Ich glaub, es geht schon wieder los... ;-)

Ende der Sommerpause

Testspiele und dann Pokal

Hintergründiges aus der Sportradio-Welt

Ende Sommerpause

 

Mit dem erfolgreichen Testkick beim FC St. Gallen in der am 30. August arg verregneten Schweiz stand für den SC Freiburg der erste Härtetest auf dem Vorbereitungs-Programm. Ich hatte die Fahrt über Zürich und dann Richtung Bodensee gerne auf mich genommen; zum Einen konnte ich die Reise mit privaten Besuchen verbinden – so blieben meine Frau und Tochter bei Verwandten, die in der Nähe von Zürich leben, während ich mit meinem Sohn Ben und dessen Freund Finn weiter nach St. Gallen gereist bin. 1.000 Zuschauer (inklusive Pressevertreter) durften der Partie beiwohnen, weshalb ich die Jungs mit ins Stadion nehmen konnte; eigentlich waren die Karten nur an Schweizer Fans ausgegeben worden, die Unterstützung und ein freundliches Entgegenkommen des Pressesprechers des Schweizer Erstligisten (natürlich im Vorfeld telefonisch abgeklärt) ebnete aber den Weg für meine Begleiter, die – beide im neuen SC-Trikot gedresst – eine Riesenfreude hatten; dabei zu sein und einen wirklich starken SC zu sehen. Meine Eindrücke vom Spiel habe ich in meiner Kolumne für die Wochenzeitungen am Oberrhein zu Papier gebracht, die am Mittwoch, 2. September, erschienen sind. Hier der Wortlaut:

 

SC INTEAM

Die Pflichtspiele beginnen für den SC Freiburg am Sonntag, 13. September, um 18.30 Uhr mit dem DFB-Pokalspiel beim Drittligisten SV Waldhof Mannheim (live bei Sky und baden.fm).  Beim ersten wirklichen Härtetest der sechswöchigen Vorbereitungsphase, dem Testspiel über vier Mal 30 Minuten beim Schweizer  Vizemeister FC St. Gallen, bewies der  Bundesligist am vergangenen Samstag vor 1.000 handverlesenen und mit Abstand sitzenden Zuschauern im schmucken Stadion Kybunpark beachtliche Frühform. Bei Dauerregen und Donnergrollen dominierte der SC seinen engagierten Gegner fast über die gesamte Spielzeit. Wie schon in den Testspielen gegen die Zweitligisten Karlsruher SC (1:1) und Dornbirn aus Österreich (8:1), favorisierte Trainer Christian Streich gegen die qualitativ gut besetzten  Schweizer eine 4-4-2-Formation. Abgesehen vom Sturmzentrum dürfte in den ersten 60 Minuten von St. Gallen bereits so etwas wie die im DFB-Pokalspiel in Mannheim zu erwartende Startelf auf dem Platz gestanden haben. Mark Flekken ist als neuer erster Torwart gesetzt, die Viererkette mit Jonathan Schmid, Philipp Lienhart, Dominique Heintz und dem neuen Mannschaftskapitän Christian Günter wirkte souverän und ließ außer ein paar Distanzschüssen nichts zu. Rückkehrer Keven Schlotterbeck fehlte nach muskulären Problemen im Trainingslager in St. Gallen im Testspiel-Kader. Der Innenverteidiger sitzt beim Kampf um die Stammplätze aber Dominique Heintz im Nacken und ist zudem erster Kandidat für die zentrale Position bei einer Formation mit drei Innenverteidigern. Konkurrenzkampf in der Abwehr, trotz des Abgangs von Robin Koch, der am Wochenende einen Vertrag bei Leeds United unterschrieben hat…

Im zentralen Mittelfeld ist Stratege Nicolas Höfler gesetzt. Neben ihm, auf der sogenannten Doppelsechs,  hat das  Breisacher Talent Yannik Keitel große Fortschritte gemacht. Der Blondschopf ist nicht nur ein ernstzunehmender Startelf-Kandidat, sondern wurde zudem am Wochenende erstmals für die U21-Nationalmannschaft (nach-)nominiert. Keitel macht seinen Weg, das scheint vorgezeichnet. Die Freiburger Fußballschule liefert weiter Top-Talente …

