligaspiel am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt. Den verfasse und produziere ich dann auch noch und schicke alles ans Funkhaus. Danach wird sich der Zeiger der Uhr zwischen Mitternacht und 1 Uhr nachts bewegen. Und erst dann öffnen wir im Airbnb-Reihenhaus in Lens den 3-Liter-Buddel Cuvée Felix vom Fritz bzw. von meinen Rotary-Spezis. Danach ist dann – meist etwas ergebnisabhängig – Ende offen.

Ich hoffe, bete und drücke fest die Daumen, dass es nicht meine letzte Europa-League-Auswärtsreise mit dem Sport-Club ist. Nicht, dass ich in absehbarer Zeit meinen Ausstieg plane, keine Sorge, aber es könnte ja auch mal so ein paar Jahre mit Tabellenmittelfeld oder gar Abstiegskampf geben. Das alles ist bei dem Budget, mit dem der SC arbeitet, eine realistische Möglichkeit. Europa-League-Teilnahme ist kein Selbstgänger, sondern Ergebnis akribischer, minutiöser Arbeit und sehr viel Talent und Qualität der Beteiligten. Es ist ein Segen, dass wir das jetzt schon zwei Jahre in Folge, stets inklusive „Überwintern in Europa“, erleben dürfen – auch deshalb genieße ich das so sehr…

Ich kommentiere das UEFA-Europa-League-Playoff-Spiel RC Lens gegen SC Freiburg am Donnerstag ab 20 Uhr bei baden.fm.

 

Das Fußballspiel

(Mein 1.131. SC-Livespiel am Radiomikrofon)  

Sorry für die Verspätung...

Der SC Freiburg hat im ausverkauften und wirklich beeindruckend stimmungsvollen Kult-Stadion "Stade Bolaert Delelis" in Lens eine richtig starke Leistung geboten - vor allem im "Spiel gegen den Ball". Das war vorher nicht wirklich absehbar, tauchte doch, aus der Not geboren, in der Dreier-/Fünferkette des SC ein Name auf, der lange nicht gespielt hatte und noch nie in seiner Profikarriere in einer Abwehrkette: Der gelernte "Sechser" Yannik Keitel - ein Eigengewächs aus der Freiburger Fußballschule. Als zentrales Glied der Kette bot der Breisacher Junge in Lens eine Top-Leistung, gehörte, neben dem agilen und in der Bundesliga leider gesperrten Merlin Röhl, zu den besten Freiburgern.

Beim Auswärtsspiel in Nordfrankreich bot aber die gesamte Mannschaft eine betont konzentrierte und diszipilnierte Leistung. Wenn der heimische Racing-Club den Ball hatte, befand sich in der Regel das komplette Gästeteam vor dem Ball. Diese Kompaktheit ließ den favorisierten französischen Vizemeister kaum zu aussichtsreichen Abschlüssen. Das war top!

Im Angriff haderten die Freiburger und ihre rund 2.000 mitgereistern Anhänger mit dem Pech und dem Schicksal: Vor allem in zwei Situationen lag ein Treffer in der Luft und wäre unter dem Strich wohl auch verdient gewesen: In der 19. Minute traf der quirlige Roland Sallai nurt die Querlatte und kurz nach der Pause bot sich dem Dauerläufer im MIttelfeld, Maximilian Eggestein, eine riesen Möglichkeit: Der sympathische Niedersachse konnte - unter Bedrängnis - aus fünf, sechs Metern draufhalten. Maxi wählte die Möglichkeit Flachschusss, was dem früheren Augsburger Danzo aus der RCL-Abwehr die Möglichkeit gab, den Ball so gerade noch von der Linie zu kratzen. So endete das Spiel 0:0 unentschieden. Es war aber ein 0:0 der unterhaltenden und hochklassigen Sorte. Das Spiel hat Spaß gemacht und lässt für das Rückspiel am Donnerstag, 22. Februar, alle Chancen.

 

Das Nachspiel oder "nach dem Spiel ist vor dem Spiel"

Die Liveübertragung aus Lens lief, nach etwas Aufregung wegen technischer Probleme vor Beginn der Sendung, einwandfrei. Die Presseabteilung und die Stadiontechnik der Franzosen waren sehr hilfreich. Vielen Dank dafür!

Nach dem Abpfiff des aufregenden Spiels, packte ich schnell meinen Kram zusammen, bat dann den mich begleitenden Freund und Kollegen Andreas vom ReblandKurier, meinen grünen Rollkoffer zu übernehmen, während ich in die MIxedzone eilte. Hier wurden uns vor der kurzen PK  mit Christian Streich Merlin Röhl und nach der PK Yannik Keitel zugeführt, die beiden auffälligsten SC-Spieler des Abends. Als auch der Interview-Teil meines Jobs erledigt wart, ging es auf den Presseparkplatz, wo ich wieder auf Andreas und meinen Koffer traf. Unsere anderen begleutenden Freunde hatten das Spiel, genau wie mein Sohn Ben und Schiegersohn Fabian, im Fanblock verfolgt und waren noch gasr nicht da, da die Auswärtsfans in Lens erst sehr spät aus dem Block gelassen wurden, um unangenehme Begegnungen beim Abmarsch zu verhindern. Als dann alle eintrudelten stellte sich heraus, dass Ben und Fabian zu Fuß zu unserem Häuschen zurückgelaufen waren - das war ja nur zwei Kilometer vom Stadion entfernt. Wir anderen fuhren nun mit unseren zwei Autos hinterher. 

