Vor der Saison 2022/23 - Es geht wieder los

Samstag, 23. Juli 2022, 16 Uhr: Generalprobe gegen Straßburg

Sonntag, 24. Juli 2022, 13 Uhr: U23 gegen Erzgebirge Aue

Sonntag, 31. Juli 2022, 15.30 Uhr: DFB-Pokal in Kaiserslautern

Was ist seit dem Pokalfinale vom 21. Mai geschehen?

 

Für mich persönlich gab es das spezielle Erlebnis, in einem Naturschwimmbad bei Bregenz am Bodensee erstmals im Leben in den Genuss einer Seniorenermäßigung zu kommen. Ein paar Tage später hatte ich bei der Zeitungsproduktion am Ende des Tages Probleme, die Korrekturfahnen zu lesen, ging zum Optiker und … bin jetzt Brillenträger… Ansonsten hatte ich einen genialen – aber mit zwei Wochen etwas zu kurzen – Karibikurlaub, ein paar arbeitsreiche Wochen im Verlag und jetzt freue ich mich, dass der Fußball wieder loslegt.

Beim Sport-Club ist einiges passiert: Die neuen Trikots wurden präsentiert und die alljährlichen Nörgler traten online wieder in die erste Reihe. Nach ein paar Spielen gewöhnen sich alle an den neuen Look und irgendwann ist der dann „geil“. Also ich finde die Trikots jetzt schon geil – weil der Greif drauf ist und unsere Jungs drinstecken. Viel wichtiger als der neue Look ist das neue Team und das ist vielversprechend… „Matze“ Ginter als Stabilisator in der Abwehr hat mir schon im Test gegen Rennes supergut gefallen; souverän sein Auftritt, Klasse!  Im Mittelfeld bin ich gespannt wie ein Flitzebogen auf Kofi Kyereh, der zurzeit leider angeschlagen ist. Dafür hat mein Wunschtransfer (seit einem Jahr), „Litz“ Doan, der trickreiche Japaner vom PSV Eindhoven – früher Arminia ­– sowohl im Trainingslager gegen St. Gallen, als auch als Verstärkung der gefühlten B-Elf im Test gegen Vallecano, gezeigt, dass er ein Gewinn für die Mannschaft sein wird. Gefreut habe ich mich auch über den vierten und vorläufig letzten Neuzugang des Bundesligateams, den aus Augsburg verpflichteten österreichischen Nationalstürmer Michael Gregoritisch. Das Tor, das er zum 1:0-Sieg gegen Rennes erzielt hat, wird ihm Rückenwind geben, „Gregerl“ ist mit 1,93 Meter Größe eine „Kante“, die weiß, wo das Tor steht. Ganz vorne in der Zentrale ist der SC mit Nils Petersen, dem derzeit verletzten Lucas Höler, Michael Gregoritsch und dem wendigen Wooyeong Jeong also bestens besetzt. Da kann der Trainer wunderbar variieren, wenn der volle Spielplan es gebietet…

Ob auch für das defensive Mittelfeld noch ein Neuzugang kommt – darüber wird viel spekuliert. Ich habe den Eindruck, der SC geht dieses Jahr in die Vollen… Mit Nicolas Höfler und Maximilian Eggestein scheint die „Doppel-Sechs“ zwar fix vergeben und dahinter lauern die Talente Yannik Keitel und Robert Wagner auf Einsatzchancen, trotzdem wird der SC zuschlagen, wenn er eine mögliche Verstärkung wittert.

 

An diesem Wochenende steht für die Profis die Generalprobe vor dem Pflichtspielstart auf dem Programm: Am Samstag um 16 Uhr kicken die Jungs über drei Mal 45 Minuten gegen den Tabellensechsten der vergangenen Ligue1-Saison, Racing Club de Strasbourg oder Racing Straßburg – ganz nach Belieben. Ich bin natürlich im Elsass vor Ort, melde mich aber nur sporadisch im Radio, zwischen 15 Uhr und 19 Uhr einmal stündlich – so der Programmplan. Den Ernstfall proben wir dann am Tag danach, wenn am Sonntag um 13 Uhr die U23 in der Dritten Liga gegen den FC Erzgebirge Aue kickt. Dann machen wir eine richtige Radio-Fußballshow, analog zur Bundesligashow, um wieder in den „Live-Modus“ hineinzuwachsen.

 

Das Erstrundenspiel im Pokal beim 1. FC Kaiserslautern läutet dann die neue Saison ein. Gekickt wird am Sonntag, 31. Juli, um 15.30 Uhr. Wer das Spiel der „Roten Teufel“ zum Zweitligastart gegen Hannover 96 gesehen hat, ahnt, was da auf den SC zukommt… Eine knallharte Truppe, die sich in jeden Zweikampf wirft und von 50.000 entflammten Betze-Fans angetrieben wird, notfalls auch Unmögliches zu schaffen… Da gilt es für die Jungs einen klaren Kopf zu behalten, kämpferisch natürlich mit gleicher Münze dagegenzuhalten und dann die spielerische Überlegenheit auszuspielen; nicht arrogant, sondern demütig, aber clever; ein bisschen so wie im unvergessenen Halbfinale beim HSV, als sich Streich und Co. die Hamburger taktisch ausgeguckt hatten, den Jungs die richtigen Hinweise mit auf den Platz gegeben haben und der SC so schnell auf die Siegerstraße kam. Durch frühe Tore jede Hektik nach hinten raus  zu vermeiden, sollte auch in Kaiserslautern ein probates Mittel sein, um keine böse Überraschung zu erleben.