Im Offensivbereich hatten sowohl die Außenspieler Roland Sallai und Vincenzo Grifo, als auch die Doppelspitze, gebildet aus Neuzugang Ermedin Demirovic und Rückkehrer Wooyeong Jeong gute Szenen und Torchancen, es fehlte letztlich aber an der Durchschlagskraft – sprich, an den Toren. Die ersten 60 Minuten in St. Gallen verliefen torlos. Als dann Lucas Höler und Nils Petersen kamen, wurde deutlich, wer derzeit im Sturmzentrum die Nase vorne hat. Petersen bereitete zwei Treffer vor, Höler netzte zwei Mal ein. Fazit: Die Defensive steht, Grifo und Sallai müssen vorne an der Präzision ihrer Abspiele feilen, zentral sind Höler und Petersen zunächst erste Wahl. (Zitatende)

 

Am Rande des Spiels in St. Gallen war zu erfahren, dass der FC Basel ein für Samstag, 5. September, geplantes letztes Testspiel des SC vor dem Pokalauftritt in Mannheim hat platzen lassen. Christian Streich war „not amused“ über diesen Umstand, der im Wesentlichen wohl auf den Trainerwechsel in Basel zurückzuführen ist. Offizielle Begründung ist die Abstellung einiger Leistungsträger wegen der Länderspielpause, nur war das ja schon klar, als der Kick verabredet worden war.

In Deutschland wird im Übrigen zunächst weiter ganz ohne Zuschauer gekickt. Diesen Satz stelle ich voran, bevor ich die Meldung vom heutigen Donnerstag, 3. September, übernehme, dass der SC statt am Samstag gegen Basel nun am Sonntag, 6. September, um 14 Uhr gegen den polnischen Erstligisten Górnik Zabrze antreten wird. Vom Spiel gibt es einmal mehr einen Livestream des SC im Internet zu sehen – ob und gegebenenfalls in welcher Form ich auch bei baden.fm etwas mache, weiß ich zur Stunde noch nicht, da eine Liveübertragung einen gewissen Aufwand mit sich bringt und die Meldung vom Testkick je noch ganz frisch ist. Fest steht, dass ich spätestens das DFB-Pokalspiel bei Waldhof Mannheim, also am Sonntag, 13. September, um 18.30 Uhr wieder live kommentieren werde – danach dann natürlich auch die Bundesligaspiele unseres SC.

Was dabei in den ersten Saisonspielen noch gar nicht auffällt, weil ich im Stadion ja leider (fast) alleine sein werde – nach vierjähriger Partnerschaft endete in der Sommerpause, in beiderseitigem Einvernehmen und in aller Freundschaft, meine Ausrüstervereinbarung mit SC-Ausrüster Hummel.  

Ich freue mich aber sehr, dass nun alles darauf hinausläuft, dass ich künftig vom „Intersport HAAF“ und PUMA für meine Reportereinsätze im Stadion und alle sportaffinen Moderationsjobs etc. ausgestattet werde.  Hintergrund dieser Sportswear-Geschichte ist, dass ich meinen Switch vom Redaktionsleiter im WZO-Verlag – häufig genug im dunklen Anzug – zum emotionsgeladenen Radioreporter von baden.fm sehr gerne auch optisch dokumentiere, indem ich mir quasi eine zweite Haut überziehe. Wenn das dann über einen kleinen Werbedeal auch noch zusätzlich interessant für mich ist, warum eigentlich nicht? Ich hatte mir zwar, als ich mich entschlossen hatte, das neue Angebot von Hummel nicht anzunehmen, kurz überlegt, ob das mit demnächst 60 Jahren auf dem Buckel überhaupt noch obsolet ist, mit gesponsorten Sportklamotten durch die Bundesliga zu reisen und kam dann auf eine Lebensmaxime, die ich mir mit 50 zu eigen gemacht habe und die Frank Sinatra einst rückblickend mit „I did it my way“ besungen hat und Udo Lindenberg in einem jüngeren Titel mit „Ich mach‘ mein Ding“ sehr treffend beschreibt. Also ja! PUMA und Intersport HAAF! Geile Sache und fertig.