Im Airbnb-Haus wurde dann die 3-Liter-Magnum-Flasche "Cuvée Felix", die mir meine Freunde aus dem Rotary Club bei meinem Umtrunk am Wochenende zuvor zum Dienstjubiläum geschenkt hatten, geköpft und auch geleert. Bevor ich selbst mehr als ein zwei Schlückchen von dem edlen Tropfen aus dem Hause Fritz Waßmer in Bad Krozingen-Schlatt zu mir nahm, schrieb ich den zusammenfassenden und wertenden Nachbericht (so die Aufgabe), bat meine Mitstreiter kurz um Ruhe und zeichnete den gesprochenen Text mit meinem iPhone auf. Als nächstes schrieb ich, vor dem Hintergrund des hinter uns liegenden Euro-League-Spiels, die Vorschau auf das Bundesliga-Heimspiel gegen Frankfurt und bat wieder um einen Moment der Ruhe. Erneut zeichnete ich meinen "Aufsager" mit dem iPhone auf und verschickte dann das Material mit den entsprechenden Hinweisen für die werbliche "Verpackung" und die notwendigen Anmoderationen ans Funkhaus nach Freiburg. 

Dann atmete ich durch und ließ  mir einschenken...  Ben ist noch zu jung für Wein, Jörg ist kein Weintrinker und hatte als Fahrer zudem andere Gründe Biermischgetränke mit minimalem Alkoholgehalt zu trinken. Blieben Andreas, Fabian, Norbert und Uwe für die Super-Magnum. Wir schafften sie locker. Bei den letzten Gläsern waren die anderen Jungs bereits aufgebrochen, da sie noch zu ihrem Hotel in Arras fahren mussten. Fabian und ich ließen den Abend also weinselig ausklinken. Ich hörte mir dabei meine verschickten Audioproduktionen für das Frühprogramm von baden.fm noch einmal an und war ganz zufrieden mit mir, was natürlich auch am Cuvée Felix geleben haben mag. 

Freitagmorgen: Nach dem Frühstück holten wir Daniela Frahm, die m ein Hotelzimmer übernommen hatte, ab und starteten gegen 10.30 Uhr die Heimreise. Nach sieben Stunden Autobahn - eine längere Unterbrechung zum essen war dabei - hatten wir es geschafft. Apropos geschafft - das war ich auch. Also beschloss ich, den Autotausch in der Tiefgarage am Funkhaus auf Samstagmorgen zu verschieben und gönnte mir ein Stündchen Entspannung auf dem heimischen Sofa, bevor ich - im Homeoffice vor meinem 55-Zoll-Bildschirm sitzend - das Spiel der U23 in Ingolstadt bei baden.fm kommentierte. Endlich gelang den Jungs mal wieder ein Sieg! Erst drehte Ingolstadt die  frühe Freiburger Führung in ein 2:1, doch die SC-Talente glichen in der Schlussphase aus, was hoch verdient war, und trafen ganz am Ende der Nachspielzeit durch Maxi Breundig sogar zum 2:3-Siegestreffer. Da ich live auf Sendung war - Schlussphase halt - hatte ich den Treffer im Livekommentar und feierte ihn so richtig ab. Toooooooooooooor für den Sport-Club!!! Ich glaube, von Homeoffice war da nicht viel zu spüren...

Und schon stand der 22. Bundesliga-Spieltag vor der Tür. Der SC empfing die Frankfurter Eintracht.

Fortsetzung folgt... (Ich habe Rotary-Meeting mit Mittagessen)...

Zurück zum Tagebuch: Zeitungsproduktion am Montag und Dienstag, Lens-Reise, PK und Vorberichterstattung am Mittwoch, Europa-League-Spieltag mit Liveübertragung und anschließender Nachtsitzung mit Freunden am Donnerstag, Rückreise und U23 im Homeoffice am Freitag... der Samstag war mein einziger freier Tag der Woche; Das heimische Sofa, die Familie und Fernseh-Fußball standen am 17. Februar im Zentrum meiner Aktivitäten und Interessen, denn ich war völlig fertig. Bin ja keine 30 mehr. 

Am Sonntag war dann Schlafen bis 11 Uhr angesagt. Und schon lief wieder der Countdown. Um 12.30 Uhr kickte Ben mit seiner U17 der SG Markgräflerland gegen die SG Rebland. 30 Minuten sah ich zu - es stand 0:0 (Endstand 1:1) - dann, um 13 Uhr, fuhr ich von Bad Krozingen aus zum Europapark-Stadion...