Kaiserslautern wird den Vorteil haben, bis zum Pokalfight schon zwei Pflichtspiele in den Beinen und damit auch etwas mehr Rhythmus im Team zu haben als der SC, der sich ja noch immer finden muss. Deshalb ist es auch gut möglich, dass Christian Streich gerade zu Beginn überwiegend auf bewährte Kräfte, sprich auf ein eingespieltes Team, setzt, um dem Nachteil, weniger eingespielt zu sein als der Gegner, entgegenzuwirken.

 

Unmittelbar nach dem Pokalfight in Kaiserslautern begebe ich mich mit meiner Familie – es sind dann ja Sommerferien – noch für ein paar Tage in einen Kurzurlaub in Südfrankreich. Das wird so knapp, dass ich nicht mal Zeit haben werde, einen Spielbericht und das „Nachspiel“ hier im Tagebuch zu veröffentlichen. Das bisschen „Abschalten“ beim Papa hat sich meine Familie aber verdient. Sonne, Sand, Meer und Eis – und natürlich die Familie – stehen dann im Mittelpunkt, bis wir am ersten August-Freitag wiederkommen und ich am Samstag nach Augsburg fahre. Dann bin auch ich wieder im alten Rhythmus – sogar hier im Tagebuch…

 

Und nur für die ganz heiß interessierten Fans – also für Euch alle (smile) – beziehungsweise für jene außerhalb meiner Wahlheimat im südlichen Breisgau und Markgräflerland, hier meine Zeitungskolumne von dieser Woche im ReblandKurier:

 

SC INTEAM

 

Am Samstag war Saisoneröffnung im und am Europa-Park Stadion und der SC Freiburg hatte sich gleich zwei erstklassige internationale Gegner eingeladen. Eine Hälfte des Kaders, überwiegend mit Spielern aus der zweiten Reihe besetzt, schlug Rayo Vallecano aus Spanien mit 3:0. Dass das Spiel nicht sonderlich hochklassig war, gehört ebenso zur Wahrheit wie die Tatsache, dass sich die Spanier erst in der Anfangsphase der Saisonvorbereitung befinden. Dennoch gab es einige individuelle „Gewinner“ auf Seiten des SC zu registrieren: Torhüter Noah Atubolu etwa bewies in der ersten Halbzeit, in der er bei den Bundesligaprofis mitwirken durfte, welch ein großes Torwarttalent zwischen den Pfosten der U23 steht, „gefühlt“ ist Atubolu bereits die Nr. 2 des Bundesligateams, sollte sich Mark Flekken einmal verletzen.  Auffälligster Akteur beim 3:0 der mit Kübler, Doan, Sallai und Petersen „aufgehübschten“ B-Elf war – etwas überraschend – Hugo Siquet. Der belgische U21-Nationalspieler glänzte vor allem offensiv, schoss das 1:0 selbst und bereitete die beiden weiteren Treffer vor. Das war ein eindrucksvoller Auftritt des Außenverteidigers. Neuzugang Ritzu Doan (gesprochen: Litz Doan) bewies seine herausragende Technik und Nils Petersen machte Nils-Petersen-Dinge – als er per Kopf cool  zum 2:0 traf. Das zweite Spiel, gegen Europa-League-Teilnehmer Stade Rennes aus Frankreich, war von der Besetzung der Freiburger Mannschaft her hochkarätiger und  vom Niveau  höher, da auch die Franzosen stark besetzt und in der Saisonvorbereitung schon weit fortgeschritten sind. Der SC, bei dem Heimkehrer Matthias Ginter in der Innenverteidigung herausragte und „Praktikant“ Kiliann Sildillia auf der Position des rechten Verteidigers besonders zu gefallen wusste, siegte durch ein Tor des  neu verpflichteten österreichischen Nationalstürmers Michael Gregoritsch mit 1:0.  Das Tor wird dem als sensibel geltenden Angreifer mental Rückenwind geben. So konnten die drei externen Neuzugänge Ginter (Abwehr), Doan (Mittelfeld) und Gregoritsch (Sturm) erfolgreich Eigenwerbung betreiben, während der aus St. Pauli verpflichtete ghanaische Nationalspieler Daniel-Kofi Kyereh (gesprochen: „Tschereh) derzeit leider verletzt ist. Insgesamt machte die Saisoneröffnung vor 13.000 Zuschauern den Fans Hoffnung auf eine gute Saison. (Zitatende)         

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