Zurück zum Fußball und zur aktuellen Gerüchteküche… Zwei Namen werden da mit Blick auf den Sportclub hoch gehandelt:

Als Verstärkung für das zentrale Mittelfeld der 25-jährige Franzose Baptiste Santamaria vom Ligue-1-Club SCO Angers und für die Offensive der 22-jährige Niederländer Guus Til, der bei Spartak Moskau unter Vertrag steht und wohl für zwei Jahre ausgeliehen werden soll. Beide Spieler wären – aus der Ferne betrachtet – absolute Knaller mit dem Potenzial, echte Verstärkungen werden zu können. Von Santamaria habe ich ein Highlight-Video gesehen, das ihn als phänomenalen „Sechser“ ausweist, einen, der gut aggressiv dazwischen geht, gut und schnell umschalten kann, starke Technik aufweist und mit großer Übersicht glänzt. Für Freiburger Verhältnisse ein Top-Spieler.

Den Holländer Guus Til kenne ich nur von seinen technischen Daten her – und von seiner Spielerhistorie. Für den klassischen „Achter“ und/oder „Zehner“ – bei  Streich vermutlich auch als „Neuneinhalber“ denkbar – hat Spartak im vergangenen Jahr, dem Vernehmen nach, 16 Millionen Euro an den AZ Alkmaar überwiesen, wo Til in der Jugend, in der zweiten Mannschaft und dann bei den Profis einen klassischen und bodenständigen Weg genommen hat, bis es zu einer Leistungsexplosion kam, die ihn bis nach Moskau spülte. Dass er da nicht so zum Zuge kommt, mag am fremden Land oder auch an seinem deutschen Trainer Domenico Tedesco liegen – das Kicken kann er in der kurzen Zeit eigentlich nicht verlernt haben.

Ich habe eigentlich ein ganz gutes Gefühl bei beiden Jungs, zumal beide Jugenderinnerungen bei mir hervorrufen. Santamaria stammt aus einem kleinen Ort namens Saint Doulchard bei Bourges und genau da hatte ich einst eine sehr attraktive – aber leider auch sehr platonische – Jugendfreundin namens Sylvie. Ja, ich habe in Saint Doulchard, wo Baptiste Santamaria einst aufgewachsen ist, sogar mal meine Osterferien verbracht. So einer muss doch nach Freiburg kommen, quasi zu mir, oder etwa nicht?

Guus Til, der in Alkmaar groß geworden ist, ruft noch ältere Erinnerungen in mir wach – also nicht Guus, sondern Alkmaar, übrigens bekannt für seinen Käsemarkt. Ganz in der Nähe liegt der kleine Badeort Egmont aan Zee, wo die Eltern meiner allerersten Freundin Sabine eine Ferienwohnung hatten. Nachdem wir schon ein Jahr liiert waren, haben meine Eltern sogar mein Quängeln erhört und sind mit mir für ein Wochenende nach Egmont aan Zee gefahren, um Sabine in den Ferien zu besuchen. Wir mussten immer der Beschilderung nach Alkmaar folgen, das weiß ich noch… Und jetzt Guus aus Alkmaar bzw. Moskau… bitte immer den Schildern nach Freiburg folgen!

Der Südkoreaner Jae-Sung Lee (28) ebenfalls ein Offensiver, wird ebenfalls mit dem SC in Verbindung gebracht. Er bringt sicher die Qualität für die Erste Liga mit, auch Lee – er wäre der dritte Südkoreaner im SC-Kader – scheint mir eine interessante Verstärkung, ich halte ihn aber aufgrund seines Alters für die am wenigsten wahrscheinlichste Variante als SC-Zugang.

Nachtrag vom Freitag:

Noch am Donnerstagabend erreichte die Nachricht die Redaktionsstuben, dass der Transfer von Guus Til (s.o.) in trockenen Tüchern ist. Jetzt hoffe ich noch, dass auch Baptiste Santamaria kommt, dann könnte es rein sportlich eine richtig geile Saison werden.

Es wird Zeit, dass es wieder losgeht - und möglichst bald mit Zuschauern!